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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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Fritz… Ich bin grad bei Lisa Suhrhoff und wir beide machen uns etwas Sorgen wegen eines anonymen Anrufers.“
    „Bei wem sind Sie? Der Suhrhoff ?“
    „Ja. Bei Frau Suhrhoff“, gab Hanna scharf zurück. Eine Unverschämtheit, wie die Polizisten mit Lisa umgingen. Bestimmt stellten sie sich permanent vor, wie Lisa in Latexanzügen die Domina spielt. „Lisa Suhrhoff hatte nun schon häufiger einen Anrufer, der kein Wort sagt, aber dafür ins Telefon stöhnt. Und ich habe zwei Mal ein Fahrzeug gesehen, das sonst nie in der Veilchengasse stand.“
    „Kennzeichen?“
    „Weiß ich leider nicht, aber ich notier es mir beim nächsten Mal. Hören Sie, ich bin mir fast sicher, dass der Wagen irgendwie nicht echt ist.“
    „Ich verstehe Ihre Sorge, Frau Zielke, aber erstens sollte sich Frau Suhrhoff selbst bei uns melden, wenn Sie Auffälligkeiten beobachtet und zweitens sind anonyme Anrufe etwas völlig Normales. Zur Not sollte Frau Suhrhoff sich eine neue Telefonnummer zulegen und das Problem ist beseitigt. Das sehen Sie doch bestimmt auch so, oder nicht? Sie sind doch ein rationaler Typ!“
    Dieser Fritz ging Hanna gehörig auf die Nerven, aber sie blieb professionell und bemühte sich um einen sachlichen Ton.
    „Dann bekommt Lisa keinen Polizeischutz?“
    „Nein. Wir sind hier nicht in einem Vorabend-Krimi, sondern im realen Leben. Tut mir leid, aber es ist ja überhaupt nichts vorgefallen. Wenn Frau Suhrhoff noch Gesprächsbedarf hat, kann sie sich gerne bei mir melden.“
    „Vielen Dank, Herr Fritz. Sie waren uns eine große Hilfe.“
    „Sehr gerne. Auf Wiederhören.“
    Arschloch, dachte Hanna. „Mach dir keine Sorgen, ich kümmer mich drum“, sagte sie aufmunternd zu Lisa, die dankbar lächelte.
    „Magst du einen frisch gepressten Orangensaft? Wir sollten ein bisschen auf deine Figur achten.“ Lisa war wieder ganz die alte Giftspritze. Unsicher richtete Hanna sich auf und zog den Bauch ein.
    „Hm, gerne. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht mal abnehme. Ich esse gar nicht so viel, aber trotzdem werde ich schon dicker, wenn ich nur an einer Tafel Schokolade vorbeigehe.“
    „Sicher.“
    Süffisant grinsend stolzierte Lisa in die Küche und fühlte sich gleich wieder etwas besser. Gut, dass sie ihre neue Freundin hatte.
    ***
    Fredis Mutter lächelte stolz, als ihr Sohn mit dem Wäschekorb in der Hand die Terrasse betrat. Der Frühling war endlich da und Annemarie Kummer hatte es sich auf der grünen Holzbank an der Hausmauer gemütlich gemacht. Ihre Beine wollten nicht mehr so richtig, aber Fredi dachte wie immer mit.
    „Ich häng die Wäsche auf, Mutti, du kannst uns schon mal Teewasser aufsetzen!“
    „Ach, lass uns doch ein bisschen in der Sonne sitzen, mein Junge. Es wird so schnell wieder frisch, da sollten wir das warme Wetter ausnutzen.“
    „Du verkühlst dich noch in deiner dünnen Kittelschürze! Geh mal lieber rein!“
    Was hatte der Junge nur? Sie durfte wohl noch dabei zuschauen, wie er die weißen Unterhemden und Baumwollschlüpfer ordentlich mit je zwei Wäscheklammern an der Leine befestigte. Annemarie dachte gar nicht daran, ihren Platz zu verlassen und beobachtete Fredi aufmerksam.
    Gut sah er aus. Mit seinen 45 Jahren war er ein Mann im besten Alter und Annemarie konnte von Glück sagen, dass sie ihn für sich hatte. Die Frauen rissen sich bestimmt um ihren Fredi, aber er wollte nicht irgendeine Freundin, sondern eine, die seiner Mutter das Wasser reichen konnte. Recht so. Was hätte sie auch ohne ihn machen sollen, so ganz alleine?
    Herrgott noch mal, Fredi wollte einfach nur ungestört sein! Von der Wäschespinne aus konnte er perfekt in den Garten der Suhrhoffs gucken. Bereits gestern hatte er über eine Stunde dabei zuschauen können, wie Lisa ihren perfekten Körper sonnte. Seit ihr fürchterlicher Mann verhaftet worden war, beobachtete Fredi seine Nachbarin so oft es ging. Nur seine Mutter störte ihn bei seinen Tagträumereien. Seine Mutti glaubte, dass er keine sexuellen Bedürfnisse hatte, aber da irrte sie sich gewaltig. Fredi hatte schon mit einigen Frauen geschlafen. Gut, es waren allesamt Prostituierte gewesen, aber dafür waren sie schließlich da. Er musste sich vorbereiten, bis er die Richtige gefunden hatte. Und nun war es soweit – Lisa würde sich sicherlich scheiden lassen von ihrem Verbrecher-Ehemann und wäre somit frei für Fredi. Für die Kinder interessierte Fredi sich nicht. Vielleicht könnte seine Mutti sich darum kümmern, dann wären alle glücklich

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