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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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bitte noch die Fragen auf den Durchschlägen ausfüllen und unterschreiben?«
    »Überhaupt keine Frage.«
    »Wie äußerst unangenehm das für Sie sein muß. Aber ich kann Ihnen das Paket nicht geben, ohne daß Sie die entsprechenden Angaben gemacht haben.«
    »Was haben Sie eigentlich für eine Blutgruppe?« fragte Dr. Stefan.
     
    Achtung, es geht los
     
    »AB negativ«, sagte Jack. »Als Kind habe ich ziemlich oft geblutet.«
    »Was denn, Nasenbluten?« erkundigte sich Dr. Stefan.
    »Nein, oben auf dem Kopf.«
    »Wie ungewöhnlich.«
    »Nicht wirklich. Mein älterer Bruder wollte Musiker werden.«
    »Ich denke, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Er wollte Xylophon spielen, aber mein Vater konnte keins bezahlen. Deshalb hat mein Bruder uns jüngere in einer Reihe in absteigender Größe aufgestellt, dann ist er hinter uns getreten und hat uns mit einem Zeltpflockhammer auf die Köpfe geschlagen. Eine Art menschliches Xylophon, verstehen Sie? Er konnte fast das gesamte Songbook von Lennon und McCartney. Ich war das eingestrichene C. Ich hab’ ziemlich viele Gehirnerschütterungen gehabt.«
    »Spielt Ihr Bruder heute Xylophon?«
    »Im Gefängnis. Warum?«
    »Ich frage mich, ob ich Ihnen eine Blutprobe entnehmen dürfte?«
    »Ich wüßte nicht, warum nicht. Wofür brauchen Sie sie?«
    »Es ist ein streng geheimes Experiment.«
    »Wie interessant! Und worum geht es bei diesem Experiment?«
    »Das ist streng geheim.«
    »Ich kann Geheimnisse für mich behalten«, sagte Jack. »Hören Sie sich beispielsweise das hier an.« Er flüsterte eine Reihe von Worten in die noch immer gesenkten Ohren Dr. Stefan Malones.
    »Das macht sie nie!« sagte Dr. Stefan.
    »Doch, das tut sie, aber erzählen Sie es niemandem weiter.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Und was wäre jetzt das streng geheime Experiment?«
    Dr. Stefan Malone winkte Jack zu einem Sessel vor dem Kamin und nahm in einem zweiten Platz. »Während der letzten beiden Jahre«, begann er, »habe ich an einem bahnbrechenden Projekt gearbeitet. Ich habe von überall auf der Welt getrocknete Blutproben eingesammelt. Vom Leichentuch in Turin, vom Speer des Longinus, von der angeblichen Dornenkrone, die in Troyes aufbewahrt wird, von Nägeln des Echten Kreuzes, die überall auf der Welt in den Grüften der Kathedralen aufbewahrt werden, sogar von einer Reliquie, von der es heißt, sie sei die heilige Vorhaut. Ich habe sie alle miteinander verglichen und bin jetzt sicher, daß sie alle vom gleichen Wesen stammen.«
    »Jesus Christus!« sagte Jack.
    »Genau dem. Und jetzt beabsichtige ich, mit Hilfe eines Reagenses, das ich selbst entwickelt habe, dieses Blut zu verflüssigen und die DNS zu extrahieren. Und mit dieser DNS möchte ich ein Klonexperiment durchführen, um …«
    »Jesus Christus!«
    »Ganz genau. Und nicht nur einen einzigen. Ich werde wenigstens sechs machen.«
    »Wie in diesem Film«, sagte Jack. »Die Boys from Brazil. Wo sie Hitler geklont haben.«
    »Ganz genau. Meine Jungs werden die Boys from Bethlehem. «
    »Glauben Sie nicht, daß Sie sich damit auf Dinge einlassen«, sagte Jack, »auf die sich kein Mensch einlassen sollte?«
    »Oh, absolut, ja. Andererseits … Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich aufstehe, während ich weitermache?«
    »Überhaupt nicht.«
    Dr. Stefan Malone erhob sich, warf die vergilbten Arme in die Luft und ging im Zimmer auf und ab. »Sie dachten, ich wäre verrückt! Verstehen Sie das?« schrie er eifernd. »Ich und verrückt! Ich, der ich die Geheimnisse des Lebens selbst enthüllt habe!« Er setzte sich wieder und fuhr ruhig fort. »Und? Was denken Sie?«
    »Sehr beeindruckend. Aber Sie könnten noch hinzufügen: ›Eines Tages wird mein Name in der ganzen Welt bekannt sein!‹«
    »Ich danke Ihnen vielmals. Ich werde mich daran erinnern. Und jetzt, wegen ihrer Blutprobe …«
    »Wieviel wollen Sie denn entnehmen?«
    »Etwa acht Pints.« 7
     
    Schließen Sie die Augen und halten Sie Ihre Ohren zu
     
    »Nun ja, ich würde wirklich gerne«, sagte Jack. »Aber ich muß jetzt, glaube ich, wirklich wieder zurück zu meiner Arbeit.«
    »Dann vielleicht ein andermal. Warten Sie, ich bringe Sie raus.«
    »Danke sehr. Auf Wiedersehen.«
     
    Hä?
     
    »Nun ja, ich würde wirklich gerne«, sagte Jack. »Aber ich muß jetzt, glaube ich, wirklich wieder zurück zu meiner Arbeit.«
    Dr. Stefan zog eine kleine automatische Pistole aus der Hosentasche und richtete sie auf Jack. »Bedauerlicherweise kann ich Sie nicht gehen lassen. Ich

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