Das Kind, das deinen Namen traegt
sprang Claudia auf. "Du musst mich für verrückt halten, wenn du glaubst, ich würde mich an einen Mann binden, der keine paar Monate treu sein kann!"
"Verdammt noch mal, ich habe sie nie angerührt!" schrie Michael, jetzt außer sich vor Zorn.
"Aber du warst schon auf der Suche nach einer anderen!" schrie Claudia zurück. "Wenn es nicht Dianne Stone war, dann eben jemand anders. Ich bin doch nicht blind! Von Anfang an hast du mir deine Spielregeln eingetrichtert, damit ich sie auch ja nicht falsch verstand. 'Keine feste Bindung' hast du gesagt, ,nur Sex'!"
"Nein!" Michael packte Claudia grob an den Schultern und zog sie an sich. "Das ist nicht wahr. Du weißt, dass zwischen uns mehr war als nur Sex!"
"Ach ja? Weiß ich das?" Spöttisch verzog sie den Mund. "Sex ist das einzige, was dich je an mir interessiert hat. Du... du hast sogar unser gemeinsames Wochenende ausfallen lassen, weil... weil ich da gerade nicht dafür zu gebrauchen war! Dann hast du eine andere an meiner Stelle mit ins Theater genommen. ,Arme Claudia', hast du gesagt, ,ruh dich schön aus, und ich mache das gleiche'", äffte sie ihn nach. "Du... du warst sogar so unverschämt, am Freitagabend bei mir aufzutauchen, weil sie... sie ..."
Claudia schwankte plötzlich, da sie sich wieder zu sehr in den Streit hineingesteigert hatte.
Sie spürte, wie die Schwäche zurückkehrte, und konnte nicht mehr weitersprechen.
"Bitte, Claudia, hör auf! Du machst dich noch ganz krank!" rief Michael besorgt, als er sah, wie Claudia kreidebleich wurde. "Du verstehst mich völlig falsch! Ich sehe dich nicht nur als Lustobjekt. Wenn ich eine Frau so behandeln würde, müsste ich mich vor mir selbst schämen.
Ich... verdammt, es hat ja doch keinen Sinn." Er stöhnte. "Du bist dumm, Claudia, wenn du nicht weiter schauen kannst als..."
"Ja, ich bin dumm", unterbrach sie ihn mit erstickter Stimme, da sie seine Nähe kaum mehr ertragen konnte, ohne ihm in die Arme zu fallen. Traurig sah sie zu ihm auf, und Michael senkte sanft die Lippen auf ihre. Verzweifelt erwiderte sie seinen Kuss und drängte dabei heftig mit der Zunge in seinen Mund. Langsam schob sie die Hände über das glatte Leder seiner Jacke, schlang sie ihm fest um den Nacken und schob die Finger in sein dunkles Haar.
Michael zog Claudia fester an sich und vertiefte ihren Kuss. Zärtlich strich er über ihren Rücken, während er sie fest an sich zog, und sie fühlte, wie sehr auch er sich nach ihrer Nähe gesehnt hatte.
Ich liebe dich, wollte sie Michael mit diesem Kuss zu verstehen geben. Dann machte sie sich von ihm los, lehnte sich gegen das Sofa und versuchte, sich wieder zu beruhigen.
"Ich werde dich nicht heiraten, Michael. Du machst dir zu wenig aus mir, als dass ich dir vertrauen könnte. Ich würde es nicht ertragen, wenn ich nicht wüsste, in wessen Bett du gerade liegst, wenn du nicht bei mir bist. Was das Baby angeht... da musst du tun, was du für richtig hältst. Ich werde dir dein Recht als Vater nicht verweigern, aber mit uns beiden ... ist es vorbei. Würdest... du jetzt bitte gehen?" bat sie stockend. "Ich bin sehr müde."
Michael stand lange Zeit nur da und sah Claudia traurig an. Dann nickte er.
"Okay, lassen wir es für heute", antwortete er ruhig und ging auf die Tür zu. "Pass gut auf dich auf, Claudia. Ich rufe dich an."
Damit schloss er die Tür hinter sich und ließ Claudia allein.
6. KAPITEL
Die Arbeit bei Bert Gattings fiel Claudia nicht besonders schwer. Ihre Aufgaben waren zwar bei weitem nicht so interessant wie in der Computer Electronics Company, aber sie füllten eine Lücke in ihr aus. Trotzdem gab es eine Menge Leute, die ständig auf sie einredeten, dass es besser für sie sei, die Arbeit ganz aufzugeben, und Claudia ärgerte sich darüber.
Sie musste nicht arbeiten. Es war sehr heiß, und sie sollte sich mehr schonen. Wenigstens an das Baby müsste sie denken, wenn sie sich schon nicht um ihre eigene Gesundheit kümmerte.
Aber die Arbeit machte ihr Spaß. Bert war kein strenger Chef und ging stets locker mit ihr um. Er brachte sie zum Lachen, flirtete mit ihr und gab ihr trotz ihres dicken Bauches das Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein. Er war der Meinung, sie sähe gerade durch die Schwangerschaft ganz besonders sexy aus, mit ihrer schönen schwarzen Mähne und den aufregenden langen Beinen. Auch nörgelte er nicht ständig an ihr herum, wenn sie müde und abgespannt aussah.
Das tat Michael um so mehr, denn er sorgte sich um Claudias
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