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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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brauche Ihr Blut, und ich brauche es jetzt. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist nichts Persönliches. Ich hätte das Blut eines jeden Boten genommen, der das Paket gebracht hätte. Die Isotopen sind das, was noch fehlt, um mein Experiment zu vervollständigen.«
    Allmählich machte sich Jack Sorgen. »Ach, kommen Sie!« winselte er. »Sie wollen mein Blut ganz bestimmt nicht. Es ist ganz gewöhnliches Zeug. Ich könnte meine Frau anrufen, die hat wirklich phantastisches Blut.«
    »Ihr Nachnahme lautet nicht rein zufällig Bryant?« erkundigte sich Dr. Stefan.
    »Doch, das ist richtig. Vielleicht kennen Sie meine Frau. Sie trägt immer sehr kurze Kleider, und sie hat diesen Spürhund, der außerdem eine Dogge ist, und …«
    »… sie läßt sich gerne von hinten nehmen, während ihr Kopf im Kühlschrank steckt?«
    »Das hat sie mir gegenüber noch gar nicht erwähnt?« staunte Jack.
    »Los, gehen Sie«, sagte Dr. Stefan. »Durch den Korridor und die Treppe hinunter.«
    »O nein-diddeldi-dein!«
    So endete, was ganz ohne Zweifel der ereignisreichste Tag in Jacks langem und ereignislosem Leben gewesen war. Leider sollte es auch sein letzter sein.
     
    Dr. Stefan stand da, schwarzweiß und im Profil, und richtete die Pistole auf eine Stelle außerhalb der Seite.

6
     
    Pooleys verträumte Gedanken begaben sich auf ihre Reise und wateten durch einen zusammenhanglosen Strom von Halb-Bewußtem.
    Eine zerbrochene Tasse aus dunklem Blattwerk angefüllte Aschenbecher auf schlaffen Teppichen aus verblaßtem Wappenschmuck wo Gerüche nach abgestandener Kinoluft und versperrte Wagen und Kühlschränke und Magneten und Schubladen in alten Pensionen ihren ersterbenden Atem aufgaben und Anzeigen in Monatsschriften für Tennisschuhe und Mieder und die Zwei-Penny-Riegel von Cadbury die einem Sportler die Energie zum Laufen geben während darunter und ungestört die unbearbeiteten Schubladenböden Gerüche nach Safran und Bernstein im Imperium und dann über den glänzenden Linoleumboden auf winzigen sich drehenden Gummirädern die Speed of the Wind sein Liebling niedlich ein Stoß und es segelt vorbei an der irrsinnigen Tiefe in der Dunkelheit unter dem Bett wo die silbern schimmernden Spiralen der Federn in Reih und Glied liegen und nach oben starren in einer verrückten Perspektive aus dem Gewirr und Durcheinander von Leuten die für jeden Tag ihr Geld bekommen damit sie vergessen Sie nicht am Abreisetag müssen Sie Ihr Zimmer bis um zehn Uhr räumen und wischen Sie den Spülstein bevor Sie Ihr Gepäck die Treppe hinunter nach unten bringen in das Wohnzimmer das wir Empfangshalle nennen und mache einen langen letzten Spaziergang über die Promenade um zu beobachten wie das Meer seine reizbaren Wellen gegen den Strand peitscht und den Sand einsaugt und an den Pfeilern leckt diesen gesprungenen weißen Pfeilern unter dem Pier ist alles geschlossen sieh nur selbst das Palm Restaurant hat zu nirgendwo Tee auf Tabletts um sie an grünen Glastischen auszuteilen weil die Jaquardwebstühle die sonst dort stehen in den Arkaden haben ihre Rolläden herabgelassen und Photographen und Bauarbeiter und Bettler und vielleicht gewinnst du ja den Goldfisch im Beutel oder du siehst einfach nur zu geh zu so schnell du kannst über die eiserne Eisenbahnbrücke beeil dich weil Vater hat die Koffer unten stehen gelassen am Anfang der Stufen zum leeren Bahnsteig wo die Lok Dampf abläßt und Schreie und Rufen und Seufzer und terrassenförmige Häuser mit ihren Schieferdächern über den Londoner Antennen und Schornsteine und die orangefarbene Katze auf dem Fenstersims die froh ist daß du wieder zu Hause bist und in Hausaufgaben stürzen auf dieses letzte Wochenende gut wieder zurück zu sein auf diesem Spielplatz wo die Roßkastanien wachsen und Glimmstengel und Spielkarten umdrehen Mädchen Seilspringen und ihre Schlüpfer unter den Röckchen sichtbar Murmeln während die Pfeife pfeift wie ein Zug …
    »Jim Pooley, zum Schulleiter, aber ein bißchen plötzlich!«
    »Aber ich war es nicht! Omally hat es getan, nicht ich, Sir.«
    Doch John weigerte sich, seine Tat zu gestehen.
    Und Pooley bekam die Strafe aufgebrummt.
    Jim rührte sich in seinem entrückten Zustand.
    »Los, beweg dich, du Rindvieh«, sagte er zu seinem Gehirn. »Wir landen immer wieder in der Vergangenheit, in der Schule, und ich muß immer und immer wieder zu dem verdammten Nachsitzen!«
    Eine Art mentaler Knoten platzte, und dann … Was ist das?
    Schnelle Musik. Pete Townshend

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