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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Ich habe Aaron gefragt, ob er Angle schon mal in der Stadt gesehen hat, und er meinte: »Ja.. Was ist denn los mit ihr?«
Ich erzählte ihm alles von Rufus, Kent und Angies Großmutter. Als ich fertig war, hat Aaron den Kopf geschüttelt: »Es ist eine Schande, was Heteros einander antun.«
21. März 11:30
    Als ich heute morgen zum Frühstück kam, haben Mama und Oma ein erstes Gespräch über Papa geführt. Mama hat gesagt: »Ich kann mich ihm nicht mehr unterordnen.« Oma widersprach: »Aber er ist doch der Mann im Haus.«
    Mama war ziemlich sauer. Papa hat ihr gestern abend eröffnet, daß er sich in Zukunft wieder darum kümmern wird, daß die Rechnungen bezahlt werden. Er will, daß sie ihren Gehaltsscheck auf sein Konto einzahlt. Mama wandte ein, daß das ihr Geld ist, und Papa sagte, es sei »ihr gemeinsames Geld.«
»Wie lange?« hätte Mama am liebsten gebrüllt. Sie will wissen, WIE LANGE er noch auf Entzug ist. WIE LANGE er noch bei uns wohnt. WIE LANGE er alles regeln will. Aber sie traut sich nicht ihn zu fragen, weil sie Angst hat, daß er sich aufregt und wieder anfängt, zu trinken und sie zu betrügen. »Es ist, als würde ich mit einer Zeitbombe leben«, sagt sie.
Oma hat geschwiegen, während Mama weitergeredet hat. »Als sie endlich aufhörte, um Luft zu holen, sagte Oma: »Als er dich wegen dieser Kuh verlassen hat, habe ich dir geraten, dich scheiden zu lassen. Als er sturzbesoffen zurückgekommen ist, habe ich dir geraten, dich scheiden zu lassen. Als er dich und die Jungen geschlagen hat und das ganze Geld vertrunken hat, habe ich dir geraten, dich scheiden zu lassen. Jetzt ist er wieder da und nüchtern. Er liebt dich, und er will für dich sorgen. Deine alten Probleme sind vorbei. Ich rate dir, ihm noch eine Chance zu geben.« Mama hat nichts mehr gesagt. Sie saß nur da und hat ihre Zigarette geraucht. Oma stand auf und meinte: »Wahrscheinlich hörst du jetzt genausowenig auf mich.« Dann ist sie rausgegangen.
»Ich weiß nicht mehr, was ich will«, hat Mama gesagt. Nicht zu mir, sondern in die Luft. Ich wollte sie schon fragen, ob sie in letzter Zeit das alte Album angeschaut hat, als Papa reinkam und verkündete, daß wir spazierenfahren. Er will, daß wir etwas als Familie unternehmen. Ich bin aufgestanden und rausgegangen. Mich fragt sowieso niemand nach meiner Meinung, und es ist mir egal, was sie tun. Ich besuche heute Aaron.
    18:30
    Bin eben vom »Familienausflug« zurückgekommen. Papa hat mich gezwungen mitzufahren. Ich habe ihm gesagt, daß ich schon etwas vorhabe, aber er meinte, daß das hier wichtiger ist. Als ich Aaron angerufen und abgesagt habe, meinte er: »Scheiße ...« Ich wußte, was er dachte. Heute können wir uns nicht anfassen. Am liebsten hätte ich auch geflucht, aber Oma saß im gleichen Zimmer und las »Guideposts«.
Der Familienausflug war gräßlich langweilig. Wir sind mit dem Auto Staubstraßen entlanggefahren und haben uns die Landschaft angeschaut, wie Papa es wollte. Während der ganzen Fahrt hat Jeff nur aus dem Fenster geschaut und ständig »zum Kotzen« gebrummelt. Niemand außer mir hat es gehört. Ihm ging es genauso wie mir: Er hat eine Verabredung mit Marsha absagen müssen.
»Es ist so schön, wieder frei zu sein«, hat Papa dauernd wiederholt. Mama fragte, ob er seine AA-Betreuerin zurückgerufen hat. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Später, später.« Dauernd hat er Mamas Hand genommen und an seine Wange gelegt. Sie hat die Hand wieder weggezogen.
»Was haltet ihr von McDonald's zum Mittagessen?« hat Papa dann gefragt. Mama meinte, daß sie lieber zu Burger King will. »Big Macs, Whoppers, wo ist denn da der Unterschied?« hat Papa gefragt, und Mama meinte, daß sie schließlich die ganze Woche bei McDonald's arbeitet Aber Papa hat trotzdem bei McDonald's gehalten. Als er Mama fragte, was sie will, hat sie »nichts« gesagt. Er hat ihr einen Big Mac bestellt, doch sie hat ihn nicht angerührt.
22. März
    Heute nach der Kirche haben Oma und ich die verrückte Patsy besucht. Es geht ihr nicht gut. Sie teilt ein Zimmer mit einer alten Dame, die Ruby heißt und den ganzen Tag im Bett liegt und schläft. Anscheinend ist Ruby wirklich sehr krank, denn sie steht nicht mal auf, wenn sie aufs Klo muß. Sie ist an einen Schlauch angeschlossen und pinkelt, wann sie lustig ist. Mich hat es furchtbar geekelt. Ruby liegt nur bewußtlos da, während ihre Pisse mit vollem Druck in einen Plastikbeutel unten am Bett läuft.
Patsy kann Ruby nicht

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