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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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verbunden.
    Verengen oder verstopfen die Verbindungsgänge, kann das Sekret aus den Nebenhöhlen nicht mehr abfließen und wird schließlich zähflüssig und eitrig. Ursache dafür sind geschwollene Schleimhäute, bedingt durch eine Erkältung, allergische Reaktion oder anatomische Veränderung (Nasenscheidenwandverkrümmungen).
    Da sich die Nasennebenhöhlen erst nach und nach im Laufe der Kindheit entwickeln, können sie sich dementsprechend erst dann entzünden.
    Eine Entzündung der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) kann etwa ab dem fünften Lebensjahr auftreten, eine Entzündung der Stirnhöhle (Sinus frontalis) ist ungefähr ab dem zehnten Lebensjahr möglich. Die Siebbeinzellen dagegen (siehe Abbildung > ) sind schon im Säuglingsalter vorhanden. Diese engen Höhlen können sich entsprechend früher mit Eiter füllen und entzünden, was aber recht selten vorkommt.
    Bei zunehmendem Druck in den Nebenhöhlen besteht die Gefahr, dass das eitrige Sekret durchbricht. Wenn es in die Augenhöhle fließt, spricht man von einer Orbitalphlegmone: Das Kind hat Fieber, die Augenbewegungen tun weh und es entstehen Schwellungen ums Auge. Das Sekret kann jedoch auch in die Knochensubstanz oder die Schädelhöhle fließen und dort eine Knochenmarks- bzw. eine Hirnhautentzündung auslösen. Außerdem kann chronisch Eiter in Rachen und Luftröhre sickern, was man als Sinubronchiales Syndrom bezeichnet.
    Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung müssen mögliche anatomische Fehlbildungen abgeklärt werden, aber auch psychosomatische Faktoren – nicht umsonst gibt es die Redewendung, dass jemand »die Nase voll hat«.
    Aus ganzheitlicher Sicht
    Leidet ein Kind an einer Nasennebenhöhlen-Entzündung, so ist sein Lebens- und Wärmeorganismus eindeutig geschwächt (siehe Schnupfen, > ), aber auch das Gleichgewicht von Ein- und Ausatmung ist gestört.
    Die Nasennebenhöhlen formen sich erst in der Kindheit aus, sie bestimmen stark den Klang der Stimme und damit den seelischen Ausdruck des Kindes. Ihre Bildung zeigt deutlich, wie die Atmung des Kindes den Leib umformt, dabei auch innere Lufträume schafft und den Körper zum Ausdruck des Seelischen macht.
    Die Nasennebenhöhlen werden in der Ausatmung belüftet: So kommt es bei Kindern, die viel singen, seltener zu Sinusitis, weil dabei die Ausatmung angeregt wird und außerdem die Luft mit unterschiedlichen Frequenzen in Schwingung und Vibration gebracht wird. Starke schulische Belastung, aber auch Arbeiten und Spielen am Bildschirm schwächen hingegen die Atemaktivität, weil die Kinder bei seelischem Stress wie generell beim langen Sitzen viel flacher atmen als sonst. Außerdem bekommen Kinder vor dem Bildschirm nachweislich einen starren Gesichtsausdruck bzw. Blick. Das heißt, es erstarrt ausgerechnet der ganze Bereich des Mittelgesichts, der für die Belüftung der Nasennebenhöhlen wichtig ist.
    Die Nasennebenhöhlen
    Die Nasennebenhöhlen entwickeln sich im Laufe der Kindheit und formen das Mittelgesicht. Nur die Siebbeinzellen sind schon im Säuglingsalter ausgebildet.
    Wann zum Arzt?
    Bei starken Kopfschmerzen und hohem Fieber, bei deutlich beeinträchtigtem Allgemeinzustand, bei Druckschmerz an der Stirn oder am Oberkiefer sowie Schmerzen bei Augenbewegungen sollten Sie zum Arzt.
    Was macht der Arzt?
    Zunächst wird der Arzt Ihr Kind ausführlich körperlich untersuchen. Je nach Dauer oder Ausprägung der Krankheit kommen in Betracht: Abstriche der Sekrete für einen Keimnachweis, Ultraschall, Röntgen, Computertomographie und Blutentnahme.
    Schreitet die Krankheit weiter fort und besteht die Gefahr von Eiterdurchbrüchen, wird der Arzt Antibiotika geben und Ihr Kind in die Klinik einweisen. Für eine unkomplizierte Sinusitis ist erwiesen, dass Antibiotika den Krankheitsverlauf nicht wesentlich beeinflussen.
    ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
    Im akut-fieberhaften Stadium
Silicea comp. Glob. WALA oder
Argentum/Berberis comp. Dil. WELEDA
    5-mal tägl. 5–7 Globuli bzw. 5–10 Tropfen
    Bei eitrigem Sekret und Fieber
Echinacea/Mercurius comp. Supp. für Kinder WALA
    2-mal tägl. 1 Zäpfchen
    Bei zähem, sich schlecht lösendem Sekret und Fieber
Myristica sebifera comp. Glob. WALA
    3- bis 5-mal tägl. 5–7 Globuli
    Als äußere Anwendung, vor allem bei eitrigem Sekretstau und Schmerzen
Mercuralis 10 % Salbe WELEDA
    bis zu 3-mal tägl. auf die Stirn- und Mittelgesichtsregion auftragen.
    Nach Abklingen des Fiebers
Berberis/Quarz Glob. WALA
    3-mal tägl.

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