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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weiteres Stück seines Lebens wieder zusammenzusetzen?
    Die Kartons würden in der Ecke bleiben. Nürnberg konnte warten. Er hatte etwas anderes zu tun. Er ging zu dem langen Klapptisch unter dem Fenster hinüber. Alles, was er brauchte, war dort. Zwei gelbe Blocks lagen links neben dem Telefon, und seine gespitzten Bleistifte standen in dem Zinnkrug daneben. Er trug seine Werkzeug zu dem großen Kaffeetisch vor der Ledercouch und setzte sich. Es gab kein Zögern. Die Gedanken ebenso schnell, wie er sie zu Papier bringen konnte.
     
    An: Anthony Morgan, Lektor
     
    Exposé: Hoover-Manuskript — ohne Titel
     
    Im Prolog ist eine bekannte Militärpersönlichkeit — ein sympathischer Mann, ein Denker, von der Art eines George Marshall — vom Einsatz in Südostasien zurückgekehrt. Er trägt sich mit der Absicht, das Militär-Establishment von Washington mit Beweisen über wesentlich übertriebene Erfolgsschätzungen und, was noch wichtiger ist, auch den Beweis von Inkompetenz und Korruption in den oberen Rängen zu konfrontieren. Als Folge dieser Ungeschicklichkeit und der entstellten Berichterstattung in Saigon ist es zu unnötigen Verlusten gekommen. Einige seiner Kollegen, die wissen, was er beabsichtigt, haben ihn dazu zu überreden versucht, es nicht zu tun; sie behaupten, der Zeitpunkt sei katastrophal gewählt. Er erwidert darauf, daß die augenblickliche Kriegsführung ebenfalls katastrophal sei.
    Ein Fremder tritt an den Soldaten heran und übermittelt ihm eine Nachricht, die sich auf ein Ereignis bezieht, das vor Jahren stattfand; ein Ereignis, das aus kurzfristiger Verwirrung unter extremer Belastung stattfand, aber ein Akt von derartiger Ungehörigkeit, ja, sogar Schamlosigkeit war — daß der Soldat, sollte es bekannt werden, diskreditiert würde und sein Ruf, seine Laufbahn, seine Frau und seine Familie davon vernichtet würden.
    Der Fremde verlangt, daß der Soldat den Saigon-Bericht vernichtet und keinerlei Anklagen erhebt und stumm bleibt. Im
wesentlichen soll er den militärischen Status quo unverändert lassen — und damit auch weitere Verluste zulassen. Widrigenfalls würde die belastende Information veröffentlicht werden. Er bekommt vierundzwanzig Stunden Zeit zum Überlegen.
    Eine besonders lange Liste von Gefallenen aus Saigon verstärkt die Mißstimmung des Soldaten. Der Augenblick der Entscheidung rückt heran. Trotz seiner Qualen sieht er sich am Ende außerstande, sich dem Befehl des Fremden zu widersetzen.
    In seinem Wohnzimmer entnimmt er seiner Aktentasche eine Akte (das belastende Material, das er aus Südostasien mitgebracht hat), zerknüllt die Blätter und verbrennt sie im Kamin.
    Die Szene wechselt. Wir sehen den Fremden eine riesige Stahlkammer im Federal Bureau of Investigation betreten. Er tritt an einen Schrank, öffnet ihn und legt die Akte des Soldaten dort wieder ab. Er schließt die Schublade und versperrt sie.
    Auf dem Schild vorn an der Schublade steht in Druckbuchstaben: A — L — Eigentum des Direktors.
     
    Peter lehnte sich auf der Couch zurück und überflog, was er geschrieben hatte. Er fragte sich, ob sich MacAndrew wohl in dem Soldaten erkennen würde. Nach allem, was er über ihn erfahren hatte, paßte das fiktive Bild. Man würde den Einfluß des Generals in Saigon vermissen, aber das Establishment des Pentagon würde ihn nicht vermissen.
     
    Im Einleitungskapitel werden vier oder fünf einflußreiche, sehr unterschiedliche Leute — innerhalb und außerhalb der Regierung — gezeigt, die alle in der Hand von Erpressern sind. Die Erpresser sind nur daran interessiert, abweichende Meinungen zu unterdrücken. Sie setzen Führer legitimer Organisationen unter Druck, die Unterprivilegierte, Enttäuschte und Angehörige von Minoritäten vertreten. Anklagen, die auf entfernten Beziehungen, Andeutungen und künstlich fabrizierten Beweisen beruhen, werden ihnen entgegengeschleudert und beeinträchtigen ihre Wirksamkeit. Das Land ist auf dem Weg in den Polizeistaat.
     
    Peter hielt inne und überdachte noch einmal die Worte, die er geschrieben hatte. Jemanden gekannt zu haben, Andeutungen und künstlich fabrizierte Beweise. Das waren die Worte, die Phyllis Maxwell gebraucht hatte.
    Er wandte sich wieder seinem Manuskript zu.

     
    Die Hauptperson wird sich von dem üblichen Helden eines Spannungsromans unterscheiden. Ich sehe in ihm einen attraktiven Anwalt, Mitte der Vierzig, verheiratet mit zwei oder drei Kindern. Sein Name ist Alexander Meredith. Er ist so

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