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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ausgeliehen.«
    »Magie«, sagte John, pflanzte die Maschine auf die unbeschreibliche Arbeitsfläche in der Küche und steckte den Stecker ein.
    Heul, Kreisch und Schrei.
    »Das sind die Hohlen Schokoladenhasen des Todes«, brüllte Jim über die Kakophonie hinweg. »Ich muß schon sagen, sie gefallen mir von Mal zu Mal besser.«
    Professor Slocombe streckte den Kopf in die Küchentür. »Draußen stehen ein paar Konstabler«, brüllte er. »Sie sagen, ihr sollt die Musik leiser machen.«
    »Magie!« sagte John Omally und drehte die Musik kaum merklich leiser.
    Im Garten hinter Jims Haus hatte ein wirklich und vollkommen abgedrehter Typ angefangen, den Gartenzaun zu untertunneln. Und im Obergeschoß kotzte jemand anderes in Jims Kleiderschrank.
    »Könntest du das nicht irgendwo anders machen?« fragte das Pärchen, das sich gerade in Jims Bett liebte. Es war nicht mehr das gleiche wie vorhin.
    »Weißt du, John«, sagte Jim, während er sein Glas aus der gefährlichen blauen Wodkaflasche nachfüllte, »du bist wirklich ein wahrer Freund.«
    John warf einen Blick auf sein armbanduhrenloses Handgelenk. »Meinst du nicht, daß es noch ein wenig früh am Abend ist für derartige Gespräche?«
    »Ja, sicher, du hast recht. Darf ich fragen, wie es mit deinen Bemühungen um Finanzierung bestellt ist?«
    »Soso«, sagte John und machte die entsprechende Handbewegung.
    »Hm«, sagte Jim. »Na ja, trotzdem prost.«
    Und John leerte sein Glas in einem Zug. »Ich denke, ich gehe und suche diese blonde Ballettänzerin«, sagte er und drehte den Ghettoblaster voll auf.
    »Geh mit Gott, mein Freund«, rief Jim ihm hinterher. Dann brachten die Hohlen Schokoladenhasen des Todes sein Innenohr vollkommen durcheinander, und er taumelte mitsamt dem Glas Wodka zurück gegen seine unbeschreibliche Arbeitsplatte. Im Vorgarten kämpften aus irgendeinem Grund zwei Männer, und endlich einmal schien die Welt von Jim wieder in Ordnung zu sein.
    »Also, der liebe Gott und der heilige Petrus spielen zusammen Golf«, erzählte der Alte Pete, der inzwischen wieder vom Dach heruntergekommen war und sich im Wohnzimmer aufgebaut hatte. »Und der heilige Petrus ist am Gewinnen. Und der liebe Gott holt aus und schlägt den Ball in das Rough, und ein Kaninchen kommt vorbei und nimmt ihn in den Mund und rennt damit über das Fairway, und dann stürzt sich von hoch oben aus der Luft dieser Adler herab und packt das Kaninchen mit seinen Fängen und rast mit ihm in das Blaue davon, und als nächstes schießt dieser Jäger den Adler ab, und der Adler taumelt nach unten und läßt das Kaninchen fallen, und der Ball löst sich aus dem Mund des Kaninchens und rollt direkt in das Loch. Und der heilige Petrus sieht den lieben Gott an und sagt …
    ›Willst du jetzt Golf spielen, oder willst du einfach nur schummeln?‹« Zwei West-Londoner Wanderbischöfe, die zufällig vorbeigekommen waren, krümmten sich vor Lachen. Eine Frau mit einem strengen Haarschnitt und Halitose, die sich auf die falsche Party verlaufen hatte, meinte nur: »Was für ein geschmackloser Witz.«
    »Soll ich es ihr besorgen, oder machen Sie das?« fragte der Alte Pete die beiden Bischöfe.
     
    »Was Kornkreise angeht,«, sagte Paul der Medizinstudent, während er an einem Joint sog, der Cheech-und-Chong-Proportionen aufwies, »also Kornkreise sind die Stigmata des Korngottes, ohne Zweifel. Ein visueller Ausdruck der Leiden des Landes, die der moderne Mensch mit seinen Maschinen über die Welt bringt. Agrochemikalien, intensive Landwirtschaft … das Land schreit auf vor Schmerz und Leid. Aber hört jemand darauf? Hört irgend jemand auf seine Schreie?«
    »Sie müssen diesen Joint jedenfalls nicht wie Bogart rauchen!« sagte die Dame mit dem Strohhut und riß Besagten geschickt aus den Fingern des bekifften Studenten (den Joint, nicht den Strohhut. Den trägt sie nach wie vor auf dem Kopf).
    »Hat eigentlich jemand eine akustische Gitarre dabei?« fragte der bekiffte Student.
    »Nein!« brüllten alle erschrocken, die in Hörweite waren, und die außer Hörweite gleich mit. Und Paul wurde gepackt und unsanft nach draußen auf die Straße geworfen. Eine akustische Gitarre, also wirklich!
    »Huh«, sagte Paul. »Und dabei kann ich ›Blowing in the Wind‹ spielen, ohne auch nur ein einziges Mal auf meine Finger zu sehen.«
    »Und komm nur nicht wieder rein!«
    Ein ganz und gar durchgeknallter Typ mit schmutzüberkrusteten Klamotten rannte vorbei und brüllte: »Frei! Ich bin endlich

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