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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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benutzt. Er nimmt systematisch Kontakt mit Dutzenden von Personen auf, von denen er annimmt, daß sie in Opposition zu von ihm begünstigten politischen Strömungen stehen, droht ihre
privaten Schwächen aufzudecken, wenn sie ihre Position nicht aufgeben.
    Meredith weiß, daß die gefährlichste Frage von allen beantwortet werden muß: Handelt Hoover allein, oder hat er Verbündete? Wenn er nämlich mit seinen ideologischen Glaubensgenossen in der Abwehr, dem Kongreß oder dem Weißen Haus einen Pakt geschlossen hat, kann die Republik leicht dem Zusammenbruch nahe sein.
    Meredith beschließt, sein Beweismaterial zu einem stellvertretenden Staatsanwalt zu bringen. Von diesem Augenblick an wird sein Leben buchstäblich unerträglich. Der stellvertretende Staatsanwalt ist ein anständiger Mann, wenn auch jetzt verängstigt. Dennoch ist er die Waffe; Mitarbeiter von ihm haben Einzelheiten aus Alex’ Bericht ins Bureau zurücksickern lassen. Der stellvertretende Staatsanwalt entfernt dieses Material und liefert es, zum erstenmal in seiner Laufbahn couragiert, insgeheim ins Büro eines Senators.
     
    Peter lehnte sich auf der Couch zurück, streckte die Arme aus. Er hatte schon einen Prototyp für seinen Senator. Vor weniger als einem Jahr war der Mann von seiner Partei zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat ausersehen gewesen. Die feurige Integrität seiner Augen hatte Millionen in seinen Bann gezogen. Der amtierende Präsident war der gedanklichen Klarheit des Senators, seinem Weitblick und seiner Fähigkeit, mit den Massen in Verbindung zu treten, in keiner Weise gewachsen. Seine überlegte, ruhige Darstellung aller wichtigen politischen Anliegen hatte ihm im ganzen Land großen Beifall eingetragen. Und dann war ihm etwas widerfahren. In ein paar kurzen Minuten, an einem schneereichen Wintermorgen, war seine Kampagne zusammengebrochen. Ein Mitstreiter hatte eine ungeschickt formulierte, maßlose Rede gehalten und damit politischen Selbstmord begangen; der Senator schied aus dem Rennen aus.
    Kastler lehnte sich zurück und holte einen frischen Bleistift aus dem Zinnkrug.
     
    Ein ganzes System psychologischer Einschüchterung kommt jetzt gegen Meredith zum Einsatz. Jeder Schritt, den er tut, wird überwacht; man läßt ihn nicht mehr aus den Augen. Telefonanrufe — einige obszön, einige mit der Drohung physischer Gewalt — erreichen seine Frau. Seine Kinder werden in der Schule von FBI-Agenten in bezug auf ihren Vater verhört. Autos warten nachts
vor dem Haus der Merediths, Taschenlampen leuchten in verdunkelte Fenster. Jeder Tag wird ein neuer Alptraum. Die Nächte sind noch schlimmer.
    Ziel des Ganzen ist es, Meredith’ Glaubwürdigkeit zu erschüttern, indem sein Leben in Mißkredit gebracht wird. Er geht zu den Behörden, versucht, die Männer im Bureau ebenso zu konfrontieren, wie jene, die ihn verfolgen; er wendet sich an seinen Kongreßabgeordneten. Doch alle Versuche, dem persönlichen Terror, dem er ausgesetzt ist, zu entkommen, scheitern. Er wird an den Rand der Resignation getrieben. Selbst der stellvertretende Staatsanwalt will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Der Mann ist gewarnt worden. Hoovers heimtückische Helfershelfer sind überall.
    Sie werden feststellen, daß ich Hoovers Namen gebraucht habe. Man könnte sagen, ich sage ohne Skrupel Schlechtes über die Toten ...
     
    Es war nicht so, daß man sagen könnte , dachte Kastler und hielt einen Augenblick inne. Phyllis Maxwell hatte es gesagt.
     
    ... und ich beabsichtige auch, diesen Namen im Buch zu gebrauchen. Ich sehe keinen Anlaß, die Identität auch nur im geringsten zu verschleiern oder sie mit irgendwelchem Unsinn zu kaschieren, indem ich ihn zum Beispiel J. Edwin Haverford nenne, Prätor des Federated Branch of Intelligence. Ich möchte ihn beim Namen nennen. Ein gefährlicher Größenwahnsinniger, den man vor zwanzig Jahren aus dem Amt hätte treiben sollen. Ein Monstrum ...
     
    Wieder Phyllis Maxwell. Wenn er darüber nachdachte, mußte er sagen, daß die Journalistin ein solch eindringliches — und groteskes — Porträt gemalt hatte, daß sie so ein Sprungbrett für ihn war, wie Longworth das gewesen war. Ihre Wut war ansteckend.
     
    ... dessen Taktiken eher zu denen des Dritten Reiches paßten als zu jenen einer demokratischen Gesellschaft. Ich möchte, daß meine Leser sich über J. Edgar Hoovers Manipulationen empören. (Du solltest das also wohl besser der Rechtsabteilung zeigen — Steve wird wahrscheinlich eine

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