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Das Keltenkreuz

Das Keltenkreuz

Titel: Das Keltenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flexibel. Freut mich, Mr. Sinclair. Ich bin immer mehr der Ansicht, daß man mir den richtigen Mann geschickt hat.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    »Sicher, aber da ist noch etwas«, sagte er und zog die Augenbrauen zusammen. »Oh – was denn?«
    Er winkte ab. »Nichts Schlimmes, wirklich nicht. Kein großes Problem, aber ich möchte es Ihnen halt sagen. Ich sprach von Vivian, meiner Großnichte.«
    »Stimmt.«
    »Sie wird heute abend nicht kommen. Vor kurzem rief sie an und erklärte mir, daß sie morgen die erste Fähre nach Iona nehmen würde. Sie hat noch länger in Glasgow zu tun gehabt und würde erst in der Nacht hier eintreffen, was sie nicht wollte.«
    »Das ist mir egal.«
    »Aber sie wird Sie erkennen, Mr. Sinclair. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich bin gespannt auf sie.«
    Duncan Cameron lachte. »Ich möchte meiner Verwandtschaft ja nichts Übles nachsagen, schließlich gehöre ich selbst zum Clan, aber Vivian ist etwas Besonderes.«
    »Inwiefern?«
    »Sie hat ihren eigenen Kopf, Mr. Sinclair. Sie ist kein harmloses Frauchen, das immer zustimmt, wenn ein Mann etwas sagt. Die kann sich schon durchsetzen. Und sie mag auch nicht jeden, aber das werden Sie ja selbst erleben.«
    »Das gefällt mir.«
    Er wiegte den Kopf. »Sie sollten nicht so voreilig sein. Auch von mir läßt sie sich nichts sagen. Vivian will immer mit dem Kopf durch die Wand. Wir sind schon so manches Mal zusammengerasselt.«
    Grinsend fragte ich: »Wer hat sich bei diesen Zusammenstößen denn die meisten Beulen geholt?«
    »Leider ich«, gab er zu.
    »Dann danke ich für die Warnung.«
    »Jeder Mensch ist anders, Mr. Sinclair. Aber jeder Mensch muß auch essen. Das bringt mich auf die Idee, Sie zu fragen, ob Sie schon gegessen haben.«
    »Heute morgen.«
    »Dann gebe ich der Köchin Bescheid, daß sie Ihnen etwas zubereitet. Mich müssen Sie entschuldigen. Ich esse am Abend höchstens etwas Obst. Als ›Dessert‹ gönne ich mir dann einen Whisky.«
    »Das ist gesund?«
    Er lachte auf. »Schauen Sie mich an, Sinclair! Ich sehe doch prächtig für meine achtundsiebzig Jahre aus. Ich bin wie eine alte Eiche. Werde immer besser mit den Jahren.«
    Über das Alter war ich perplex, was ich ihm auch sagte. Es freute ihn, und er fragte mich noch, wohin die Köchin das Essen bringen sollte.
    »In mein Zimmer.«
    »Das ist gut.« Er strich über seinen Kilt. »Falls wir uns nicht mehr sehen, wann soll ich Sie wecken lassen?«
    »So früh wie möglich.«
    »Sechs Uhr?«
    »Einverstanden.«
    »Gut, wir sehen uns spätestens dann. Eine angenehme Nacht wünsche ich Ihnen.«
    »Gleichfalls.«
    Wir trennten uns. Ich stieg langsam die Treppe hoch, während Cameron in seinen privaten Gemächern verschwand. Ob er am Abend wirklich nur so wenig aß oder er mich loswerden wollte, wußte ich nicht. Es war mir auch im Prinzip egal. Ich wußte nur, daß ich diesen Besitz am frühen Morgen des nächsten Tages verlassen würde, um nach Iona überzusetzen. Ich war scharf darauf, endlich das Keltenkreuz zu sehen, um das sich die Legenden rankten. Mein Zimmer war großzügig geschnitten und auch mit alten und recht düsteren Möbeln bestückt.
    Ich hatte meinem Chef, Sir James, versprochen, ihn zu informieren. Von einem Telefon im Haus wollte ich nicht anrufen, das wäre nicht gut gewesen, deshalb war ich froh, das flache Handy eingesteckt zu haben.
    Ich setzte mich auf das hohe Bett und wählte London an. Sir James hielt sich in seinem Büro auf und freute sich sogar, meine Stimme zu hören.
    Er gab sich recht locker. Daraus konnte ich entnehmen, daß es in London keine größeren Probleme gegeben hatte.
    »Haben Sie etwas Konkretes erreicht, John?«
    »Ja, ich mußte einen Menschen töten.«
    Sofort war seine gute Laune verschwunden. »Einen Menschen oder jemanden, der auf die andere Seite gehört?«
    »Irgendwo dazwischen, Sir.«
    »Jetzt müssen Sie mir die Dinge genauer erläutern.«
    Das tat ich. Wieder einmal hörte mir Sir James zu. Er war überrascht, in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt hatte. Daß sich Kreuze in den Augen eines Menschen zeigten und dabei ihre Farbe wechselten, hatte er noch nie gehört. »Jedenfalls wird die Insel für Sie wichtig sein, John.«
    »Genau.«
    »Dabei ist Iona eine fromme Insel, wenn ich das mal so locker behaupten darf.«
    »Mag sein, Sir, aber wo Licht ist, da gibt’s auch Schatten. Ich werde jedenfalls die Augen offenhalten und Ihnen auch wieder Bescheid geben.«
    »Sehr gut, ich warte.«
    Wir

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