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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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hätte?"
    "Nein, daran liegt es ganz bestimmt nicht. Es gibt viele Gründe, warum ich mich entschlossen habe, meinen Weg allein zu gehen, wie man so schön sagt. Außerdem seid ihr ja noch gar nicht lange verheiratet und müsst euch erst richtig kennenlernen. Ich will und werde mich nicht in euer Leben mischen... Ob ich wieder nach Hause gezogen wäre, wenn Daddy noch leben würde, kann ich nicht sagen. Ich glaube nicht. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, auf eigenen Beinen zu stehen. Wieder bei Mummy zu leben, das würde mich irgendwie... einschränken."
    "Unterdrücken, meinst du wohl eher", warf James ein und lächelte amüsiert. "Ich bin zum Glück nicht ganz blind, was Amys Fehler angeht. Die Menschen, die sie liebt, möchte sie am liebsten in Watte einpacken. Mich natürlich auch, aber mir macht das nichts aus, während du wahrscheinlich an ihrer Fürsorge ersticken würdest."
    "Ich liebe sie sehr", sagte Claudia, da sie wusste, dass James recht hatte.
    "Und das um so mehr, je weiter du von ihr entfernt bist", entgegnete er trocken, Und beide mussten lachen. "Und Michael?" fragte er vorsichtig.
    Claudia zuckte die Schultern. "Ich werde ihm von dem Baby erzählen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Daddys Geschenk hat mir eine meiner größten Sorgen abgenommen,
    "trotzdem habe ich irgendwie ein schlechtes Gewissen."
    "Was Geld angeht, hätte ich dir auch helfen können, das weißt du", bemerkte James mit Nachdruck.
    "Ja, und Michael auch", entgegnete Claudia ein wenig verbittert. "Wenn ich tatsächlich finanzielle Hilfe brauche, werde ich mich sofort an dich wenden, James, das verspreche ich dir. Aber es ist nicht meine Art, die Großzügigkeit anderer auszunutzen. Vielleicht aus falschem Stolz, wenn du so willst... Ja, es muss wohl Stolz sein, denn ich könnte nie etwas von Michael annehmen. Und er hätte wirklich mehr Grund, mir zu helfen als du oder mein Vater."
    "Du hast es ja auch nicht nötig, andere um Geld zu bitten. Bis die Police fällig ist, habe ich einen Plan ausgearbeitet, wie man mit dem Geld Gewinn für dich erwirtschaften kann. Gut investiert, müsstest du von den Zinsen leben können. Ich werde mich darum kümmern."
    "Und meine Wohnung ist groß genug für mich und das Kind", fugte Claudia zufrieden hinzu. "Ich bin selbst dort aufgewachsen, also muss ich es wissen."
    Sie hing eine Weile ihren trüben Gedanken nach, während James den Wagen gemächlich in Richtung London lenkte.
    "Es ist nicht die finanzielle Seite meiner Lage, die Michael Kopfzerbrechen bereiten würde", nahm Claudia das Gespräch wieder auf. "Das größte Problem wird sein, ihn davon zu überzeugen, dass er sich mir und dem Baby gegenüber nicht verantwortlich zu fühlen braucht."
    "Und ihm gleichzeitig zu beweisen, dass du ihn mit der Schwangerschaft nicht zu einer Heirat zwingen wolltest."
    Diese Bemerkung versetzte Claudia einen Stich, und sie schwieg beklommen. James hatte recht, das wäre mit Sicherheit einer der Vorwürfe, die Michael ihr machen würde, wenn auch zu Unrecht.
    Sie hatte es nicht darauf angelegt, schwanger zu werden. Sie hatte sich einfach nicht daran gewöhnen können, diese verdammten Pillen regelmäßig einzunehmen und es mehr als einmal vergessen. Für diesen Leichtsinn gab es keine Entschuldigung.
    Claudia erinnerte sich an das erste Mal, als sie Michael geliebt und sich noch keine Gedanken über Verhütung gemacht hatte. Sie waren so verliebt ineinander gewesen, dass nichts anderes sie mehr beschäftigt hätte. Erst später, nachdem die erste Begeisterung abgeklungen war, hatte Michael das Thema angeschnitten. Er hatte Claudia gefragt, ob er für Verhütung sorgen solle oder ob sie sich darum kümmern werde. Und da es ihr bequemer schien, jeden Morgen eine dieser kleinen Pillen einzunehmen, als sich andere Möglichkeiten zu überlegen, sagte sie zu, und damit war das Thema erledigt.
    O Michael. Jedesmal, wenn Claudia an ihn dachte, spürte sie den gleichen quälenden Schmerz in der Brust. Sie sah Michael genau vor sich - wie er war, an einem Morgen, wenn er nicht zur Arbeit musste. Dann streckte er sich gemütlich auf ihrem Sofa aus, unrasiert, das schwarze Haar zerzaust, während sie das Frühstück machte. Er hatte nur seine Hose an, lag barfuss auf dem Sofa und las Zeitung. Beim Blättern konnte Claudia das Spiel seiner Muskeln an den Oberarmen sehen, betrachtete das dunkel gekräuselte Haar, das seine muskulöse Brust bedeckte, und seinen flachen Bauch.
    Michael sah immer sehr gut

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