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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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ausstehen. Sie sagt, Ruby ist gemein zu ihr und klaut ihr das Essen. Ich schaute mir Ruby an und konnte mir nicht vorstellen, daß sie kräftig genug ist um aufzustehen, geschweige denn, um Patsy zu bestehlen. Aber Patsy ist überzeugt, daß Ruby es auf sie abgesehen hat.
Während wir da waren, hat eine Schwester Ruby das Mittagessen gebracht. Ich habe sie auf den ersten Blick nicht abgekonnt. Sie hat Patsy »Schätzchen« genannt und gesagt, Patsy soll alles aufessen »wie ein braves Mädchen «. Als ob Patsy ein dreijähriges Kind wäre!
Heute war Patsy ganz still, für ihre Verhältnisse wenigstens. Oma hat mir später erzählt, daß sie ihr Medikamente geben, um sie ruhigzustellen. Als Patsy am Freitagabend ankam, hat sie in der Nacht zweimal versucht wegzulaufen. Sobald sie sich »eingewöhnt« hat, setzen sie die Medikamente wieder ab.
    18:35
    Papa ist eben mit zwei T-Shirts einer Bowlingmannschaft heimgekommen. Er hat sich und Mama als Paar beim Bowlingclub von Lipton angemeldet. »Warum Bowling?« wollte Mama wissen, und er antwortete, damit sie wieder anfangen, als Team zusammenzuarbeiten. Geben und nehmen. Einander unterstützen. Jeden Samstag treffen sich die Paare des Clubs auf der Bowlingbahn und spielen gegeneinander. Es gibt Pokale und eine Menge Spaß, sagt Papa.
Mama hat erst gar nichts gesagt. Sie stand nur da und hat sich das häßliche rosa T-Shirt angeschaut. Hinten war »Lucher's Baumarkt« draufgedruckt. Plötzlich hat sie Papa das T-Shirt ins Gesicht geworfen und gesagt: »Warum hast du mich nicht gefragt, bevor du mich angemeldet hast?« Dann ist sie raus.
Papa ist ihr nach. Jetzt brüllen sie sich an. Mama wiederholt ständig: «Nie fragst du mich!« Und Papa schreit: »Das brauch' ich nicht! Du bist meine Frau!« Hoppla! Jetzt hat einer von ihnen das Radio angemacht. Kann nichts hören außer Waylon Jennings. Irgendwie bin ich mir sicher, daß sie in nächster Zeit bestimmt nicht zum Bowling gehen.
23. März
    Aaron und ich haben heute wegen dem »Rufer« furchtbar Streß gekriegt. Als wir die Zeitung auf dem Parkplatz verteilten, hat Duff uns in sein Büro gekarrt und uns Nachsitzen aufgebrummt. Dann hat er den Artikel über den Aufklärungsunter-richt durchgelesen und gemeint, diesmal wären wir zu weit gegangen. Jetzt wird er unsere Eltern benachrichtigen. Mir ist ganz schön die Düse gegangen, aber Aaron ist vollkommen cool geblieben. Er hat Duff einen Faschisten genannt. Duff hat uns rausgeschmissen.
Auf dem Weg in den Unterricht meinte Aaron, daß Duff uns nur über unsere Noten was anhaben kann. Weil Aaron nur Einser hat, macht er sich keine Sorgen. Er wollte wissen, ob ich auch gute Noten habe, und ich habe genickt.
Beim Mittagessen habe ich überlegt, ob »Der Rufer« wirklich diesen ganzen Ärger wert ist. Ich habe nicht das Gefühl, daß meine Mitschüler sich irgendwie verändert haben. Sie stellen sich weiter brav nach ihrem Essen an. Wahrscheinlich haben die meisten den Aufklärungsartikel überhaupt nicht gelesen.
Heute abend zu Hause bin ich jedesmal zu Tode erschrocken, wenn das Telefon geklingelt hat. Ich dachte, daß Duff jetzt Mama und Papa anruft und sich über mich beschwert. Die ersten Male war es Marsha, die Jeff sprechen wollte. Dann Papas AA-Betreuerin. Ich mußte sagen, daß er nicht da ist.
24. März
    Heute ist die Bombe geplatzt. Während der Hausaufgabenzeit bin ich in Duffs Büro gerufen worden. Als ich reinkam, bin ich fast gestorben, denn Mama und Papa saßen da. Mama wirkte ängstlich, Papa stinksauer. Duff hatte Exemplare des »Rufers« auf dem Tisch liegen und sah furchtbar entrüstet aus. Ich brauchte gar nicht erst zu fragen, was los ist. Ich war im Bilde.
Duff sagte, ich solle mich setzen. Dann hat er mit meinen »außerschulischen Aktivitäten« angefangen. Ich würde die Schule vernachlässigen. Mr. Mariner/Arschloch hat ihm Mitteilung gemacht, daß meine Noten in letzter Zeit absacken. Am liebsten hätte ich mich so richtig aufgeführt und ihm den wahren Grund gesagt, warum ich in Geschichte nicht mehr mitarbeite. Aber Duff hat ununterbrochen geredet, und ich wäre gar nicht zu Wort gekommen, auch wenn ich es versucht hätte.
Duff hat Mama und Papa die Exemplare des »Rufers« gegeben und sie gefragt, ob sie die Zeitung Kennen. Papa tat so, als würde er den »Rufer« lesen, aber ich weiß, daß er nicht so schnell lesen kann. Mama hat nicht mal so getan. Sie hat mich angestarrt. Sie hatte einen ganz komischen Gesichtsausdruck, als wollte sie

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