Das Kinder-Gesundheitsbuch
Entscheidung über die Anwendung von Vitamin K zu treffen.
WELCHE ALTERNATIVEN GIBT ES?
In den Niederlanden gibt es bereits Erfahrungen mit einer anderen Vitamin-K-Dosierung.
Dort wurde gestillten Säuglingen unmittelbar nach der Geburt 1 mg Vitamin K gegeben, ab der zweiten Woche dann drei Monate lang täglich 25 µg Vitamin K, was zwei Tropfen einer verdünnten Vitamin-K-Lösung entspricht (Rezeptur siehe > ).
Mit diesem Vorgehen konnte die Zahl von Vitamin-K-Mangelblutungen deutlich vermindert werden. Das gilt leider nicht für Kinder mit einer angeborenen Erkrankung der Gallenwege.
Diese ist allerdings sehr selten und anfangs kaum zu erkennen. Erkrankte Kinder können nur mit der aktuell in Deutschland empfohlenen Vitamin-K-Dosis oder noch höheren Dosen (zum Beispiel wöchentlich 1 mg) geschützt werden, die jetzt auch in den Niederlanden empfohlen werden.
Bereits die Gabe von 25 µg Vitamin K täglich entspricht etwa der zwanzigfachen Menge im Vergleich zu dem, was die Muttermilch enthält.
Einige Eltern entscheiden sich deshalb in Anlehnung an das frühere holländische Verfahren für diese niedrig dosierte Prophylaxe, die durch die Gabe von 1 mg unmittelbar nach der Geburt ergänzt werden kann. Dieses Vorgehen orientiert sich stärker an einer natürlichen Vitamin-K-Versorgung durch die Nahrung und bewirkt einen guten Schutz für gesunde Säuglinge.
Falls sich Eltern ganz gegen eine Vitamin-K-Prophylaxe in Tropfenform entscheiden, kann die stillende Mutter durch reichlichen Verzehr von Haferflocken, frischem Blattsalat, Blattgemüse, Möhren, verträglichen Kohlsorten wie Brokkoli oder durch die Verwendung von Mais- oder Olivenöl als Speise- und Salatöl den Gehalt an Vitamin K in ihrer Milch mehr als verdoppeln. Bei dieser Art der Prophylaxe ist vermutlich der Schutz vor einer Blutung nicht so groß wie bei der Gabe der Vitamin-K-Tropfen – Überdosierungen sind damit aber gänzlich ausgeschlossen.
WORAUF MUSS MAN ACHTEN?
In den ersten Lebensmonaten sollten Sie bei jeder Blutung des Babys, zum Beispiel wenn es aus dem Nabel blutet, Nasenbluten, Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder auffällige Blutungsflecke an der Haut hat, so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Außerdem sollten eine länger anhaltende Neugeborenengelbsucht als möglicher Hinweis auf eine Störung des Gallenflusses sowie eine ungenügende Gewichtszunahme ernst genommen und vom Arzt geklärt werden. Die hier vorgestellte Alternative der Vitamin-K-Prophylaxe eignen sich nicht für Frühgeborene, Säuglinge, die mit einer Neugeboreneninfektion auf die Welt kommen oder bei denen eine Störung des Gallenflusses bekannt ist!
Rezeptur für Vitamin K1, ölige Tropfen 12,5 µg/ Tropfen 20 ml
Phytomenadion (PHEOR) 6,25 mg
Oleum amygdalarum ad 20,0
Dosierung: Täglich 2 Tropfen vor einer Stillmahlzeit über 12 Wochen geben. Bewahren Sie die Tropfen lichtgeschützt im Kühlschrank auf!
Jede Apotheke kann diese Rezeptur herstellen (siehe auch > im Anhang).
Die Rachitis-Prophylaxe
In den ersten Lebensjahren lernt das Kind, sich körperlich aufzurichten. Es überwindet dabei zunehmend die Schwerkraft. Zunächst hebt es den Kopf und bewegt diesen immer eigenständiger. Dann lernt es, im Sitzen den Oberkörper aufrechtzuhalten, wodurch der Brustkorb mehr Freiraum bekommt und sich die Atmung ändert. Die Arme und Hände werden freier, um die Welt besser zu »begreifen«. Schließlich steht das Kind selbstständig auf den eigenen Füßen und lernt zu gehen.
Möglich werden diese wichtigen Entwicklungsschritte durch den inneren Impuls des Kindes sich aufzurichten, der dadurch entsteht, dass es sich aufrecht bewegende Menschen in seiner Umgebung wahrnimmt (siehe > ). Auf körperlicher Ebene sind die Knochen dafür verantwortlich. Sie geben dem Körper den entsprechenden Halt, wenn sie die richtige Stabilität und Härte haben.
KALZIUM UND VITAMIN D
Diese wichtigen Eigenschaften werden durch Kalzium-Einlagerungen möglich. Um genügend Kalzium aus der Nahrung aufnehmen und schließlich in die Knochen einbauen zu können, spielt Vitamin D eine wichtige Rolle. Bei Vitamin-D-Mangel kommt es unter anderem zur Bildung von »zu weichen« Knochen, was man als Vitamin-D-Mangel-Rachitis bezeichnet.
Vitamin D ist ein Hormon, das der Körper selbst herstellen kann, beteiligt sind dabei zunächst die Leber und die Nieren, vor allem aber die Haut, wenn sie im Freien genügend mit Sonnenlicht bestrahlt wird.
Dabei geht es nicht um
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