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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Postboten das Frühstück«, sagte er. »Und was macht Ihr Ehemann?«
    »Liefert noch immer die königliche Post aus.«
    Ein Gedanke drängte sich in Jacks Kopf, doch als er feststellte, daß er dort mutterseelenallein war, verließ er ihn fluchtartig wieder.
    »Also, Jack«, sagte Leslie, Jacks Boß. »Wir haben heute eine sehr dringende Erledigung vor uns, und sie muß mit großer Sorgfalt erledigt werden. Wir wollen doch keine unglücklichen Versehen mehr, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Jack. »Wir wollen keine unglücklichen Schnibbel-die-dipp dapp dupp.«
    Leslie, Jacks Boß, lächelte auf ihren Untergebenen herab. Sie war eine große Frau, schlank, sportlich und anmutig. Braunäugig und schwarzhaarig und mit der zauberhaften Ausstrahlung einer Frau, die genau weiß, wohin sie geht.
    »Ich gehe jetzt auf die Toilette«, sagte Leslie, Jacks Boß. »Und wenn ich von der Toilette zurückkomme, möchte ich sehen, daß Sie sich dahintergeklemmt haben.«
    »Nun …«, sagte Jack.
     
    Bange Minuten
     
    Die Firma, für die Jack arbeitete, nannte sich SURFIN’ UFO 6 . Soweit Jack es in den zehn Jahren seiner Tätigkeit hatte herausfinden können, beschäftigte sie sich damit, empfindliche Güter von einem Ort zum anderen zu transportieren. Das Kürzel UFO hinter dem Schlagwort SURFIN’ bedeutete Unifizierte Fracht Organisation, doch die Bedeutung des Schlagworts SURFIN’ vor dem Kürzel UFO entzog sich hartnäckig Jacks Kenntnis.
    Jack war Manager der eigentlichen Frachtabteilung. Er war, genaugenommen, der einzige Angestellte, der in dieser Abteilung arbeitete. Es hatte Entlassungen gegeben. Früher hatten außer Jack noch drei weitere Burschen hier gearbeitet, mit langen Haaren und Tätowierungen. Sie waren den ganzen Tag mit Gabelstaplern herumgefahren, hatten die SUN gelesen und nach Zigaretten und dem Morgen danach gerochen. Doch jetzt gab es nur noch Jack. Und Jack rauchte nicht und las auch nicht die SUN. Sein Büro war eine kleine, durch Glaswände abgetrennte Ecke des großen Lagerhauses. Eines großen und leeren Lagerhauses.
    Jack hängte seinen Hut und den Mantel an den Nagel und krempelte die Hemdsärmel hinauf. Und dann nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz. Es war ein gründlich leerer Schreibtisch. Leer bis auf ein Telephon, ein einzelnes Paket und ein einzelnes Blatt Papier.
    Jack überflog es.
     
    VERSANDANZEIGE
     
    SURFIN’ UFO       1462
    Unit 4 + 2
    Old Dock Business Park       Datum: 23.5.97
    Horseferry Lane, Brentford       USt-Id.-Nr. 435 9424 666
    An:              Von:
    Name:       Dr. Stefan Malone       Name: Prof. Gustav Bolney
    Adresse: Kether House       Adresse:       INC TECH
           Butts Estate       Los Alamos
           Brentford              Nevada, USA
    Inhalt:       Isotopen, hermetisch versiegelt.
     
    NICHT ÖFFNEN! ZERBRECHLICH!
    NICHT ÖFFNEN! ZERBRECHLICH!
     
    Jack nahm das Päckchen auf und schüttelte es neben seinem Ohr. Dr. Stefan Malone war zur Zeit der einzige Kunde von Surfin’ Ufo. Er bekam von überall auf der Welt irgendwelches Zeug. Aus Turin, aus Wien, aus Los Alamos und Latvia. Immer über die unmöglichsten Wege und unter den größten Sicherheitsvorkehrungen.
    Jacks Arbeit am heutigen Tag bestand darin, die lokale Spedition anzurufen, ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig das Paket war und wie dringend die rasche und sichere Lieferung, dann auf das Eintreffen des Wagens zu warten, zahlreiche Dokumente abzuzeichnen und dann wieder an seinen Schreibtisch zurückzukehren.
    Jack nahm den Hörer in die Hand und tippte die Nummer ein. Irgendwo in nicht allzu weiter Ferne läutete ein Telephon.
    Und dann sagte eine Stimme: »Hallo, Leo Felix. Wer ist da?«
    »Hallo-dida-dido«, sagte Jack.
    »Hallo, Jack, mein Freund. Wie geht’s, wie steht’s denn so?«
    »Der Bus hatte heute Verspätung«, berichtete Jack.
    »Was denn, der Acht-Uhr-fünfzehn? Das ist ja wirklich schrecklich.« Ein gurgelndes Rastafari-Kichern drang an Jacks Ohr.
     
    Ein echter Thriller
     
    »Können Sie ein Päckchen abholen und unverzüglich an Dr. Stefan Malone ausliefern?« fragte Jack.
    »Nö, nich’ bevor ihr die verdammte Rechnung bezahlt habt, Baby.«
    »Oh«, sagte Jack und legte den Hörer zurück.
     
    Ununterbrochene Action
     
    »Mister Felix sagt, daß er nichts mehr für uns macht, bevor wir nicht die Rechnung bezahlt haben«, sagte Jack zu seinem Boß Leslie, die in diesem Augenblick

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