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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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die Höhe. »Ich hüte seine Seele.«
    »Hüte sie wohl«, dröhnte König Dampf, »wenn du sie durch die Hallen der Toten trägst.«
    Am Ende des Thronsaals verschwand eine Wand langsam in der Decke, und dahinter tat sich eine offene Höhle auf. Millionen Reihen von Kristallplatinen waren in die Sockel der Höhlenwand eingesteckt – Meile um Meile toter Dampfmänner, von flackernden roten Lichtbögen erhellt.
    »Vielleicht war doch ein wenig Wahrheit an deiner Vorstellung, ich sei wie ein Berg«, flüsterte einer von König Dampfs Mu-Körpern Oliver zu.
    Der Dampftotenträger vor ihnen begann sich in Krämpfen zu winden, seine Stativbeine zuckten und zitterten, dann erstarrte das Geschöpf, und seine Haltung änderte sich. Es schien anzuschwellen und sich aufrechter hinzustellen, als seine Gestalt eigentlich gestattete.
    »Welcher Loa reitet diesen Körper?«, verlangte der König zu wissen.
    »Krabinay-Rohr«, krächzte der Totenträger, der nun das Kissen mitsamt den darauf liegenden Teilen packte und mit den Seelenplatinen im Halblicht der Halle der toten Dampfmänner verschwand.
    »Krabinay-Rohr ist ein Schlitzohr«, sagte König Dampf zu Oliver. »Aber er wird dem Überwacher einen passenden Ruhesockel in der Halle suchen. Wo ist nun die Stimme des Gang-gi-ju?«
    Ein kupferverkleideter Dampfmann trat hinter einer Säule hervor und neigte seinen Schädel leicht. »Euer Majestät.«
    »Was sagst du zu der Angelegenheit unserer beiden Weichkörper-Besucher?«
    »Wir haben seit Tagen die Rädchen geworfen, Euer Majestät. Hunderte von Sehern haben die Rädchen rollen lassen, bis uns der Mangel an Öl schwach werden ließ und die Loas über unsere unaufhörlichen Fragen ungehalten wurden.«
    »Fleißig wie immer«, sagte König Dampf. »Aber bezüglich unseres alten Feindes, wie fielen die Rädchen da?«
    »Wir können keinen der beiden Weichkörper beschützen, wenn sie Mechanzia verlassen«, sagte der Mystiker. »Sie sind sicher, solange sie in unserer Hauptstadt bleiben. Sobald sie gehen, können wir ihr Geschick nicht mehr beeinflussen. Ihre Rettung hängt dann allein von der Macht des jungen Eilbluts ab, nicht von der unseren.«
    Ein flaues Gefühl packte Oliver. Sollte es doch keine Hilfe von Jackals’ ältesten Verbündeten geben?
    »Da ist doch noch etwas«, sagte König Dampf. »Etwas anderes. Das spüre ich hinter deinen Worten.«
    »Einer unseres Volkes könnte den beiden Weichkörpern seine Unterstützung anbieten. Nur ein Einziger.«
    »Nenne ihn«, befahl der König.
    »Wie Ihr befiehlt, Majestät. Sein Name lautet Dampfhieb.«
    Ein ungläubiges Atemholen war von den zusammengedrängten Dampfmännern im Thronsaal zu hören. Meister Säge trat aus der Reihe der zentaurenhaften Kämpfer vor. »Das kann nicht sein. Sicherlich irrt sich der Rat der Seher?«
    »Es gibt keinen Irrtum«, sagte der Mystiker. »So gern wir es auch anders hätten, so sehr wir auch versuchten, eine andere Antwort zu finden, die Rädchen nannten uns nur einen einzigen Namen.«
    »Er ist deaktiviert, ihm wurde die Ehre aberkannt«, erklärte Meister Säge. »Wenn es nur ein Einziger sein kann, dann lasst mich gehen – oder einen meiner Ritter.«
    »Es muss Dampfhieb sein«, sagte der Gang-gi-ju-Leser. »Die Rädchen haben gesprochen.«
    Der König winkte mit der Hand, und Meister Säge trat zurück.
    »Er wäre nicht die erste Wahl gewesen, wenn ich mir einen Kämpfer hätte erwählen wollen«, sagte einer der Mu-Körper des Königs. Oliver fuhr zusammen. Die Fähigkeit des Herrschers, verschiedene Körper gleichzeitig zu bewohnen und in einem fortlaufenden Gespräch zu verwenden, war verwirrend. »Ich hätte ihn nicht einmal im unteren Teil einer möglichen Liste angesiedelt.«
    Oliver runzelte die Stirn. »Aber dieser Dampfmann sagte, er sei deaktiviert. Wie kann er uns helfen, wenn er doch tot ist?«
    »Das Wort hat für das Metallvolk verschiedene Bedeutungen. Dampfhiebs Seelenplatinen wurden seinen Vorfahren nicht zurückgegeben. Er schläft, seine höheren Mentalfunktionen wurden vorübergehend abgeschaltet, als Strafe für seine Verbrechen.«
    Oliver runzelte die Stirn nur noch mehr. Was für ein gestörtes Wesen versuchte ihnen der König hier aufzuzwingen?
    »Es war ein Verbrechen gegen die Ehre«, sagte die Drohne des Königs, der Olivers Gesichtsausdruck bemerkt hatte. »Er hatte den Dampfkodex unserer Ritter verletzt. Feigheit.
    Dampfhieb zählte zu den sieben Rittern, die wir auf eine für unser Volk lebenswichtige

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