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Das Kind der Rache

Das Kind der Rache

Titel: Das Kind der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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weit
von hier.«
Sergeant Finnerty spähte zum Streifenwagen, wo Jackson am
Funkgerät saß. Er überlegte. »Wir nehmen deinen Lieferwagen,
Jose«, sagte er schließlich. »Bist du soweit okay, daß du fahren
kannst?«
Jose schien unentschlossen, aber dann kletterte er ins
Führerhaus seines Wagens. Finnerty rief Jackson zu, daß er
gleich zurückkommen würde. Der Gärtner startete den Motor.
Sie waren eine halbe Meile gefahren, als Jose den Lieferwagen an den Straßenrand lenkte und anhielt. »Da«, sagte er.
»Da ist er reingegangen.«
Sergeant Finnerty betrachtete das Haus, auf das der Gärtner
gezeigt hatte. Er konnte es nicht glauben. »Bist du sicher, Jose?
Es ist sehr wichtig, daß du dich richtig erinnerst.«
»Ganz sicher«, kam Joses Antwort. »Sehen Sie sich das mal
an. Die abgeschnittenen Reben sind mir sofort aufgefallen. Und
zwar, weil man so was nicht auf dem Weg liegen läßt. Die
Blätter gehören fortgeräumt. Jedenfalls ist es das Haus, in das
der Junge reingegangen ist.«
Es war das Haus der Familie Lonsdale, da war Finnerty ganz
sicher. Schließlich kannte er sich hier aus. Es war erst acht
Stunden her, daß er in diesem Haus einen Zeugen vernommen
hatte.
Er ging zum Lieferwagen zurück und wollte sich auf den
Beifahrersitz schwingen, als ihm die leere Garage auffiel.
»Jose, ich möchte, daß du allein zur Hazienda zurückfährst.
Sag meinem Kollegen, er soll den Streifenwagen nehmen und
sofort zu mir kommen. Erkläre ihm, welches Haus es ist. Du
selbst bleibst im Hof der Hazienda, bis wir dich abholen.
Okay?«
Jose nickte und kletterte in seinen Lieferwagen. Er wendete
auf der Straße, und Finnerty sah ihm nach, wie er zur Hazienda
zurückfuhr.
Wenige Minuten später traf Jackson ein. Bevor Finnerty
etwas zu ihm sagen konnte, erschien eine Frau, die aus einem
Bungalow auf der anderen Straßenseite gekommen war.
»Ich weiß, daß niemand im Haus ist«, sagte Sheila Rosenberg. »Marsh und Ellen sind vor zwei Stunden weggefahren. Alex hat Ellens Wagen genommen und ist ebenfalls
weggefahren, erst vor wenigen Minuten.«
»Wissen Sie, wo Mr. und Mrs. Lonsdale hingefahren sind?«
»Keine Ahnung«, gab Sheila zur Antwort. »Ich achte nicht
darauf, was die Nachbarn tun, wissen Sie.« Sie senkte die
Stimme zum Flüsterton. »Ist ein Verbrechen passiert?«
Finnerty warf ihr einen feindseligen Blick zu. Es ärgerte ihn,
daß sie log. Wenn es eine Frau gab, die ihre Nachbarn auf
Schritt und Tritt beobachtete, dann Sheila Rosenberg.
»Nichts ist passiert«, sagte er. Er wußte, sie wäre sofort zur
Hazienda gelaufen, wenn er ihr von dem Verbrechen erzählt
hätte. »Wir sind nur gekommen, um Mr. Lonsdale etwas zu
fragen.«
»Dann ist es am besten, wenn Sie im Medical Center
anrufen«, sagte Sheila Rosenberg. »Die Sekretärin dort weiß
sicher, wo Marsh zu finden ist.«
Mrs. Rosenberg hatte gesagt, niemand sei im Haus, aber
Sergeant Finnerty wußte, daß er das nachprüfen mußte. Die
Haustür war unverschlossen. Er überquerte die Schwelle und
begann seine Suche. In dem Zimmer, das allem Anschein nach
Alex Lonsdale gehörte, fand er ein blutgetränktes Hemd. Er
legte das Fundstück in eine Plastikhülle, die Jackson aus dem
Streifenwagen geholt hatte. Dann ging er zum Telefon in der
Küche und wählte das Medical Center an.
»Ich weiß, wo sie hingefahren sind«, sagte Barbara Fannon,
nachdem er sich zu erkennen gegeben hatte. »Dr. Lonsdale ist
mit seiner Frau nach Palo Alto gefahren, wo die beiden mit Dr.
Torres zu einem Gespräch verabredet sind. Es geht um Alex.
Offensichtlich gibt es bei der Genesung des Jungen
irgendwelche Schwierigkeiten.« Und das, dachte Finnerty,
während seine Gesprächspartnerin am ändern Ende nach Dr.
Torres' Telefonnummer suchte, war die Untertreibung des
Jahres.
Marsh war am Ende seiner Geduld.
    Seit zwei Stunden befanden sie sich nun in Dr. Torres'
Klinik. Eineinhalb Stunden hatte man sie warten lassen, ehe
sich der Leiter des Instituts dazu bequemt hatte, sie in sein
Büro zu bitten. In der halben Stunde, die das Gespräch bis jetzt
gedauert hatte, hatte Dr. Torres sie mit Ausflüchten und
Halbwahrheiten eingedeckt. Ganz zu Beginn hatte er ihnen die
Operation, die bei Alex durchgeführt worden war, am
Computer gezeigt. Eine Simulation, und eine schlechte dazu,
fand Marsh, dem sofort aufgefallen war, daß das Band viel zu
schnell lief.
    »Natürlich handelt es sich nur um ein simuliertes Programm«, sagte Dr. Torres,

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