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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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und versorgt.
    Annemarie hatte die Augen geschlossen und reckte ihr Gesicht der Sonne entgegen. Schnell verschwand Fredi hinter der Kochwäsche und lugte zum Nachbargrundstück. Hoffentlich könnte er einen Blick auf den Traumkörper von Lisa werfen! Aufgeregt strich er sich über seinen kahlen Kopf und streckte seinen imposanten Bauch nach vorn. Er würde unbedingt abnehmen müssen, damit die erste Nacht mit Lisa nicht in einem Desaster endete. Sie war so wunderschön und stilsicher. Fredi fühlte sich auf einmal hässlich, dick und abstoßend. Gleich morgen ginge er sich neue Anziehsachen kaufen, denn sein Kleiderschrank war voller Oberhemden seines verstorbenen Vaters. Gut, dass Lisa grad nicht im Bikini auf ihrer Liege lag. Bestimmt duschte sie oder zog sich um. Fredi wurde heiß und er widmete sich wieder der Wäsche. Bald würde er zur Tat schreiten und Lisas Herz gewinnen. Er musste sich nur noch einen Plan einfallen lassen, damit alles perfekt werden konnte.
    ***
    Die Sonne schien ihr direkt ins Gesicht, aber Elaine schlief wie eine Tote. Besoffen wie sie war, hatte sie sich noch nicht einmal zugedeckt und lag in Boxershorts und Top auf ihrem Sofa. Angewidert wanderte Chantalles Blick durch das Wohnzimmer ihrer Mutter. Wie es hier aussah! Chantalle war durch die offene Terrassentür ins Haus marschiert und hatte ihren Schlüssel nicht benutzen müssen. Jeder könnte hier einfach rein- und rausspazieren, wie es ihm gefiel.
    „Mama! Mama, wach auf!“
    „Hm, gleich, ich bin so müde… Wie spät isses denn?“, brummte Elaine mit geschlossenen Augen und bewegte sich keinen Zentimeter.
    „Gleich zwölf. Mensch, das ist echt peinlich mit dir! Bei anderen Leuten läuft es so, dass die Mutter ihre Tochter anmacht, weil die gesoffen hat. Aber hier liegt Mama breit auf der Couch und Channi räumt den Scheiß weg!“
    „Was? Channi?“
    „Ach, vergiss es, schlaf deinen Rausch aus, aber deck dich zumindest zu.“
    Chantalle legte eine Wolldecke auf den regungslosen Körper ihrer Mutter und schüttelte den Kopf. Irgendwie lief seit Wochen alles schief. Seit Sören mit Chantalle Schluss gemacht hatte, passierte einfach nichts Gutes mehr. Mit ihrem Vater stritt sie sich immer häufiger. Sie sehnte sich nach einer Schulter zum Anlehnen, doch Papa dachte nur an Partys und Vergnügen. Und Mama… das sah man ja grad wieder.
    „Mama…“ Chantalle musste weinen. Die Tränen liefen ihr herunter, während sie die leeren Chipstüten in den Mülleimer warf, die angeschimmelten Kaffeebecher mit Spülmittel und Wasser einweichte und all die herumliegenden Klamotten zur Waschmaschine brachte. Mit siebzehn Jahren sollte man Eltern haben, die sich um einen kümmern – und nicht andersherum! Keinen kratzte es die Bohne, wie sie sich damit fühlte, als Flittchen hingestellt zu werden. Stattdessen hatte Chantalles Mutter nur noch Verachtung für ihr eigenes Kind übrig.
    „Wie konntest du dich mit Hannas Mann einlassen, einem verheirateten Mann!“, hatte Elaine auf Chantalle eingeschimpft, nachdem Ingmar Suhrhoff verhaftet worden war und alles Stück für Stück ans Tageslicht kam.
    „Ich wusste ja nicht, dass er in deiner Straße wohnt und mit deiner neuen Freundin Hanna verheiratet ist! Außerdem hat er sich ja auch mit mir eingelassen! Wieso bin ich immer die Doofe?“
    „Das frag ich mich auch, Channi! Wieso hab ich solch eine doofe Tochter! Du bist genau wie dein Vater und denkst immer nur an Sex!“
    Chantalle gab vor, sich nicht an Elaines Worten zu stören. Was wusste die schon von Leidenschaft und Liebe? Dennoch trafen sie die Vorwürfe. Ihre eigene Mutter verachtete sie. Dabei sollte sie doch selbst mal schauen, wie tief sie gesunken war! Nach einer Stunde Aufräumen und Heulen hatte Chantalle die Nase voll und fand zu ihrer üblichen Verfassung zurück. Ihre Mutter hatte sich in der ganzen Zeit nicht einmal die Mühe gemacht, zumindest die Augen einen Spalt zu öffnen. Peinlich war das, absolut peinlich!
    „So, ich hab hier das Nötigste aufgeräumt, Mama, ich hau wieder ab. Waschmaschine und Spülmaschine laufen, hörst du?“
    „Hm, ja, danke.“
    „Bitte. Mir ist das hier alles zu viel. Tschüss.“
    Chantalle schloss die Terrassentür und verließ das Haus ihrer Mutter, das einmal auch ihr eigenes Zuhause gewesen war. Sie musste sich unbedingt ablenken. Andauernd diese schlechte Laune zu haben, passte gar nicht zu ihr. Am liebsten hätte sie Sören geärgert, aber sie traute sich nicht. Bei der Arbeit tat er

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