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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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schlimme Tragödie!«
    »Ganz genau«, sagte John. »Hör auf die Worte von diesem armen Schlucker, Jim. Du willst doch wohl nicht so enden wie er?«
    »Heh, langsam«, sagte der verheiratete arme Schlucker vom Nachbartisch.
    »Unter dem Pantoffel, unter der Fuchtel einer Ehefrau, am Boden.«
    »Ich sagte: langsam!«
    »Ein Schatten deines einstigen Selbst, zum Staubsaugen und Babysitten verdammt, während deine Frau zum Kaffeekränzchen geht und …«
    »Ich sagte: langsam, und ich meine es auch so!«
    »Siehst du das? Er ist mit den Nerven am Ende. Zu viele Nächte aus dem Schlaf gerissen, während er mit dem Baby auf und ab gehen mußte und seine Frau in ihrem Haarnetz vor sich hin geschnarcht hat.«
    »Das reicht jetzt.« Der verheiratete Mann vom Nachbartisch war in seiner Jugendzeit möglicherweise ein ziemlich guter Kämpfer gewesen, bevor er unter den Pantoffel und die Fuchtel seiner Frau geraten war. Er holte zu einem mächtigen Schwinger gegen John aus.
    Und traf Jim mitten auf die Nase.
    Jim ging mitsamt der Tischdecke, dem Geschirr, zwei Eiern, Schinken, Würstchen, eineinhalb getoasteten Scheiben Weißbrot und einer Tasse Tee mitsamt einem Stückchen Toast darin zu Boden.
    »Und box!« rief die Dame mit dem Strohhut, die in diesem Augenblick das Plume Café betreten hatte.
    John stürzte sich auf den verheirateten Mann sowie auf zwei seiner Kollegen. Unglücklicherweise waren die beiden Kollegen unverheiratete Männer und noch immer imstande, ihre Fäuste zu gebrauchen. Sie warfen sich mit einem Schwung und einer Energie auf John, die für diese Zeit des Tages vollkommen unerwartet war.
    Jim kämpfte sich auf die Beine und sprang in das Getümmel, um dem Mann zu helfen, der noch immer sein denkbar bester Freund war. Weitere Tische wurden umgeworfen, und weitere Männer, verheiratete und unverheiratete, stürzten sich in die Prügelei.
    Lily Marlene, die Inhaberin des Plume, kam im Gefolge ihrer mächtigen Brüste aus der Küche. Als verheiratete Frau wußte sie ganz genau, wie sie mit Männer umzugehen hatte. Sie schlug mit einem gewaltigen Woklöffel um sich.
    »So mag ich das«, sagte die Dame mit dem Strohhut, die in respektabler Entfernung von dem Kampfgetümmel Platz genommen hatte. »Ich komme gerade von dieser PARTY! Ziemlich langweilige Angelegenheit, bis der Gasherd in die Luft geflogen ist.«
    »Mein Gasherd ist in die Luft geflogen?« Jim hob den Kopf und starrte die Dame mit dem Strohhut ungläubig an.
    »Dein Kumpel hier war schuld. Er meinte, er müßte uns unbedingt diesen Trick mit der ungeöffneten Dose Bohnen zeigen.«
    »Was?« Doch in diesem Augenblick wurde Jim von der Faust eines unverheirateten Mannes getroffen und ging erneut zu Boden.
    »Um was kämpfen diese Kerle eigentlich so verbissen?« erkundigte sich die Dame mit dem Strohhut bei Lily Marlene.
    »Um die Ehe.«
    »Diese Bastarde!« schimpfte die Dame mit dem Strohhut, setzte den Strohhut ab und stürzte sich mit wild schwingender Handtasche ins Gewühl.
     
    Die Polizei traf nach bemerkenswert kurzer Zeit am Ort des Geschehens ein. Sie war rein zufällig vorbeigefahren, wie es das Geschick so will, um einem Bericht nachzugehen, demzufolge in einem Haus eine Küchenwand weggesprengt worden war. Sie zückten ihre elektrischen Schlagstöcke und taten, was getan werden mußte.
     
    »Das war zuviel«, sagte Jim. »Das war absolut und vollkommen zuviel.«
    »Was denn?« fragte John.
    Jim schnitt eine sehr, sehr bittere Grimasse. »Sag mir einfach, wo wir sind.«
    »In einer Zelle«, antwortete John. »Aber sieh es einmal von der guten Seite.«
    »Es gibt keine gute Seite. Sieh mich an. Sieh mich doch nur an!«
    »Das heilt schon wieder, keine Sorge. So schlimm ist es gar nicht.«
    »Ich hab’ ein blaues Auge, eine geschwollene Lippe und …«
    »Hör schon auf. Ich bin auch nicht ungeschoren davongekommen.«
    »Du hast nicht einen Kratzer!«
    »Mir tut innerlich alles weh.«
    »Du verlogener Bastard.«
    »Paß bitte auf, was du sagst«, mahnte John.
    »Hör auf, mir zu sagen, was ich sagen darf! Das ist alles ganz allein deine Schuld!«
    »Das ist überhaupt nicht meine Schuld! Du hast ganz allein angefangen mit deinem dummen Gerede von wegen Verliebtsein!«
    »Nie im Leben. Du hast diesen verheirateten Mann beleidigt.«
    »Und genau so hättest du auch geendet! Laß dir das eine verdammte Lehre sein, Jim! Du solltest mir dankbar sein für das, was ich getan habe.«
    »Was? Was ?«
    »Liebe und Heiraten und Ehe, das mag für

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