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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schreibtisch. Und, wie uns bekannt ist, betraf ›Sicherheit‹ einen sehr weiten Bereich. Sexuelle Aktivitäten, Trinkgewohnheiten, vertrauliche Dinge aus dem Ehe- und Familienleben, die persönlichsten Einzelheiten aus dem Leben eines Menschen — nichts war ihm zu unbedeutend oder zu abwegig. Hoover brütete über diesen Akten wie Krösus über seinem Gold. Drei Präsidenten wollten ihn ablösen, aber keiner tat es.«
    Varak lehnte sich vor. »Die Frage ist, was eigentlich in MacAndrews Dienstakten stand? Es gibt nichts, das uns daran hindern würde, ihn jetzt zu fragen.«
    » Uns? «
    »Das läßt sich arrangieren.«
    »Durch einen Mittelsmann?«
    »Ja. Es wird keine Verbindung zu uns geben.«
    »Sicher nicht«, sagte Bravo. »Aber was dann? Angenommen, Sie finden irgendeinen Charakterfehler, sei er nun sexueller Natur oder nicht, was haben Sie dann? Wenn es sich um einen permanenten Zustand gehandelt hätte, würde MacAndrew sicher seine hohe Freigabestufe nicht mehr haben.«
    »Es ist einfach weitere Information. Irgendwo werden all diese Einzelheiten den schwachen Punkt in der Kette erkennbar machen. Dann wird sie brechen.«
    »Das ist es, worauf Sie die ganze Zeit warten, nicht wahr?«
    »Ja. Dazu wird es kommen. Wer auch immer die Archive gestohlen hat, hat einen scharfen Verstand, aber es wird trotzdem geschehen.«
    Beide Männer verstummten. Varak wartete darauf, daß der
andere seine Absicht billigte; Bravo war tief in Gedanken versunken.
    »Diese Kette wird sich nicht so leicht brechen lassen«, sagte St. Claire. »Es gibt keinen besseren als Sie, und Sie sind in den letzten drei Monaten keinen Schritt weiter gekommen. Sie sagen, ein ›erstklassiger Verstand‹, aber das wissen wir nicht. Wir wissen nicht, ob wir es mit einem oder mehreren zu tun haben, einem Mann oder vielen.«
    »Wenn es einer ist«, nickte Varak, »sind wir nicht einmal sicher, daß es ein Mann ist.«
    »Aber wer auch immer es sein mag, die ersten Schritte sind getan.«
    »Dann lassen Sie mich jemanden auf MacAndrew ansetzen.«
    »Warten Sie ...« Bravo verschränkte die Hände unter dem Kinn. »Einen Zwischenträger? Einen blinden Kontakt?«
    »Ja. Einen, den man nicht zu uns zurückverfolgen kann.«
    »Haben Sie einen Augenblick Geduld mit mir. Ich habe das wirklich noch nicht zu Ende gedacht. Sie können mir dabei helfen. Sagen Sie, wie haben Sie sich das gedacht?«
    Varak sah St. Claire an. Der Diplomat fuhr fort. »Gehe ich richtig in der Annahme, daß ein blinder Kontakt, so wie Sie diesen Terminus in bezug auf Überwachung oder Verhör anwenden, jemand ist, der das, was Sie wissen müssen, herausfindet, ohne daß Sie selbst sich einschalten müssen?«
    »Das ist richtig. Ein blinder Kontakt hat seine eigenen Gründe, dieselbe Information für sich zu bekommen. Der Trick liegt darin, diese Information von dem blinden Kontakt zu bekommen, ohne daß er erfährt, was mit ihm geschieht.«
    »Dieser Blinde wird also mit äußerster Sorgfalt ausgewählt.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    »Meistens kommt es nur darauf an, jemanden mit denselben Interessen zu finden«, antwortete Varak. »Das kann schwierig sein.«
    »Aber wir könnten die Hilfe einer Untersuchungsbehörde in Anspruch nehmen. Ich meine, es liegt ja durchaus im Bereich unserer Möglichkeiten, die Behörden — oder selbst eine Zeitung — darauf hinzuweisen, daß Hoovers Archive ihn überlebt haben.«
    »Sicher. Das würde dann nur dazu führen, daß der Betreffende, in dessen Besitz sie sich befinden, noch weiter in den Untergrund getrieben wird.«
    Bravo erhob sich von seinem Sessel und ging ziellos auf und ab. »In den Zeitungen sind die Akten kaum erwähnt. Das ist seltsam,
weil ihre Existenz bekannt war. Es ist gerade, als wollte niemand über sie sprechen.«
    »Man schreibt nicht darüber, also weiß keiner etwas, also besteht auch keine Gefahr«, sagte Varak.
    »Ja, genau. Ganz Washington. Selbst die Medien. Niemand weiß, ob er in den Akten erwähnt ist oder nicht. Also herrscht Schweigen. Und wenn die Menschen schweigen, triumphiert das Böse. Wie recht Burke doch hatte. Wir sehen jetzt, wie es geschieht.«
    »Andererseits«, konterte der Abwehrmann, »ist es nicht immer die beste Lösung, das Schweigen zu brechen.«
    »Das kommt darauf an, wer es bricht.« Bravo blieb stehen. »Sagen Sie, könnte man mit einer ganz scharfen, professionell eingesetzten Lupe einen der Leute ausfindig machen, die an Hoovers Tod beteiligt waren?«
    »Nein«, antwortete

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