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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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normale Leben zurück und heiratete einen Ingenieur, der für eine Firma im Mittleren Westen arbeitete, und begann Babys zu bekommen.
    Jetzt, zehn Jahre später, bedeutete ein solcher Telefonanruf, daß die Vergangenheit zurückkehren konnte. Laut und öffentlich. Das würde nicht nur die Tochter zerstören, sondern einer Familie ein Kainsmal aufdrücken. Es sei denn, Paul Bromley zog seine Anzeige zurück und ließ sich pensionieren.
    Varak beugte sich auf der Couch vor. »Weiß ihr Mann Bescheid? «
    »Im Prinzip ja, aber wahrscheinlich nicht jede Einzelheit. Aber damit hat es natürlich noch nicht sein Bewenden. Sie würden die Wohnung wechseln müssen, wieder von vorn beginnen. Aber es wäre aussichtslos. Man würde sie finden.«
    »Natürlich«, nickte Varak. »Hat Bromley die Stimme des Anrufers beschrieben?«
    »Ja. Sie hat im Flüsterton gesprochen ... «
    »Wegen des Effekts«, warf Varak leise ein. »Das verfehlt nie seine Wirkung.«
    »Oder zur Tarnung. Er konnte nicht sagen, ob es eine Männer-oder eine Frauenstimme war.«
    »Aha. Ist ihm sonst irgend etwas aufgefallen?«
    »Nein. Bromley hat sehr sorgfältig zugehört. Er ist Buchhalter; das Ungewöhnliche zieht ihn aus. Er sagt, das Seltsamste daran sei gewesen, daß die Stimme so mechanisch klang.«

    »War es vielleicht eine Bandaufzeichnung?«
    »Nein. Sie hat auf das reagiert, was er sagte. Das können die nicht geahnt haben.«
    Varak lehnte sich zurück. »Warum ist er zu Ihnen gekommen?«
    Bravo gab nicht gleich Antwort. Als er dann sprach, klang Trauer aus seiner Stimme, so als hielte er sich aus irgendwelchem abstrakten Grund für verantwortlich. »Nach dieser Zeugenaussage über den C-Forty-Fonds wollte ich mich mit Bromley treffen. Ein Bürokrat aus den mittleren Rängen, der bereit war, sich mit dem Pentagon anzulegen. Ich habe ihn zum Abendessen eingeladen.«
    »Hier?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir haben uns in einer Landgaststätte in Maryland getroffen.« Bravo hielt inne.
    »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, weshalb er gerade mit Ihnen Verbindung aufgenommen hat.«
    »Weil ich ihn damals dazu aufgefordert hatte. Ich habe keinen Augenblick geglaubt, daß er damit durchkommen würde, dem Pentagon Schwierigkeiten zu machen. Ich habe ihm gesagt, er solle sich an mich wenden, wenn es zu irgendwelchen Maßnahmen gegen ihn käme.«
    »Warum sind Sie überzeugt, daß der Betreffende, der Bromley angerufen hat, die Hoover-Archive hat? Die Probleme seiner Tochter sind schließlich in den Gerichtsakten festgehalten.«
    »Etwas, das die Stimme gesagt hat. Er hat Bromley gesagt, er hätte das ganze ›rohe Fleisch‹, das es über ihn und seine Familie gab. Wissen Sie, was ›rohes Fleisch‹ bedeutet?«
    »Ja«, erwiderte Varak und machte keinen Hehl aus seiner Abscheu. »Das war einer von Hoovers Lieblingsausdrücken. Trotzdem paßt hier etwas nicht zusammen. Bromleys Name beginnt mit einem B.«
    »Das hat Bromley erklärt, obwohl ich ihm natürlich nichts von den Akten gesagt habe. Er hatte sowohl im Pentagon als auch im Bureau einen Decknamen: Viper.«
    »So, als wäre er ein feindlicher Agent.«
    »Genau.«
    »Und was ist mit MacAndrew? Haben wir da etwas?«
    »Ich denke schon. Wir interessieren uns schon seit einigen Jahren für ihn. Er war einer der wenigen Soldaten, die absolut daran glaubten, daß die zivilen Verfassungsorgane die volle Gewalt über das Militär haben sollten. Offen gestanden, hätte er eines Tages ein Kandidat für Inver Brass sein können. Wir haben ihn studiert; das war schon, ehe Sie kamen. In seinen Dienstakten war ein Loch. Die
Symbole deuteten an, daß er in der fraglichen Periode — acht Monate im Jahre 1950 — in G-Zwo, PSA, tätig war.«
    »Psychiatric Systems Analyses«, sagte Varak. »Bei seinem Dienstrang schaltet man diese Abteilung gewöhnlich nur bei Überläufern ein.«
    »Ja. Uns hat das natürlich überrascht. Wir wollten uns den Aktenvermerk in G-Zwo ansehen und stellten fest, daß man ihn ebenfalls entfernt hatte. Wir fanden nur den Satz ›Courierlieferung, FBI, DS.‹ Domestic Security — Sicherheit Inland. Ich bin sicher, daß Sie sich den Rest selbst zusammenreimen können.«
    »ja«, sagte Varak. »Sie haben sich seine FBI-Akte beschafft, und dort war ebenfalls nichts. Anschließend haben Sie bei Domestic Security nachgesehen. Immer noch nichts. ›Rohes Fleisch‹.«
    »Ganz richtig. Jedes Papier, jeder Nachtrag, der irgendwie mit der Sicherheit zu tun hatte, ging über Hoovers

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