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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht glaube ich das, verdammt!« Kastler hinkte ans Telefon. »Es gibt eine Möglichkeit das aufzuklären; schließlich liegt es fünf oder sechs Stunden zurück.« Er wählte und fing dann zu sprechen an: "Washington — Information? Ich möchte die Büronummer von Congressman Walter Rawlins, Repräsentantenhaus.«
    Er wiederholte die Nummer, als die Frau von der Vermittlung sie ihm gab. Tony Morgan nickte. Die Detektive beobachteten ihn wortlos.
    Er wählte erneut. Das Warten kam ihm endlos vor; sein Puls hetzte. Trotz seines eigenen unwiderlegbaren Wissens mußte er sich vor den beiden Polizeibeamten selbst beweisen.

    Die Stimme einer Frau war aus der Leitung zu hören, halblaut und offensichtlich mit einem starken Südstaatenakzent. Er verlangte den Kongreßabgeordenten.
    Und als er dann ihre Worte hörte, fuhr ihm wieder der Schmerz durch die Schläfen, und vor seinen Augen verschwamm alles.
    »Es ist einfach schrecklich, Sir. Die Familie, die diesen schrecklichen Schaden erlitten hat, hat es erst vor wenigen Minuten erfahren. Der Kongreßabgeordnete ist letzte Nacht verstorben. Er ist an einem Herzanfall gestorben, den er im Schlaf hatte.«
    »Nein: Nein !«
    »Wir empfinden alle so, Sir. Einzelheiten über das Begräbnis werden...«
    »Nein! Das ist eine Lüge! Machen Sie mir das nicht weis! Es ist eine Lüge! Vor fünf, sechs Stunden — in New York! Eine Lüge !«
    Peter spürte die Arme, die ihn an den Schultern festhielten, merkte, wie man ihm das Telefon wegnahm und ihn zurückschob. Er schlug um sich, trieb dem Polizisten hinter ihm rücksichtslos die Ellbogen in die Seite. Jetzt war seine rechte Hand frei; er packte den ihm am nächsten befindlichen Kopf, seine Hand schoß vor und riß dem Mann das halbe Haar vom Kopf. Dann zerrte er den Kopf in die Höhe; der Mann war auf die Knie gefallen.
    Tony Morgans Gesicht war vor dem seinen, zuckte vor Schmerz, aber er machte keine Anstalten, sich selbst zu schütten.
    Morgan. Morgan, sein Freund. Was tat er?
    Peter sackte zusammen; blieb völlig reglos. Arme senkten ihn zu Boden.
     
    »Sie verzichten auf eine Anzeige«, sagte Morgan, der mit einem Tablett ins Schlafzimmer kam. »Sie waren sehr verständnisvoll.«
    »Das heißt, daß ich verrückt bin«, fügte Kastler vom Bett aus hinzu. Er hatte einen Eisbeutel auf der Stirn liegen.
    »Verdammt, nein. Du bist erschöpft. Du hast viel zuviel gearbeitet. Die Ärzte haben dir abgeraten...«
    »Tony, jetzt hör doch auf!« « Peter setzte sich auf. »Alles, was ich gesagt habe, stimmt!«
    »Okay. Hier ist dein Drink.«
    Kastler nahm das Glas, trank aber nicht. Er stellte es auf den Nachttisch. »Nein, so geht das nicht, alter Freund.« Er deutete auf einen Stuhl. »Setz dich. Ich möchte jetzt ein paar Dinge klarstellen. «
    »Also gut.« Morgan ließ sich in den Stuhl fallen. Er streckte die
langen Beine aus; seine beiläufige Art konnte Peter nicht täuschen. Sein Blick verriet seine Besorgnis.
    »Ganz ruhig, ganz vernünftig«, fuhr Kastler fort. »Ich glaube, ich weiß, was geschehen ist. Und es wird nicht wieder passieren, was Longworth’ Zettel erklärt. Er möchte, daß ich das glaube; weil er überzeugt ist, daß ich sonst Schreikrämpfe bekommen könnte.«
    »Wann hattest du denn Zeit zum Nachdenken?«
    »In diesen vier Stunden, die ich auf den Straßen herumirrte. Mir war das zuerst nicht klar, aber in der Zeit haben sich die einzelnen Stücke zusammengefügt. Und als du dich dann mit der Polizei im Erdgeschoß unterhieltest, sah ich das Muster dahinter.« «
    Morgan blickte von seinem Glas auf. »Sprich nicht wie ein Schriftsteller. ›Muster‹, ›Stücke, die sich zusammenfügten‹. Das ist doch alles Bockmist.«
    »Nein, das ist es nicht. Weil Longworth gezwungen ist, wie ein Schriftsteller zu denken. Er muß so wie ich denken, begreifst du das nicht?«
    »Nein, aber sprich nur weiter.«
    »Man muß Longworth aufhalten; er weiß, daß ich das weiß. Er verpaßte mir bruchstückweise Informationen und ein klägliches Beispiel von dem, was hätte passieren können, wenn Hoovers Akten noch existierten. Du darfst nicht vergessen, er kannte die Akten; er kannte eine Menge gefährlicher Informationen. Und dann, um sicherzustellen, daß ich wirklich den Köder aufgegriffen hatte, lieferte er mir ein weiteres Beispiel: ein Kongreßabgeordneter aus den Südstaaten mit Problemen, ein Mann, der in eine widerliche Vergewaltigungsgeschichte mit einem Negermädchen und einem Mord verwickelt war, den er nicht

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