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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sein Büro hat gesagt, er käme mit der Vier-Uhr-Maschine zurück. Wir wollten heute zusammen zu Abend essen.«
    Morgan stand auf; er war jetzt offensichtlich überzeugt und sagte eindringlich: »Um Himmels willen, warum hast du dann nicht die Polizei gerufen? Was, zum Teufel, meinst du eigentlich, daß du da machst? Du hast gesehen, wie ein Mann getötet wurde.
Ein Kongreßabgeordneter ist vor deinen Augen ermordet worden! «
    »Ich weiß, ich weiß. Willst du noch etwas Schlimmeres hören? Ich hatte einfach Mattscheibe. Vier Stunden bin ich herumgelaufen wie im Nebel. Ich weiß nicht einmal, wo ich war.«
    »Hast du schon etwas im Radio gehört? Inzwischen ist das doch sicher schon bekannt.«
    »Ich hatte es nicht eingeschaltet.«
    Tony ging zu dem Radio im Bücherregal und schaltete eine Nachrichtenstation ein, ließ die Lautstärke aber ganz schwach. Dann ging er wieder zu seinem Klienten und zwang Kastler, sich vom Fenster abzuwenden. »Hör mir zu. Es ist gut, daß du mich angerufen hast. Aber im Augenblick solltest du die Polizei anrufen. Ich möchte wirklich wissen, warum du das nicht getan hast!«
    Kastler mußte nach Worten suchen. »Ich weiß nicht. Ich kann dir das wirklich nicht sagen.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Morgan besänftigend.
    »Ich spreche gar nicht von Hysterie. Langsam lerne ich, damit zu leben. Das ist etwas anderes.« Er zeigte seine verletzte Hand. »Ich bin mit dem Wagen nach Fort Tryon gefahren. Sieh dir meine Hand an. Am Steuerrad sollten meine Fingerabdrücke, vielleicht ein paar Blutflecken sein. Das Gras war feucht, und es gab Schlamm. Sieh dir meine Schuhe und mein Jackett an. Im Wagen sollten Spuren sein. Aber der Wagen ist gewaschen worden; er sieht aus, als wäre er gerade aus dem Schaufenster gerollt. Ich weiß nicht einmal, wie er hierher zurückkam. Und der Zettel an der Tür. Er ist auf meiner Schreibmaschine geschrieben, meinem Papier. Und ich kann mich für ein paar Stunden nach dem ... dem Irrsinn, diesem Wahnsinn, an nichts erinnern!«
    »Peter, hör auf!« Morgan packte Kastler an den Schultern und erhob die Stimme. »Das ist kein Roman. Du bist jetzt keiner deiner Romanhelden! Das ist die Wirklichkeit. Es ist wirklich passiert.« Er senkte die Stimme. »Ich rufe jetzt die Polizei.«
     
    Zwei Detektive vom Zweiundzwanzigsten Revier unterbrachen Peters Erzählung hin und wieder mit Fragen. Der Ältere war um die Fünfzig und hatte welliges, graues Haar. Der Jüngere war mit Kastler etwa gleichaltrig, ein Neger. Beides waren aufmerksame, erfahrene Beamte, die sich große Mühe gaben, Peter zu beruhigen.
    Als Kastler geendet hatte, ging der Ältere ans Telefon, und der Jüngere sprach von Sarajewo ! Es hatte ihm sehr gut gefallen.
    Erst als der Ältere wieder zu ihnen trat, begriff Kastler, daß der
Neger ihn davon abgehalten hatte, das Telefongespräch mitzuhören. Peter bewunderte sein Geschick, er würde sich das merken.
    »Mr. Kastler«, begann der grauhaarige Detektiv vorsichtig, »es scheint da ein Problem zu geben. Als Mr. Morgan uns anrief, schickten wir ein Team nach Fort Tryon. Um Zeit zu sparen, schickten wir die Leute von der Gerichtsmedizin gleich mit; um sicherzustellen, daß keiner dort Spuren verwischte, riefen wir das Revier in der Bronx an und baten sie, Streifenpolizisten aufzustellen. Doch an der Stelle, die Sie uns genannt haben, gibt es keine Hinweise auf Schüsse. Keinerlei Beschädigungen des Bodens. «
    Peter starrte den Mann ungläubig an. »Das ist verrückt. Das ist falsch! Ich war dort!«
    »Unsere Männer sind sehr gründlich.«
    »Dann waren sie eben nicht gründlich genug! Bilden Sie sich ein, ich würde eine solche Geschichte einfach erfinden?«
    »Ziemlich gut wäre sie ja«, sagte der Farbige und lächelte. »Vielleicht probieren Sie bloß neues Material an uns aus.«
    »He, warten Sie mal!« Morgan drang vor. »So etwas würde Peter nie tun.«
    »Das wäre sehr unsinnig«, sagte der ältere Mann und nickte, ohne ihm damit zuzustimmen. »Es ist gegen das Gesetz, ein Verbrechen falsch zu melden. Jedes beliebige Verbrechen, von Mord und Totschlag ganz zu schweigen.«
    »Sie sind wirklich verrückt...« Peters Stimme wurde leiser. »Sie glauben mir wirklich nicht. Sie bekommen Ihren kleinen Bericht über das Telefon, halten ihn für das Wort Gottes und schließen, daß ich mondsüchtig bin. Ich möchte nur wissen, was für Polizeibeamte Sie eigentlich sind?«
    »Sehr gute«, sagte der Farbige.
    »Das glaube ich nicht. Ganz und gar

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