Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner

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(90 Prozent).
    Bei manchen infizierten Kindern besteht die Gefahr eines Leberversagens oder einer Leberzirrhose, bei der die Leber schrumpft und verhärtet. Aus diesem Grund wird bei allen schwangeren Frauen geschaut, ob sie selbst infiziert sind und Hepatitis B auf ihr Kind übertragen können. Der Parameter dafür (HbsAg) wird im Mutterpass vermerkt. Nur wenn dieser Wert positiv ist, wird der Säugling am ersten Lebenstag sowohl passiv als auch aktiv geimpft.
    Eine generelle Aktiv-Impfung wird in Deutschland bereits für alle Säuglinge ab dem dritten Lebensmonat empfohlen – obwohl deren Infektionsrisiko als Kinder vor der Pubertät sehr gering ist (von seltenen Ausnahmegruppen abgesehen, wie Kinder mit Behinderung in Heimen und/oder schweren Verhaltensstörungen, die sich zum Beispiel durch Beißverletzungen häufiger zu infizieren scheinen). Viele Ärzte empfehlen die Impfung vor dem Eintritt des Kindes in die Pubertät – da erst ab diesem Alter ein erhöhtes Ansteckungsrisiko zum Beispiel durch Geschlechtsverkehr oder Drogen, aber auch durch ehrenamtliche Arbeit etwa bei Rettungssanitätern gesehen wird. Die Impfung ist leider nicht frei von möglichen, auch schwerwiegenden Impfnebenwirkungen, weshalb sie gut überlegt sein sollte.
    Wann zum Arzt?
    Gehen Sie zum Arzt, wenn die Augäpfel und die Haut Ihres Kindes gelblich verfärbt sind oder wenn sein Urin dunkel ist und die Stühle hell sind. Ebenso sollten Bauchbeschwerden, die nach einer Reise in den Süden länger anhalten, von einem Arzt abgeklärt werden. Gehen Sie sofort zum Arzt, wenn Ihr Kind kleine rote Hautflecken aufweist (Einblutungen) oder teilnahmslos oder verwirrt ist. Gerinnungs- und Bewusstseinsstörungen durch schwere Leberfunktionsstörungen könnten die Ursache sein.
    Ansteckung vermeiden
    Manchmal stecken sich Kinder während einer Reise in südliche Länder mit dem Hepatitis A-Virus an. Deshalb ist die beste Vorbeugung die strenge Einhaltung der Reiseregel gegen Durchfallerkrankungen: »Alles abkochen oder schälen!«
    Ist Ihr Kind mit Hepatitis A infiziert, können Sie am ehesten vermeiden sich anzustecken, wenn Sie auf eine besondere Hygiene Ihres Kindes nach dem Toilettengang achten. Es sollte seine Hände mit Seife waschen und anschließend mit Desinfektionsmittel reinigen. Sie können die Toilette anschließend zum Beispiel mit Sagrotan desinfizieren.
    Ist Ihr Kind an HepatitisB erkrankt, sollten Sie Handschuhe tragen, wenn Sie zum Beispiel eine blutende Wunde verarzten müssen, da die Ansteckung über das Blut erfolgt.
    Was macht der Arzt?
    Durch eine Blutuntersuchung kann der Arzt feststellen, ob und welche Hepatitis vorliegt.
    Wenn es sich um eine Hepatitis B handelt, wird er untersuchen, wie stark die Funktion der Leber beeinträchtigt ist. Im Ultraschall oder durch Abtasten kann er eine Vergrößerung der Leber feststellen.
    Bei einer chronischen Hepatitis B wird der Arzt unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten anbieten, die den Krankheitsverlauf mildern können, die aber wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen unter anderem auf die Leber und der begrenzten Wirksamkeit ausdrücklich der elterlichen Zustimmung und einer sorgfältigen Abwägung bedürfen. Altersabhängig heilen bis zu 90 Prozent (Schulkinder) aller Fälle von Hepatitis B spontan aus.
    ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
    Bei akuter Hepatitis A kann man die Heilung beschleunigen durch die Gabe von
Carduus marianus D3 Glob. WALA
    3-mal tägl. 5 Globuli und
Taraxacum Stanno cultum Rh D3 WELEDA
    3-mal tägl. 5–10 Tropfen (alkoholfrei) und
Phosphorus D12 Glob.
    2-mal tägl. 5 Globuli (14 Tage lang)
    Die Behandlung der Hepatitis B im Kindesalter mit homöopathischer und anthroposophischer Medizin wird der Arzt immer sehr individuell festlegen.
    Wie Sie als Eltern helfen können
    In den meisten Fällen können Sie Ihr Kind mit einer Gelbsucht zu Hause gesund pflegen. Allerdings dauert die Ausheilung bei Hepatitis A etwa zwei bis vier Wochen. Bei Fieber muss Ihr Kind im Bett liegen, ansonsten sollte es sich schonen, also keine körperbetonten Spiele spielen und keinen Sport treiben, sondern ruhigen Beschäftigungen nachgehen.
    Ihr Kind darf normal essen, aber möglicherweise verträgt es nicht alles und bekommt zum Beispiel Durchfall oder muss erbrechen. Deshalb können Sie erst ausprobieren, ob ihm etwas bekommt. Geben Sie Ihrem Kind in jedem Fall viel zu trinken. Und achten Sie darauf, dass Ihr Teenager keinesfalls Alkohol trinkt.
    Um die