Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
Vom Netzwerk:
wir da eigentlich gesehen hatten. Bestimmt steht es morgen in der Zeitung.
Lesly fragte mich, ob ich heute mit ihr zu dem Ball gehen will. Ich habe gesagt, daß ich schon verabredet bin, und mich bei ihr bedankt. Sie ist wirklich okay. Die Schule kotzt sie total an. Sie ist echt frech zu den Lehrern und kommt damit durch. Heute hat sie Mr. Henderson gesagt, daß sie Kopfschmerzen hat und deshalb nicht an die Tafel kommen kann, um die Zeichnung eines Regenwurms zu beschriften. Als Mr. Henderson sie fragte, ob sie zur Schulschwester gehen will, antwortete Lesly: »Hören Sie einfach auf zu reden, dann wird es schon wieder besser.« Alle lachten, und Mr. Henderson blieb der Mund offenstehen. Aber er hat sie nicht bestraft. Ganz schön mutig von ihr. Mag hat mir erzählt, Leslys Vater ist bei der Schulbehörde und legt die Gehälter der Lehrer fest. Deshalb traut sich niemand, etwas gegen sie zu unternehmen. Sehr praktisch.
Heute abend hat Jeff mit Mama Auto fahren geübt. Als wir am Nachmittag aus der Schule kamen, war sie aull hundertachtzig. Wahrscheinlich hat sie in einem Laden oder sonst irgendwo Papa und Caro! getroffen. Wir standen noch in der Tür, als sie Jeff sagte, daß er seine Jacke gleich anbehalten soll. Sie wollte Auto fahren.
Jeff durfte vorher nicht mal was essen. Fünf Sekunden später sind sie auch schon losgefahren. Nachdem sie weg waren, bin ich in der Seitenstraße vor ihrem Fenster nachsehen gegangen, ob wieder etwas Neues unten liegt. Ich habe Papas eingerahmtes Foto von Dolly Parton gefunden. Das Glas war zerbrochen, und das Bild war ganz voller Matsch.
2. Oktober 9:30
    Wir waren auf dem Ball, und es war absolut ätzend. Mag hatte ein gräßliches Kleid an, das sie ihr »Schmetterlingsgewand« nennt. Lauter grelle Farben, die irgendwie nicht zusammenpassen. Wenn ein schnelles Lied gespielt wurde, trat Mag einen Schritt zurück, schwang die Arme über dem Kopf und wackelte mit den Hüften. Wollte sie mich etwa anmachen? Ich habe sie nur ausgelacht. Bei den langsamen Liedern legte sie mir die Arme um die Schultern und versuchte, an meinem Ohr zu knabbern. Ich mußte dauernd den Kopf wegdrehen und hab' sie nur locker um die Taille gehalten. Ich habe mir nicht einmal Mühe gegeben, ihren Körper erotisch zu finden. Für mich fühlt er sich an wie ein wabbeliger Mehlsack. Mit einem Auge beobachtete ich die Tür und mit dem anderen die Uhr. Den ganzen Abend kein gutaussehender Typ in Sicht.
Mags Mutter hat uns abgeholt. Während der Fahrt ist Mag immer näher an mich rangerutscht, als ob sie etwas von mir erwartet. Ich weiß nicht, was. Ich bin weggerutscht und habe aus dem Fenster geschaut. »Was siehst du da?« fragte sie, und ich antwortete:
»Den Mond.« In Wirklichkeit habe ich mir ihr Spiegelbild in der Scheibe angeguckt und versucht durchzublicken. Keine Ahnung.
Über die Szene, die Jeff und ich gestern vor Plumbco beobachtet haben, steht nichts in der Zeitung. Vielleicht ist es ja nie passiert.
    17:57
    Habe Papa heute im Gemischtwarenladen getroffen. Er war glattrasiert und schlank, als ob er angefangen hätte, Sport zu treiben. Als er mich sah, kam er auf mich zu. »Wie geht es dir?« fragte er. Ich sagte: »Gut« und habe mich dann zu den Backmischungen umgedreht, als ob ich gerade dabei wäre, eine auszusuchen. Papa erzählte, er hätte einen neuen Job. Carols Vater hat ihn ihm besorgt. Ich habe ihm gratuliert und eine Schachtel mit Duncan Hines deutschem Schokoladenkuchen aus dem Regal geholt. Ehe ich wußte, was los war, drückte Papa mir einen Zwanziger in die Hand und ging schnell davon. Als ich mich umdrehte und etwas sagen wollte, war er schon draußen.
Als Mag mich besuchte, habe ich ihr berichtet, was heute abend passiert ist. Ich habe ihr den Geldschein gezeigt und sie gefragt, was ich damit machen soll. »Ausgeben«, antwortete sie. Als ich Jeff die gleiche Frage stellte, meinte er, ich soll ihn wegschmeißen.
3. Oktober
    Ach habe beschlossen, auf Mag zu hören. Ihr Vorschlag kam mir um einiges sinnvoller vor. Da Mama nächste Woche Geburtstag hat, ist
Marsha mit mir zum Einkäufen nach Lipton gefahren. Wir machten Witze über Jeff und hatten einen Riesenspaß dabei. Marsha sagt, sie will Jeff beibringen, was das Leben wirklich bedeutet. Er muß begreifen, daß er nicht jede Frau haben kann, wenn er mit dem Finger schnippt. Man muß Männern erst klarmachen, daß man etwas Besonderes ist, bevor man sie an sich ranläßt. Das muß ich mir unbedingt merken.
Marsha findet auch, daß

Weitere Kostenlose Bücher