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Das Knochenhaus

Das Knochenhaus

Titel: Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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Burleigh hergestellt hatte. Die Lehre begann genau in dem Moment, als der junge Alchemist den seltsamen Gegenstand auf ihre Hand gelegt hatte.
    Jetzt stand Wilhelmina allein oben auf dem Hügel nördlich der von ihr so geschätzten Stadt – das Leben in dieser Welt hatte sie mittlerweile angenommen – und betrachtete erneut die merkwürdige Vorrichtung. Es handelte sich um ein rundes, säuberlich geglättetes Objekt, das in etwa die Größe, Form und Gewicht eines mittelgroßen Steins besaß. Genau daran erinnerte es sie: an einen von der Brandung hin und her gestoßenen Stein, dessen Ecken und Kanten von den sich endlos bewegenden Wellen abgerundet worden waren und der nun eine glatte Form aufwies. Doch damit endeten auch schon alle Ähnlichkeiten. Denn Steine bestanden nicht aus poliertem Messing; zudem besaßen sie keine ziselierten Oberflächen mit einer Arabeske aus filigranen Linien. Und von den Wellen glatt gewaschene Felsen wiesen nicht an einer Seite eine gebogene Reihe winziger Löcher auf, und auf ihnen prangte auch keine winzige gerändelte Scheibe. Darüber hinaus besaßen Steine am Strand keine zentrale Öffnung, die einem blinzelnden Auge ähnelte und von der aus ein sanft pulsierendes, indigoblaues Licht ausstrahlte – zumindest nicht Minas Erfahrung nach.
    Letzteres hatte sie nicht selbst gesehen, sondern wusste es von Gustavus, dessen Kompetenz sie vertraute. »Die Substanz im Innern gibt Licht ab, wenn sie in Kontakt mit bestimmten Äthern kommt«, hatte ihr der junge Alchemist erklärt. Mina hatte keine Ahnung, um was es sich bei diesen »Äthern« handelte; und wie man diese Vorrichtung benutzte, das war wiederum eine völlig andere Sache.
    Während sie über das sonderbare Instrument nachsann, rief sie sich die geringen Fakten in Erinnerung, die sie kannte, und versuchte sich vorzustellen, wie sie für die bevorstehende Aufgabe eingesetzt werden könnten. Das Instrument war entsprechend einem Entwurf von Lord Burleigh hergestellt worden, damit es von ihm für etwas eingesetzt werden konnte, das die Alchemisten astrale Erforschung nannten. Wenn Minas Vermutung stimmte, dann waren die Erforschungen des Earls in irgendeiner Weise mit Ley-Reisen verbunden – dem merkwürdigen Phänomen, das sie so unsanft aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert herausgerissen und in das siebzehnte hineingeworfen hatte. Nach dem, was sie an Informationen erinnern konnte, die Kit ihr mitgeteilt hatte – fragmentarisch und verworren, wie sie nun einmal waren –, und entsprechend ihren eigenen, recht begrenzten Erfahrungen war eine Ley-Reise eine durch und durch unangenehme, völlig unberechenbare Übung. Nichtsdestotrotz konnten sich dadurch positive Folgen ergeben; und Mina war entschlossen, diesen Vorgang zu wiederholen und, wenn möglich, die Abläufe zu beherrschen.
    Zwar wünschte sie sich schon längst nicht mehr, nach London heimzukehren – sie konnte es sich selbst nicht erklären, weshalb ihr dieses Verlangen fehlte. Aber da sie gegen ihren Willen in eine fremdartige Welt verpflanzt worden war, empfand sie es irgendwie als ihre Pflicht, mehr über die Mechanismen zu lernen, durch die es dazu gekommen war, dass sie in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort eine neue Heimat gefunden hatte. Sie nahm an, dass Burleighs Vorrichtung irgendwie in der Lage war, solche Sprünge zu erleichtern oder sie in irgendeiner Weise zu justieren; und genau damit wollte sie anfangen.
    Sie hatte entschieden, dass ihre Experimente in der Abgeschiedenheit stattfinden sollten. Denn was auch immer passieren würde: Es wäre sicherlich am besten, so hatte sie sich überlegt, wenn dies von keinem, der zufällig vorbeiging, gesehen werden könnte, um ihn nicht zu alarmieren. Etzel hatte sie mitgeteilt, sie wolle ein wenig frische Landluft einatmen und vielleicht ein paar Wildblumen sammeln – nachdem sie sorgfältig darüber nachgedacht hatte, wie sie das bevorstehende, nicht ungefährliche Unternehmen auf sichere Weise beginnen sollte. Es würde immerhin der zweite Ley-Sprung nach ihrem ersten und bislang einzigen sein, der sie in dieses Land gebracht hatte. Und so verließ sie das Kaffeegeschäft und nahm ein Fuhrwerk, das sie aus der Stadt beförderte und hinauf in die umliegenden Hügel brachte. Es war ein schöner Tag, die Sonne strahlte vom Himmel herab. Ein ungewöhnlich warmer Frühling ging nahtlos in den Sommer über – ein Tag so gut wie jeder andere, um das Experiment einer Ley-Reise durchzuführen.
    Während sie

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