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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Praxissituation nicht leicht zu prüfen ist. Berichte aus dem Kindergarten sind deshalb auch hier wichtig für die Beurteilung des Kindes. Der Arzt prüft jetzt sorgfältig die geistigen Fähigkeiten des Kindes, seine Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, seine Stifthaltung beim Malen (so genannte Gra phomotorik, die auch für die Schule wichtig ist) und seine seelische Reifung, die sich unter anderem sehr deutlich in den Bildern ausdrückt, die das Kind malt. Die Bewegungsentwicklung wird differenziert untersucht; wichtig ist es, wie selbstständig das Kind die im Alltag notwendigen Bewegungen beherrscht, etwa sich selbst an- und auszuziehen. Sprachlich sollte das Kind jetzt alle Laute beherrschen und die Worte sollten die richtige Stellung im Satz gefunden haben. Bei der U 9 wird außerdem der Blutdruck gemessen, der Urin erneut untersucht und Sehen und Hören geprüft.
    Vorsorgeuntersuchung J 1 und J 2
    Zwischen 13 und 15 bzw. 17 und 18 Jahren wird Jugendlichen die Vorsorge J 1 und J 2 angeboten.
    Es kann passender sein, wenn diese bei einem Mädchen durch eine Ärztin, bei einem Jungen durch einen Arzt erfolgt. Neben der vollständigen körperlichen Untersuchung unter anderem mit besonderem Blick auf die Wirbelsäule und somit die körperliche Haltung liegt dabei das Augenmerk auch auf der »inneren Haltung«:
    Der Jugendliche soll nun Probleme und Konflikte ansprechen sowie Fragen stellen können – zu Themen wie Drogen, Alkohol, Rauchen, Sexualität, Ernährung und Sport. Ein wichtiges Thema sind wieder die Impfungen: Mit Mädchen sollte die HPV-Impfung, die vor Gebärmutterhalskrebs schützen soll, und der Umgang mit der Pille besprochen werden (zu beiden Themen gibt es Merkblätter auf der Homepage der GAÄD – siehe Anhang). Für alle Jugendlichen von Bedeutung ist die Information, dass man sich vor Fernreisen rechtzeitig über notwendige Schutzimpfungen informieren sollte, damit noch genug Zeit bleibt, diese vorzunehmen.
Vorsorge mit Vitamin K und D
    Die Gabe von Vitamin K
    Vitamin K ist ein Vitamin, das für das Gerinnungssystem des Blutes eine außerordentlich wichtige Rolle spielt. Es ist in allen Nahrungspflanzen enthalten, besonders reichlich in Blattgemüse, Salat, Kohl und Karotten, aber auch in Milch und in Sojaöl. Der Bedarf eines jungen Säuglings an Vitamin K liegt normalerweise in der Größenordnung von 1 µg pro Tag und ist für die allermeisten Kinder durch die Muttermilch gedeckt (1 µg = 1 Mikrogramm = 1.000.000stel Gramm).
    Kinder, die voll gestillt werden, erhalten weniger Vitamin K als Kinder, die mit Flaschennahrung oder früh mit Beikost ernährt werden. In den Jahren vor Einführung einer generellen Vitamin-K-Prophylaxe wurden bei voll gestillten Kindern durch einen Vitamin-K-Mangel Blutungen beobachtet. Bei manchen Kindern führten diese zu bleibenden Behinderungen oder zum Tod. Ohne Prophylaxe treten die Blutungen bei etwa einem von 10.000 Kindern auf.
    Welche Kinder besonders gefährdet sind, ist nur schwer zu erkennen. Dies führte zu der Empfehlung, allen Säuglingen nach der Geburt prophylaktisch Vitamin K zu verabreichen. Bei der U1 sowie bei der zweiten und dritten Vorsorgeuntersuchung werden ihnen nun jeweils zwei Tropfen Vitamin K in der Dosis von 1 mg pro Tropfen gegeben. Diese Dosis entspricht dem 2000-fachen dessen, was ein Kind täglich über die Muttermilch erhält. Ein Teil davon wird vom Kind bis zur nächsten Gabe gespeichert.
    MÖGLICHE RISIKEN?
    Da die zur Zeit gegebene Vitamin-K-Dosis unnatürlich hoch ist, stellt sich die Frage, ob diese Prophylaxe richtig ist oder ob es nicht einen Sinn hat, dass das Gerinnungssystem Neugeborener durch den vergleichsweise niedrigen Gehalt der Muttermilch an Vitamin K nur langsam reift. Schließlich sind verzögerte Reifungsprozesse vielfach eine Besonderheit der menschlichen Entwicklung. Zwar sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt, doch weisen tierexperimentelle Untersuchungen darauf hin, dass zum Beispiel ein extrem niedriger Gehalt des embryonalen Blutes an Vitamin K vor Chromosomen-Brüchen schützt. Außerdem gibt es Hinweise, dass Vitamin K eventuell die Tumorabwehr hemmen kann.
    Wegen der vielen noch offenen Fragen zur Bedeutung von Vitamin K für die Entwicklung des menschlichen Organismus, werden von vielen Anthroposophischen Kinderärzten zusätzlich zu der offiziellen Empfehlung Alternativen angeboten. Diese werden mit den Eltern besprochen, um mit ihnen gemeinsam eine individuelle

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