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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sie es selbst herausgefordert, dachte Bill, während sein Blick die Boulevardzeitung verließ und langsam an den Beinen einer außerordentlich gut gebauten Oberstufenschülerin nach oben glitt. So etwas sollte verboten sein, dachte er weiter.
    In der Zwischenzeit probierte der Postbote in Jacks Haus mit dessen Ehefrau die Hundestellung auf dem Küchenboden. Dieses Linoleum hat eine Dosis Glänzer® nötig, sorgte sich Jacks Frau.
    Zwei Haltestellen weiter ergatterte Jack einen Sitzplatz. »Wir sind fünfundfünfzig Sekunden zu spät dran heute morgen«, informierte er einen Fahrgast.
    »Fünfundfünfzig Sekunden zu spät wofür?« erkundigte sich der Fahrgast, dessen Name John Omally lautete.
    »Zur Arbeit.«
    »Aber ich fahre nicht zur Arbeit.«
    »Was denn?«
    »Ich fahre nach Hause.«
    »Aber das ist der Acht-Uhr-fünfzehn-Bus!«
    »Als ich eingestiegen bin, war es der Sieben-Uhr-dreißig-Bus.«
    »Ah. Ja. Ich verstehe.« Die Konversation wurde vom Geräusch einer dreizehn Jahre alten Faust unterbrochen, die Bill mitten im Gesicht traf.
    »Ich hab’ sie nicht angerührt!« kreischte Bill, nachdem der Busfahrer sich einen Weg durch die dichtgedrängt stehenden Passagiere gebahnt und ihn am Kragen gepackt hatte. »Ein Mann ist so lange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen worden ist!« beschwerte er sich, als der Fahrer ihn an der nächsten roten Ampel aus der Tür stieß.
    »Es ist jeden Tag das gleiche«, sagte Jack zu seinem Mitfahrgast.
    »Für mich nicht«, entgegnete John. »Ich lebe nämlich ein Leben, von dem die meisten Männer nur träumen. Eine einzige ausschweifende Häufung von gesellschaftlichen Veranstaltungen, Wochenenden auf dem Land, Uraufführungen und Wohltätigkeitsveranstaltungen.«
    »Hören Sie auf«, sagte Jack.
    »Nein wirklich, es stimmt«, sagte Omally. »Dann noch das Skateboardfahren, das Tiefseetauchen und das Surfen. Nicht zu Reden vom Ölbohren in der Nordsee.«
    »Sie bohren in der Nordsee nach Öl?«
    »Ich sagte, Sie sollen nicht darüber reden!«
    »Verzeihung.« Jack kratzte sich am Hut. »Und wie steht es mit Ungezieferbekämpfung?«
    »Haufenweise, außerdem bin ich Formel-Eins-Rennfahrer.« Omally zog die Fahradklammern von den Hosen und zog seine Socken zurecht. »Und heute nachmittag sitze ich im Gremium der Miß-Welt-Wahl.«
    »Das muß ziemlich interessant sein«, sagte Jack.
    »Ist es. Sehr sogar«, antwortete Omally. »Das heißt, solange man nicht neben Tony Blackburn oder Michael Aspel sitzen muß.«
    Der Bus kam zum Halten, und die stehende Fracht endete in einem würdelosen Haufen im vorderen Bereich des öffentlichen Verkehrsmittels. Kaum hatten sich die Passagiere wieder auf die Füße gemüht und angefangen, ihre Kleidung abzuklopfen, da stemmte der Fahrer seinen Fuß auf das Gaspedal, und der gesamte Troß taumelte durch den Mittelgang nach hinten.
    Eine Dame mit einem Strohhut fiel auf Omally.
    »Passiert das regelmäßig?« erkundigte sich Omally bei Jack.
    »Manchmal verlieren wir den einen oder anderen beim Kreisverkehr«, antwortete Jack. »Obwohl ich mich nicht erinnere, daß es je Unfälle gegeben hat.«
    »Und was ist mit dem Zwerg, der letzten Monat von dem fetten Metzger zerdrückt worden ist?« fragte die Dame mit dem Strohhut.
    »Ach ja, diese Sache.«
    »Und dann war da noch der Zulu, der sich einfach in eine Rauchwolke aufgelöst hat.«
    »Das war eine spontane menschliche Selbstentzündung. Es hätte überall passieren können.«
    »Hier kommt meine Haltestelle«, sagte Omally.
    »Eine sehr schöne Haltestelle«, bemerkte die Dame mit dem Strohhut. »Darf ich fragen, wieviel Sie dafür bezahlen mußten?«
    »Und bestellen sie Tony und Michael meine besten Grüße!« rief Jack hinterher, als Omally ohne zu zahlen nach draußen schlüpfte.
    Die Linie fünfundsechzig fuhr über die Great West Road davon und dann in Richtung Süden, auf Brentford zu. Und seine Strecke hätte durchaus von einer Riesenspinne mit bizarren Proportionen blockiert werden können, deren imitierter Verstand auf die Eroberung der Welt aus war. Doch an diesem Tag, wie schon zuvor in der Vergangenheit, war nichts von ihr zu sehen.
    Es sollte der ereignisreichste Tag in Jacks langem und ereignislosem Leben werden — obwohl Jack noch immer nichts davon wußte.
     
    Die Spannung wird beinahe unerträglich
     
    »Guten Morgen, Jack«, sagte Jacks Boß Leslie. »Wie geht es Ihrer wunderschönen Frau?«
    Jack blickte auf seine Uhr. »Wahrscheinlich macht sie im Augenblick dem

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