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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Aber so bin ich eben. Zu emotional, schätze ich.«
    »Du bist ein guter Kerl, Jim. Ich mag dich sehr.«
    »Und du bist eine wunderschöne Frau.«
    Suzy warf einen Kieselstein in das Wasser. »Was willst du in deinem Leben erreichen, Jim?« fragte sie.
    »Ich schätze, ich will nur Erfahrungen sammeln«, sagte er. »Als ich jung war, hab’ ich mir selbst das Versprechen gegeben, soviel Erfahrungen zu sammeln, wie nur irgend möglich. Die Welt bereisen, exotische Orte besuchen, alles in mir aufnehmen. Soviel nur irgend möglich, bevor meine Zeit zu Ende ist.«
    »Und was hat dich daran gehindert?«
    »Was hindert uns alle? Gewohnheit vermutlich. Man fällt in Gewohnheiten, und es ist schwer, sie wieder abzulegen. Aber was ist mit dir? Was willst du mit deinem Leben anfangen?«
    »Etwas ganz Wunderbares«, antwortete Suzy. »Ich glaube, etwas ganz Wunderbares geschieht. Ich kann es spüren, es liegt in der Luft. Spürst du es auch?«
    Jim legte den Arm um die Schultern der wunderschönen Frau und blickte tief in die bernsteinfarbenen Augen.
    »Ja«, sagte er. »O ja, ich kann es spüren.«
     
    Die Sonne erhob sich langsam hinter den Scheibenwischergummiwerken, und zwei junge Frauen überquerten die Kanalbrücke. Beide trugen ein breites Grinsen im Gesicht.
    Jim nahm Suzy in die Arme und küßte ihren faszinierenden Mund.
    »Ich hoffe, wir sehen uns wieder«, sagte er.
    »Das werden wir«, sagte Suzy.
     
    John und Jim saßen bei einem Frühstück aus Ei und Schinken im Plume Café.
    »Ich dachte mir schon, daß ich dich hier finden kann«, sagte John und schob sich einen gebutterten Toast in den Mund. »Bei dir zu Hause gibt es absolut nichts Eßbares mehr.«
    »Du siehst ein wenig … wie soll ich es ausdrücken … du siehst fix und fertig aus.«
    »Ich bin mit knapper Not mit dem Leben davongekommen, Jim. Wenn dieses Weib nicht über den Typen gestolpert wäre, der in deinen Kleiderschrank gekotzt hat, dann hätte ich es, glaube ich, nicht geschafft.«
    »Ein Kleiderschrank voller Kotze ist, glaube ich, kein zu hoher Preis.«
    »Irgend jemand hat deine Hütte in Brand gesteckt. Ich glaube, es war der Alte Pete.«
    »Es war nur eine alte Hütte.«
    »Tut mir leid wegen deinem Wohnzimmerfenster. Die Dame mit dem Strohhut ist wach geworden und hat Paul durch das Fenster geworfen. Ich glaube, weil er den Notenschlüssel gewechselt hat oder so.«
    »Fenster lassen sich ersetzen.«
    »Und dann war da noch die Cruise-Missile. Sie hat das ganze Haus demoliert.«
    »So ist eben das Leben«, sagte Jim.
    »Jim, du hörst mir überhaupt nicht zu!«
    »Doch, tu’ ich.«
    »Nein, tust du nicht. Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders.«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Und warum rührst du dann mit deinem Toast den Tee um? Außerdem strahlst du, Jim. Du strahlst ganz definitiv. Du bist doch nicht etwa …?«
    »Doch, bin ich«, sagte Jim. »Ich bin sogar ganz definitiv verliebt.«
    »Nein, nein, nein!« John schüttelte heftig den Kopf. »Du willst dich nicht verlieben. Du willst dich ganz bestimmt nicht verlieben! Wirklich nicht.«
    »Doch, John. Doch, das will ich.«
    »Nein. Vertrau mir, Jim, das willst du nicht. Liebe ist … nun ja, Liebe ist … Liebe bedeutet Heiraten, Jim, eine Ehe und Babys und eine Hypothek und nicht mehr mit Freunden ausgehen und sonntags morgens zu Hause frühstücken anstatt im Fliegenden Schwan und Rasenmähen und Autowaschen und respektable Bekanntschaften pflegen und zu Dinnerpartys gehen und…«
    »Hör schon auf damit, Kumpel«, sagte ein verheirateter Mann am Nachbartisch. »Wir wissen alle selbst, wie das ist. Du mußt es uns nicht unter die Nase reiben.«
    »Aber eine Ehe muß nicht so sein«, widersprach Jim. »Nicht, wenn man den besten nur denkbaren Freund zur Frau hat.«
    »Aber ich werde dich nicht heiraten, Jim.«
    »Nein«, sagte Jim. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Aber ich bin dein bester nur denkbarer Freund.«
    »Ich hatte einmal einen besten nur denkbaren Freund«, sagte der verheiratete Mann am Nachbartisch reumütig. »Meine Frau hat dem ein rasches Ende bereitet.«
    »Hör auf ihn, Jim! Der Mann weiß, worüber er redet.«
    »John, ich bin verliebt. Ich kann nichts dafür. Ich hab’ keine Kontrolle darüber. Ich habe mich verliebt.«
    »Nein.« John schüttelte einmal mehr den Kopf. »Nein, nein, nein, Jim. Nein.«
    »Es tut mir leid, John, aber so ist es nun einmal.«
    »Noch ein denkbar bester Freund verloren«, sagte der verheiratete Mann vom Nachbartisch. »Was für eine

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