Das Kinder-Gesundheitsbuch
den Arzt aufsuchen – auch um abzuklären, ob Streptokokken die Ursache sind und ob die Gabe eines Antibiotikums notwendig ist.
Was macht der Arzt?
Der Arzt wird einen Halsabstrich machen, um möglicherweise Bakterien (meist Streptokokken) nachzuweisen und eine geeignete, womöglich antibiotische Therapie vorzuschlagen.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Generell bei Halsschmerzen helfen
Apis/Belladonna c. Mercurio Glob. WALA
anfangs 1- bis 2-stündl. 5–7 Globuli, dann 5-mal tägl.
Zinnober D6 Tabl. WELEDA
3- bis 5-mal tägl. 1 / 2 –1 Tablette lutschen.
Bei plötzlichem Beginn mit hohem Fieber, hochroten Mandeln (meist ohne Beläge), sehr warmem Kopf, kühlen Armen und Beinen
Belladonna Rh D6 Dil. WELEDA
30–50 Tropfen auf 1 / 2 Glas Wasser, schluckweise in 12–24 Std. trinken
Bei dunkelrotem Rachen/Gaumensegel, in die Ohren ausstrahlenden Schmerzen, schmerzhafter Schwellung der Mandeln und Lymphknoten, eventuell Gliederschmerzen
Phytolacca D6 Glob./Dil.
30–50 Tropfen auf 1 / 2 Glas Wasser, schluckweise in 12–24 Std. trinken oder 1- bis 2-stündl. 5 Globuli einnehmen.
Bei hellrotem, entzündetem Rachen, stark geschwollenem Gaumenzäpfchen
Apis mell. D6 Dil.
Dosierung wie Belladonna, kann mit diesem im 3-stündl. Wechsel kombiniert werden.
Bei Mandelentzündung mit Belägen, schlechtem Mundgeruch, stark entzündeten Schleimhäuten, schmerzhafter Schwellung der Hals-Lymphknoten, Wechsel von Frieren und Schwitzen sowie starker Unruhe
Mercurius solubilis D6–D12 Trit. WELEDA
anfangs 1- bis 2-stündl. 1 Msp.
Bei eitriger Angina mit sehr starken, stechenden Schmerzen, schlechtem Mundgeruch, Kälteempfindlichkeit
Hepar sulfuris D6 Trit. WELEDA
anfangs alle 2 Std. 1 Msp.
Die tiefen Potenzen sprechen anfangs besonders zuverlässig an; im weiteren Verlauf und zur Stabilisierung der Therapie können dann höhere Potenzen notwendig werden.
Äußerlich helfen folgende Anwendungen, um die Halsschmerzen zu lindern
warmer Salbeitee mit Honig und Zitrone
Bolus Eucalypti comp. Trit. WELEDA
3- bis 5-mal 1 Msp. in einem Glas Wasser auflösen, damit gurgeln und ausspucken oder
Calendula Essenz WALA
3-mal 10–20 Tropfen in Wasser auflösen, Mund ausspülen, gurgeln und ausspucken.
Bei einer Mandelentzündung mit hohem Fieber
kühle Halswickel mit Salz- oder Zitronenwasser (siehe > )
Bei Halsentzündungen mit leichtem Fieber
warme bis heiße Halswickel mit Zitronenwasser (siehe > )
Bei stark geschwollenen Lymphdrüsen am Hals
Halswickel mit Magerquark (siehe > )
nach oder zwischen den Halswickeln Einreiben der Haut über den Lymphknoten des Kieferwinkels und der seitlichen Halsregion mit
Mercurialis Heilsalbe WALA oder
Archangelica comp. Salbe WELEDA
Wie Sie als Eltern helfen können
Bei einer bakteriellen Mandelentzündung sollte Ihr Kind, nachdem das Fieber abgeklungen ist, ausreichend lange zu Hause, anfangs möglichst im Bett bleiben. Auch bei den anderen Mandelentzündungen ist Bettruhe wichtig. Erst wenn die Halsschmerzen verschwunden sind, der normale Appetit zurückgekehrt ist und auch die Blässe aus dem Gesicht schwindet, kann das Kind als gesund gelten.
Sportliche Belastungen sollten jedoch nach jeder Angina unbedingt drei Wochen lang unterbleiben!
Meiden Sie während der Krankheitsphase Zucker und Fruchtsäfte, weil diese zusätzlich den Darm belasten. Geben Sie Ihrem Kind viel zu trinken, am besten Wasser und Tee. Lassen Sie es Mundspülungen durchführen und mit Salbeitee oder Calendulaessenz gurgeln.
Legen Sie ihm Halswickel an (siehe oben) und halten Sie die Raumluft vor allem in seinem Schlafzimmer feucht und frei von Zigarettenrauch.
Kehlkopfentzündung
Laryngitis
Typische Symptome
• trockener, bellender Husten
• Heiserkeit
• manchmal Fieber
Die Kehlkopfentzündung wird normalerweise von Viren verursacht, selten von Bakterien. Der Husten kann trocken und bellend, aber auch tonlos sein. Wegen der Heiserkeit kann das Kind nur flüstern, manchmal bleibt die Stimme auch ganz weg. Im Säuglings- und Kleinkindalter können die Schleimhäute stark anschwellen und Pseudokrupp (siehe > ) verursachen.
Bei Blässe, einer kloßigen Sprache, Fieber und Atemnot könnte es sich um eine akute Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis) handeln.
Wegen starker Schluckschmerzen essen oder trinken die Kinder nichts (anders als bei Pseudokrupp!), es entsteht rasch hohes Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl.
Wann zum Arzt?
Bei Verdacht auf Epiglottitis
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