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Das Keltenkreuz

Das Keltenkreuz

Titel: Das Keltenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte noch jemand mit der flachen Hand auf das Zeug geschlagen. Es war klar. Ich sah keine Einschlüsse, aber das grüne Licht blieb nach wie vor. Konnte es so etwas wie ein Motor sein, der die Masse am Leben hielt?
    Ich startete jetzt den Versuch, der im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand lag. Das Kreuz sollte mir weiterhelfen. Ich brachte es vorsichtig in die Nähe dieses grünlichen Druidenzeugs, behielt beides unter Kontrolle und bekam auch das leise Zischen mit, als sich mein Kreuz auf eine bestimmte Distanz hin genähert hatte. Wieder erwärmte es sich.
    Und wieder nur in der oberen Hälfte; weiter unten blieb es normal.
    Über dieses Phänomen dachte ich zunächst nach und konzentrierte mich weiterhin auf den grünen Rest.
    Ihm paßte die Nähe des Kreuzes nicht. Er bewegte sich, er zog sich zusammen. Das Zischen verklang auch nicht, und ich drehte dicht über dem Zeug mit dem Kreuz einige Kreise.
    Noch war es nicht zu einem Kontakt gekommen. Daß sich hier unterschiedliche Magien gegenüberstanden, lag auf der Hand. Ich war davon überzeugt, daß dieser Rest an grüner Masse etwas mit dem alten Keltenkreuz auf der Insel zu tun hatte, aber die lag weit entfernt. Das Erbe war wichtiger.
    Ich tunkte das Kreuz in die Masse.
    Plötzlich veränderte sie sich. Sie geriet in Bewegung. Sie zog Kreise in ihrem Innern, die sehr schnell nachdunkelten, erst grau waren, dann schwarz wurden und sich weiterhin drehten, ohne allerdings einen Angriff starten zu können.
    Mein Kreuz war stärker.
    Es ließ sich auch nicht davon abhalten, daß diese Masse von einer Druidenmagie möglicherweise beeinflußt war, es nahm nicht mal den grünen Schein an, dafür trocknete es die Hinterlassenschaft auf dem kleinen Nachttisch aus.
    Dabei entstanden knisternde Geräusche. Sie erinnerten mich wieder an einen Vorgang, der eintrat, wenn ein Ghoul allmählich austrocknete und der Schleim zu Kristallen wurde, die schließlich zerbrachen wie kleine Zuckerkrümel. So auch hier.
    Und es wurde dabei immer dunkler, denn die Masse verlor mehr und mehr an Licht. Schließlich war nur ein schwaches grünes Leuchten zu sehen, genau dort, wo sie das untere Ende des Kreuzes berührte, aber auch das hörte auf.
    Ich blies meine Wangen auf und stieß die Luft durch die gespitzten Lippen. Mit einem derartigen Ende hätte ich wirklich nicht gerechnet, aber ich war davon überzeugt, daß die Masse ihre dämonische Kraft verloren hatte.
    Auf dem kleinen Tisch stand noch eine schmale Leuchte. Ich schaltete sie ein. Das Licht wurde von einer glockenartigen Schale gedämpft, doch was auf dem Tisch lag, war deutlich zu erkennen. Es war ein trockenes, krümeliges Zeug. Nicht hell wie bei einem Ghoul, sondern dunkel. Grün bis schwarz, kaum größer als die Sandkörner an einem Strand.
    Ich hängte mir das Kreuz wieder um. Das Zeug wollte ich nicht auf dem Nachttisch liegenlassen. Ich fegte es in mein Taschentuch und warf es aus dem Fenster. Als Staubfahne sickerte es dem Boden entgegen.
    Draußen lag die Dunkelheit wie schwarz eingefärbtes Blei. Es war auch feuchter geworden. Klamme Luft drang in das Zimmer und wischte über mein Gesicht hinweg.
    Kein Geräusch drang zu mir hoch. In dem Park war es totenstill.
    Das Fenster ließ ich offen, als ich mich drehte und mir die Oberfläche des Nachttisches anschaute. Auch dort hatte das Zeug seine Spuren hinterlassen. Der Lack war regelrecht weggeätzt worden.
    Mit der Ruhe war es vorbei. Ich trank einen Schluck Wasser und tat dann das, was mir nur noch selten passierte. Ich fand noch eine fast volle Zigarettenschachtel, zündete mir ein Stäbchen an und blieb rauchend auf der Bettkante sitzen. Ein halbes Glas Wein hatte ich mir auch eingeschenkt. Während ich hin und wieder einen Schluck nahm, beschäftigten sich meine Gedanken mit dem Erlebten. Ich versuchte, eine Verbindung zwischen dem Kreuz und dieser Masse zu finden. Es war ein Radkreuz!
    Diese Symbole gehörten zu den uralten Merkmalen aus einer Zeit, wo das Christentum versuchte, sich gegen den Naturglauben durchzusetzen. Deshalb die Mischung zwischen den beiden Symbolen.
    Damit war man der Urbevölkerung entgegengekommen.
    Nicht alle Kreuze waren durch fremde Magie beeinflußt worden. Aber dieses auf der Insel Iona mußte es einfach sein. Wenn ich daran dachte, wie die Masse es geschafft hatte, die Gabel zu zerstören oder in sich aufzusaugen, sie praktisch auf ihre Art und Weise zu integrieren, da entwickelten meine Gedanken bereits ein anderes Bild.
    War

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