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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Dollar waren für seinen Chauffeur James Crawford, seine Haushälterin Annie Fields und die resolute Helen Gandy, seine Sekretärin, ausgesetzt. Drei Leute, die ihr Leben in seinem Dienst verbracht hatten, wurden mit Trinkgeldern abgespeist. Nicht sehr sympathisch, aber auch eine Wand, über die er nicht hinaus kam.
    Und dann waren da noch jene, die überhaupt nicht erwähnt wurden. Acht Überlebende der Hoover-Familie. Vier Nichten und vier Neffen, darunter einer, der zehn Jahre im Bureau verbracht hatte. Die meisten waren an seinem Grab gewesen.
    Keiner von ihnen war in Hoovers Testament erwähnt. Wieder eine Mauer, hinter der sich vielleicht ein Raum verbarg, der mit Wut und Verachtung angefüllt war, aber jedenfalls keine Akten.
    Soweit der letzte Wille von John Edgar Hoover, Gigant und Mythos. Soweit alles andere!
    Verdammt!
    Varak ging ins Wohnzimmer. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Speisezimmer, Zelle . Tatsächlich hatte Bravo ihm mehr geliefert, als er brauchte. Bravo hatte ihm auch spezifische Anweisungen erteilt, für den Fall, daß der Diplomat starb. Inver Brass mußte um jeden Preis geschützt werden.
    Seltsam, wenn er an Bravo dachte, dann immer nur unter diesem Namen, nicht als Munro St. Claire. Wenn er an sie dachte,
dann nie unter ihren rechtmäßigen Namen. Bravo war einfach Bravo.
    Sein Telefon klingelte; die Amtsleitung.
    »Mr. Varak?« Das war Bravo.
    »ja, Sir?«
    »Ich fürchte, jetzt hat es angefangen. Ich bin in der Stadt. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich komme so schnell es geht.«
     
    St. Claire lehnte sich in dem ledernen Sessel zurück und atmete einige Male tief durch. Das war seine Art, an eine Krise heranzugehen. Ruhig.
    »Im Lauf der letzten vierundzwanzig Stunden hat es zwei überraschende Rücktritte gegeben«, sagte er. »Leutnant General Bruce MacAndrew im Pentagon und Paul Bromley im GSA. Sind Ihnen die beiden bekannt?«
    "Ja. MacAndrew. Bromley kenne ich nicht.«
    »Was halten Sie von dem General?«
    »Eine ganze Menge. Er drückt gelegentlich Meinungen aus, die im Widerspruch zu einer Menge Leute dort drüben stehen.«
    »Genau. Er stellt einen mäßigenden Einfluß dar und genießt dennoch hohes Ansehen. Und doch bricht er seine Karriere plötzlich ab — auf dem Höhepunkt.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß sein Rücktritt etwas mit den Akten zu tun hat?«
    »Weil es bei Bromley so war. Ich komme gerade von ihm. Paul Bromley ist ein fünfundsechzigjähriger Bürokrat und war den größten Teil seiner Laufbahn beim GSA (General Services Administration — Verwaltung der Dienstleistungsbetriebe der amerikanischen Bundesregierung. Anm. des Übersetzers). Er nimmt seine Tätigkeit sehr ernst.«
    »Ich kenne ihn«, unterbrach Varak. »Zumindest habe ich von ihm gehört. Vor einem reichlichen Jahr hat er in einem Senatshearing bezüglich Kostenüberschreitungen ausgesagt. Er hat die Zahlungen an C-Forty kritisiert.«
    »Und hat dafür einen kräftigen Rüffel erhalten. Seitdem war er damit beauftragt, die Kantinenbetriebe im Kongreß zu überwachen oder ähnlich wichtige Statistiken zu überprüfen. Aber vor einem Monat haben die Mächtigen vom GSA einen Fehler gemacht. Sie haben eine schlechte Beurteilung in seine Akten eintragen lassen und damit eine Beförderung verhindert. Bromley hat sie verklagt. Er baute die Klage auf seiner C-Forty-Aussage auf ... das ist jetzt erledigt. Er tritt mit sofortiger Wirkung zurück.«

    »Hat er Ihnen den Grund gesagt?«
    "Ja. Er hat einen Telefonanruf bekommen.« Bravo machte eine Pause und schloß die Augen. »Bromley hat eine Tochter. Sie ist Anfang Dreißig, verheiratet, wohnt außerhalb von Milwaukee. Es ist ihre zweite Ehe und offensichtlich eine gute. Ihre erste war das nicht. Sie war noch ein Teenager und ihr Mann gerade Zwanzig. Sie nahmen beide Drogen und lebten beide auf der Straße. Sie hat sich verkauft, um die Narkotika bezahlen zu können. Bromley hat seine Tochter fast drei Jahre nicht gesehen. Bis eines Tages ein Mann in sein Haus kam und ihm sagte, sie sei wegen Mordes an ihrem Mann verhaftet worden.«
    Varak brauchte den Rest nicht zu hören. Die Anwälte des Mädchens hatten auf kurzzeitige Unzurechnungsfähigkeit plädiert. Dem schlossen sich einige Jahre der Rehabilitierung und der psychiatrischen Behandlung an. Es gab eine Kriminalakte, die all die häßlichen Einzelheiten enthielt. Anschließend nahm Bromleys Frau ihre Tochter im Haus ihrer Eltern in Wisconsin auf. Die Dinge normalisierten sich wieder. Das Mädchen fand ins

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