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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Brei.«
    »Warum denn das?« erkundigte sich der Professor.
    »Weil sich jeder Bauernfänger und jeder Irre in der ganzen Gemeinde melden wird.«
    »Das ist doch die Idee dahinter.«
    »Aber sie tun es doch nur des Geldes wegen! In Wirklichkeit gibt es überhaupt keine Projekte.«
    »Damit hat er vielleicht gar nicht so unrecht, John«, sagte der Professor.
    »Nein, Sir.« John Omally schüttelte den Kopf. »Ich kenne die Brentforder. Vertrauen Sie mir, ich sortiere die Irren und die Mondsüchtigen aus.«
    »Setz einen Dieb ein, wenn du einen Dieb fangen willst«, murmelte Jim.
    »Das weise ich strikt von mir.«
    »Ja. Tut mir leid. Komm, wir betrachten die Sache von der guten Seite, ja?«
    »Jim, ich denke, zu guter Letzt sind wir endlich einmal auf der guten Seite.«
    »Ja. Ich schätze, du hast recht. Dann wäre jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, um die Frage unserer Honorare zu besprechen.«
    »Ja. Ein sehr guter Zeitpunkt.«
     
    Freds Stimme stieg. Sie stieg und stieg. Sie brachte den Kristall des neuen Kronleuchters zum Klirren. Sie ließ die Fensterscheiben vibrieren. Sie brachte die Vase auf dem Kaminsims zum Herunterfallen. Und wenn man der Chaostheorie auch nur annähernd Glauben schenken kann, dann hat sie auch die Rosenkohlsaat im Oberen Sumatra vernichtet.
    »Bringt mir ihre Köpfe!« kreischte Fred. »Bringt mir ihre verdammten Köpfe!«
    Clive hatte die Hände fest auf die Ohren gepreßt. Trotzdem hatte seine Nase zu bluten angefangen.
    »Ich glaube nicht, daß Köpfe eine Lösung sind!« brüllte er zurück.
    »Ich schon«, widersprach Derek. »Ich denke, wir sollten die gesamte Bevölkerung von diesem Kaff Brentford köpfen.«
    Freds Hände zitterten mächtig. In den Fingern hielt er eine von Omallys Drucksachen. Seine Finger zerrupften die Drucksache in winzige Schnipsel und schleuderten sie in die Luft. »Ich will, daß ihr diesen Kerlen einen Strich durch die Rechnung macht! Sabotage!« Seine Stimme erklomm ständig neue rekordverdächtige Höhen. »Und ich will augenblicklich mein Geld zurück.«
     
    Aber er bekam es nicht zurück.
     
    Früh am nächsten Morgen saßen John und Jim im Postbüro von Brentford und überflogen die dreiundzwanzig Säcke mit Antwortschreiben, die alle noch am gleichen Tag in die Briefkästen geworfen worden waren.
    »Ich glaube, wir können von einer hundertprozentigen Erfolgsrate sprechen«, sagte John. »Sollen wir uns durchwühlen?«
    »Werden wir etwa dafür bezahlt?« fragte Jim.
    »Selbstverständlich. Was hast du denn geglaubt?«
    »Nun ja, ich dachte eigentlich immer, daß Direktoren einer Gesellschaft ihre Tage damit verbringen, sich in großen Limousinen herumchauffieren zu lassen, in teuren Restaurants zu essen, dicke Zigarren zu rauchen und die Nachmittage zusammen mit ihren Sekretärinnen freizumachen.« 38
    »Ah.« John nickte nachdenklich. »Ich verstehe, was du meinst. Du glaubst, eine Aufgabe wie diese sollte an unsere Untergebenen delegiert werden.«
    »Ich hoffe, du hältst mich nicht für überheblich, John. Aber ich habe selbst dringende Geschäfte, die ich persönlich überwachen sollte.«
    »Millennium-Geschäfte?«
    »Präzise.«
    »Und was für Millennium-Geschäfte sind das?«
    »Der Bau des Jim Pooley. «
    »Ah. Aber erinnere ich mich falsch, wenn ich meine, dich sagen gehört zu haben, daß einfach nicht mehr genügend Zeit für ein Bauvorhaben ist?«
    »Ha.« Jim tippte sich an die Nase.
    »Du hast dir an die Nase getippt, Jim. Das ist ja eine ganz neue Entwicklung.«
    Jim tippte sich erneut an das Riechorgan. »Ich habe beschlossen, die Dienste unserer lokalen Bauunternehmer in Anspruch zu nehmen. Den Haarigen Dave und Dschungeljohn. Sie werden das Jim Pooley in der traditionellen Rundhüttenbauweise erstellen. Zwei Wochen, und das Ding steht.«
    »Eine leichte Brise, und es liegt wieder.«
    »Ich werde selbst die Arbeiten am Bau beaufsichtigen.«
    »Das wird Neville nicht gefallen.«
    »Ich habe nicht vor, dieses Thema bei Neville zur Sprache zu bringen.«
    Omally zuckte die Schultern. »Meinetwegen. Tu, was du nicht lassen kannst. Wenn du meinst, dieses Stück Selbstbefriedigung ist wichtiger, als dem Professor zu helfen?«
    »Das hab’ ich nicht gesagt. Es ist mein persönlicher Beitrag zu den Festlichkeiten.«
    »Du bist wie immer der Altruismus in Person. Aber bedauerlicherweise muß ich dir in meiner Eigenschaft als Manager des Brentforder Millennium-Komitees und damit dein unmittelbarer Vorgesetzter mitteilen, daß ich dir

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