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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sehr lautes KLICK war das.
    Und dann helles, helles Licht.
    Jim wich gegen die Tür zurück.
    »O du lieber Gott!« kreischte er.
    Dann kam der Krach. Eine laute, brüllende, schrille Stimme.
    »Überraschung!« kreischte Celia Penn.
    »Willkommen zu Hause!« brüllte John Omally.
    »Fröhliche Heimkehr!« rief Norman Hartnell.
    Jim stand da wie vom Schlag gerührt und starrte um sich, während sich seine Diele ringsum füllte. Professor Slocombe war da, der Alte Pete, der Kleine Dave und drei junge Frauen aus den Scheibenwischergummiwerken (von denen Jim eine immer besonders nett gefunden hatte) und Sandra, die kugelstoßende lesbische Monopode. Und die Dame mit dem Strohhut mit ihrer Freundin war da, und der bärtige Student namens Paul, der alles über den Blues wußte. Und noch mehr und noch mehr und noch jemand, aber diese Leute waren alle noch in der Küche, weil einfach nicht so viele Leute in Jims Diele paßten. Wo wir gerade davon reden — nie im Leben hätten fünfzig Leute in Professor Slocombes Arbeitszimmer gepaßt, aber da dem Leser diese Tatsache bisher entgangen ist, sprechen wir auch jetzt nicht weiter darüber.
    »Hipp, hipp, hurra!« riefen die in der Diele. Und die in der Küche. Und die im Wohnzimmer. Das Pärchen, das sich gerade in Jims Bett liebte, würde sich wahrscheinlich später anschließen.
    »Willkommen zu Hause, alter Freund«, sagte John Omally und wrang Jims Hand in den seinen.
    Jim wollte etwas sagen, doch er brachte nichts über die Lippen. In seinem Hals saß ein dicker Klumpen, und in jedem seiner Augen stand eine Träne.
    » For he’s a jolly good fellow « , sang die versammelte Schar, während John seinen Freund Jim in die Küche und zu einem Drink führte.
    Nun, wie wir alle wissen, gibt es Partys, und es gibt PARTYS!
    Auf Partys steht man herum, trinkt Sherry und macht höfliche Konversation mit Doktoren, Zahnärzten, Architekten und Frauen mit strengen Haarschnitten und Halitose. Aber auf PARTYS! — auf PARTYS! sieht das alles ganz anders aus.
    Auf PARTYS! gibt es Krach im Vorgarten, irgend jemand kotzt in den Kleiderschrank, und ein Pärchen liebt sich im Bett des Gastgebers (Sehen Sie? Jim hat einen ziemlich guten Start hingelegt.) Auf PARTYS! gibt es diesen Typen, der auf das Dach klettert und den Mond anheult, ein anderer ist so von der Rolle, daß er versucht, sich unter dem Gartenzaun hindurch in die Freiheit zu graben, in der festen Überzeugung, daß er in einem Gefängnis sitzt. Auf PARTYS! finden Diskussionen statt über anscheinend ganz gewöhnliche Dinge, die sich ruck, zuck in große sinnenverwirrende Zen-Veranstaltungen mit Einsichten in wahrhaft kosmische Unendlichkeiten verwandeln, an die sich traurigerweise bereits am nächsten Morgen keine Sau mehr erinnert. Auf PARTYS! gibt es häßliche Frauen, die auf rätselhafte Weise schöner und schöner werden, je weiter der Abend fortschreitet. Und häßliche Männer, auf die das Gegenteil zutrifft. Auf PARTYS! gibt es Gelächter und Frohsinn. Auf PARTYS! gibt es mehrere Besuche seitens der örtlichen Polizei, die sich bemüht, den Lärm zu dämpfen. Und wenn man wirklich, wirklich großes Glück hat, dann gibt es auf PARTYS! auch eine Frau, die all ihre Kleider auszieht und splitterfasernackt auf dem Küchentisch tanzt. Und wenn man wirklich, wirklich, wirklich großes Glück hat, dann trifft man vielleicht diese blonde Balletttänzerin mit den bernsteinfarbenen Augen und dem faszinierenden Mund.
    »Nette PARTY!, Jim«, sagte die blonde Balletttänzerin 33 mit den bernsteinfarbenen Augen und dem faszinierenden Mund.
    »Wer ist das?« flüsterte Jim, als die Schönheit in der Menge verschwunden war.
    »Ach die. Vergiß sie«, sagte John. »Sie ist mit ihrem Onkel Rob gekommen.«
    »Trotzdem, das ist eine affengeile PARTY!, John. Ich danke dir vielmals.«
    »Nun ja, ich konnte dich schließlich nicht in ein leeres Haus heimkommen lassen, oder? Prost.«
    »Prost.«
    Die Dame mit dem Strohhut sagte ebenfalls: »Prost«, und dann sagte sie noch: »Dieser Typ, dieser Alte Pete, ist auf das Dach geklettert und heult den Mond an.«
    »Magie!« sagte John. »Nachdem er nahezu jeden auf Erden lebenden Menschen beleidigt hat, wendet er sich nun dem Kosmos zu.«
    »Prost«, sagte Jim.
    »Draußen stehen ein paar Konstabler«, sagte der Kleine Dave. »Sie sind wegen der Musik gekommen.«
    »Aber es läuft doch gar keine Musik!« sagte Jim.
    »Genau das haben sie auch gesagt. Und dann haben sie uns diesen Ghettoblaster

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