Das Kinder-Gesundheitsbuch
Durchblutung der Leber nach den Mahlzeiten zu fördern, können Sie Ihrem Kind eine Zeit lang feucht-warme Bauchwickel (siehe > ) auflegen.
Keine Hepatitis: die Neugeborenengelbsucht
Auch wenn die deutsche Bezeichnung es vermuten lässt – die Neugeborenengelbsucht hat nichts mit einer Hepatitis zu tun. Beim Abbauen der vielen roten Blutkörperchen im Blut eines Neugeborenen entsteht Bilirubin, ein gelber Farbstoff, der von der noch nicht voll funktionstüchtigen Leber verarbeitet werden muss, ehe er abgebaut werden kann. Das gelbe Pigment wird bei einem hohen Bilirubinspiegel unter der Haut und im Augenweiß abgelagert, weshalb diese dann gelb erscheinen. Nach durchschnittlich vier Tagen klingt die Neugeborenengelbsucht meist ohne Behandlung ab und ist innerhalb von zehn Tagen ganz verschwunden. Häufiges Stillen (alle drei Stunden) verkürzt die Gelbsucht.
Ist Ihr Kind zu Hause geboren, zu früh geboren oder frühzeitig aus der Klinik mit einer gelben Hautfarbe entlassen worden, muss eine Nachsorgehebamme oder der Arzt es auf eine mögliche Gelbsucht hin anschauen.
Bei auffallender Trinkschwäche, Müdigkeit, zunehmender Gelbsucht (besonders bei zu früh geborenen Kindern) muss der Bilirubinwert im Labor kontrolliert werden. Unkontrolliert hohe Bilirubinwerte können zu Ablagerungen des Bilirubins im Gehirn und damit zu bleibenden Schäden führen. Bei regelmäßigen Kontrollen durch die Hebamme, den Kinderarzt und – bei Verdacht – durch Laboruntersuchungen, besteht für eine solche Gehirnschädigung keine Gefahr. Denn steigen die Bilirubinwerte über eine bestimmte Grenze, wird in der Klinik eine Phototherapie mit blauem Licht durchgeführt, die zu einem rascheren Abbau des Bilirubins führt.
Die Phytotherapie führt zu einem raschen Abbau des Bilirubins. Man muss dabei jedoch die Augen des Babys vor dem blauen Licht schützen.
ERKRANKUNGEN DER HAUT
Der Aufbau der Haut
Die nackte Haut , die nicht von Borsten, Fell, Federn oder Schuppen bedeckt ist, zeichnet nur uns Menschen aus. In ihrer samtartigen Oberfläche fasziniert sie ganz besonders beim Neugeborenen. Jeder, der sie berührt, empfindet unmittelbar, wie sensibel, verletzbar und schutzbedürftig das Baby ist, was sich in seiner Haut spiegelt. In diesem Buch ist oft von äußeren Anwendungen die Rede: Wer sein krankes Kind schon einmal über die Haut behandelt hat, kann bestätigen, wie unmittelbar diese Anwendungen auf das ganze Kind wirken: auf den Zustand seiner inneren Organe (beispielsweise auf die Lunge bei einer Bronchitis), auf seinen Wärmehaushalt (zum Beispiel beim Fieber) und auf seine Empfindungen (zum Beispiel bei Schmerzen nach einer Verletzung). Das macht bereits deutlich, wie umfassend die Funktionen der menschlichen Haut sind.
Die Haut kann in drei Schichten unterteilt werden: Die Oberhaut (Epidermis) ist für die Bildung von Hornzellen zuständig. Die Unterhaut (Subcutis) enthält Fettzellen und Bindegewebe, die als Polsterung und Wärmeschutz für die inneren Organe dienen. Und die dazwischen liegende dehnbare Lederhaut (Corium) stützt die Oberhaut und versorgt sie mit Nährstoffen.
Unter der Oberhaut , genauer gesagt zwischen Ober- und Lederhaut, befindet sich eine feine Basalmembran. Auf dieser sitzen sehr vitale, sich ständig teilende »Mutterzellen«, aus denen die Hornzellen hervorgehen. Die Hornzellen bilden sowohl Horn (ein bestimmtes Eiweiß) als auch Fette, die beide zusammen unsere Körperhaut nach außen hin schützen. Zusätzlich wird auch Harnstoff gebildet, der den Wasserhaushalt der Hornschicht reguliert. Zu wenig Harnstoff führt zum Austrocknen der Haut. In die Oberhaut eingewanderte Zellen, die ein dunkles Pigment bilden können (Melanozyten), schützen die Haut vor einer zu starken Sonneneinstrahlung – wenn sie genug Zeit haben, sich anzupassen, was am Wohnort meist der Fall ist.
Auch Zellen des Immunsystems befinden sich in der Oberhaut, die als Abwehrzellen Eindringlinge melden. Viele, sehr feine Nervenenden dringen bis in die Mitte der Hornschicht vor.
Nur wenige Bruchteile von Millimetern enden sie zum Teil frei unter der Oberfläche der Haut und ermöglichen damit sehr feine Sinneswahrnehmungen. Die auf der Basalmembran gebildeten Hornzellen werden von sich ständig neu bildenden Hornzellen nach außen zur Peripherie geschoben, sterben ab und bilden schließlich die Hornschicht, von der sich die nunmehr toten Zellen als Schuppen lösen.
In der Lederhaut verlaufen die zu- und abführenden
Weitere Kostenlose Bücher