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Das Kloster (German Edition)

Das Kloster (German Edition)

Titel: Das Kloster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Scott
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Scheide! und angesichts des Feindes zu Fuße? ... Muß ja ein recht grimmiger Soldat sein! ... Na, junger Frosch!« wandte er sich höhnend an Halbert, »seid Ihr nun fertig mit Träumen? ... wollt Ihr mir nun wohl sagen, ob Ihr fechten ober ausreißen wollt?«
    »Weder das eine noch das andre!« versetzte Halbert Glendinning mit großer Ruhe.
    »Dann tu Dein Schwert ab und ergib ich!« sagte der Engländer.
    »Erst, wenn ich anders nicht kann,« versetzte Halbert, noch immer mit der gleichen Ruhe.
    »Stehst Du auf eigne Faust hier, oder bist Du in eines andern Dienst?« fragte der englische Hauptmann.
    »Im Dienste des Grafen von Murray,« erwiderte Glendinning.
    »«So? Na, dann hast Du Dir ja den besten Dienst ausgesucht!« sagte der Hauptmann, »das ist ja der treuloseste aller Edelleute unter Gottes Sonne! falsch wie Galgenholz, und zwar gegen England sowohl als gegen Schottland!«
    »Du lügst!« rief Glendinning, ohne Bedacht auf die Folgen zu nehmen.
    »Oho! jetzt so hitzig, und vor einer Minute noch so kalt?« versetzte der Hauptmann, ... »so? ich lüge? ... willst Du diesen Vorwurf auf mir sitzen lassen oder vom Leder ziehen?«
    »Mann gegen Mann, oder ich allein gegen zwei, oder zwei gegen fünf ... ganz wie es Euch recht ist,« sagte Halbert Glendinning ... nur gebt Raum genug!«
    »An Raum solls Dir nicht fehlen, junger Heißsporn,« versetzte der Engländer; »sollt ich fallen, dann laßts ihn nicht entgelten, Kameraden. ... Zurück! Er soll Raum haben, und wenn ich unterliege, Jungens, dann soll er frei abziehen dürfen mit seinen Leuten!«
    »Lang lebe der Hauptmann!« riefen die Soldaten, erfüllt von Ungeduld, den Zweikampf anzusehen.
    »Lange wird ers wohl auf diese Weise nicht mehr machen,« sagte der Rottenführer, »wenn er als alter, sechzigjähriger Mann noch mit all und jedem wegen der geringfügigsten Lappalie sich in einen Zweikampf einläßt, obendrein mit solch blutjungem Gesellen, von dem er Vater sein könnte. ... Na, Gott sei Dank! da kommt unser Grenzwächter! der kann ja den Strauß gleich mit ansehen!«
    Wirklich kam jetzt Sir John Foster herangesprengt mit einem starken Reitertrupp, im selben Augenblick, als seinem Hauptmann, der gegen einen so kräftigen, gewandten Jüngling wie Glendinning nicht mehr standhalten konnte, das Schwert aus der Faust geschlagen wurde.
    »Pfui, alter Stalwarth Bolton, heb Dein Schwert auf!« rief Sir John Foster, »und Du, junger Sausewind! sage mir, wer und was Du bist und hier willst!«
    »Wer ich bin? ein Dienstmann des Earl von Murray, der Euer Gnaden durch mich sagen läßt,« versetzte Glendinning; »aber da kommt er ja selbst ... dort sehe ich den Vortrab seiner Reiter den Hügel herauf reiten.«
    »In Reih und Glied getreten!« kommandierte Foster; »wessen Speer gebrochen ist, der zieht sein Schwert! Wir sind zwar zu neuem Kampfe nicht sonderlich mehr tüchtig, aber wenns sein muß, dann muß es eben gehen, auch wenn wir statt Mäntel bloß Fetzen noch auf dem Leibe haben! ... Inzwischen, mein lieber Stalwarth Bolton, haben wir das Wild gestellt, auf dessen Jagd wir ausgezogen sind. Hier zwischen zwei Reisigen steht Piercie Shafton, unter sichrer Bedeckung!«
    »Was? der Junge da?« rief Bolton, »der ist Piercie Shafton so blutwenig wie ich! Freilich, er hat seinen prächtigen Kittel an. Aber Piercie Shafton ist ein reichliches Dutzend Jahre älter als dieser Jammerbold! Ich hab den Piercie Shafton doch gekannt, wie er kaum größer war als ein Dreikäsehoch. ... Habt Ihr ihn denn nie in der Rennbahn oder bei Hofe gesehen, wenn Audienz war?«
    Da schallten Trompetenstöße über das Blachfeld, und ein schottischer Herold trat vor und erklärte, der edle Graf von Murray lasse in allen Ehren und ohne alles Arg um eine Zusammenkunft nachsuchen mit Sir John Foster, inmitten beider Truppen, jeder mit einem Gefolge von sechs Mann und unter zehn Minuten Freiheit, zu kommen und zu gehen, je nach Belieben.
    »So!« antwortete der Engländer, »also mit diesem falschen Schotten soll ich mich in eine Unterredung einlassen? der weiß doch jeden so zu beschwatzen und einem ehrlichen, schlichten Menschen solchen Staub in die Augen zu streuen, daß einem Hören und Sehen vergeht. Im Reden bin ich ihm nicht gewachsen, und auf einen Waffengang kann ich mich jetzt auch nicht mit ihm einlassen. ... Herold, wir bewilligen die Zusammenkunft, und Ihr, junger Kriegsmann,« wandte er sich zu Halbert Glendinning, »Ihr zieht ab mit Euren Reisigen zu der Partei, zu

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