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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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aller Art ragten aus den Öffnungen – Schwerter, Gewehre, Streitkolben, oder auch Waffen, die Oliver gar nicht erkannte, voller gebogener Klingen. Sie alle zeigten sich kurz und verschwanden wieder in einem eigenwilligen, zarten Reigen.
    Oliver bemerkte, dass Meister Säge neben dem berüchtigten Stave vor sich hin brummte und den Kopf schüttelte. Der Befehlshaber der Ritter war mit der Wahl der Geister in dieser Angelegenheit ganz klar nicht einverstanden und betrachtete es als Entweihung der Kammer, dass ein verurteilter Feigling sie betrat.
    »Bei allen heiligen Waffen«, sagte die königliche Drohne. »Sieh doch nur, Oliver Weichkörper. Das Ass der Keulen, das einst Trinder Halbspur im Krieg mit Kikkosico vor beinahe siebenhundert Jahren schwang. Und dort, Hartbeißer -die lange Büchse –, die reißt auf eine Meile Entfernung noch die Tressen von der Uniform eines Marschalls von Quatershift.«
    Oliver biss sich auf die Lippe. Dampfhieb wanderte nervös in der Raumesmitte auf und ab. Keine der Waffen hielt an. Würde man es dem Ritter gestatten, Oliver zu begleiten, wenn er dieses Ritual nicht bestand? Oder würde sich der Meister des Militärordens durchsetzen und den zentaurenhaften Kämpfer wieder für Tausende von Jahren abschalten?
    Dampfhieb streckte eines seiner Manipulatorglieder flehend einer geschwungenen Klinge entgegen, aber die Waffe wurde wieder in die Dunkelheit der rotierenden Wand gezogen.
    »Schlotschleifer«, klagte der Krieger. »Beim Barte Zakas von den Zylindern, will denn keine Waffe meine Ernennung zum Ritter unterstützen?«
    »Deine Sprechvorrichtung entweiht die Kammer mit ihrem Klang«, sagte Meister Säge. »Selbst Waffen, die du einst gemeistert hast, würden jetzt Heber deaktiviert bleiben als fühlen, wie das Eisen deiner Finger ihren Griff korrumpiert.«
    Vielleicht war es die Antwort auf das Flehen des Ritters oder auf die abfällige Bemerkung des Befehlshabers, vielleicht war schlicht der richtige Punkt erreicht worden – die Wand drehte sich nicht länger, und eine einzige Klappe blieb offen stehen, die ein stumpfes, schwarzes Päckchen offenbarte, das an einem Metallstab hing.
    »Waffenmeister«, sagte der König. »Erkennst du jene Waffe, die sich dort anbietet?«
    »Das tue ich«, antwortete ein Dampfmann. »Es ist Lord Drahtbrand – der Bewahrer der Ewigen Flamme.« Viele der Höflinge zogen überrascht die Luft ein. Der Waffenmeister wandte sich an die Menge. »Das letzte Mal, dass diese Waffe einen Ritter wählte, war beinahe vor Beginn der Geschichtsschreibung des wahren Volkes, es war …«
    »Ich erinnere mich«, sagte König Dampf. »Es ist, wie du sagst, schon sehr lange her. Nun, offenbar haben wir einen Kämpfer, und der Kämpfer hat seine Waffen.«
    »Euer Majestät«, sagte Dampfhieb und verbeugte sich leicht vor dem König. »Was soll nun meine Buße sein? Soll ich in den Dschungel zurückkehren und zurückzuholen versuchen, was ewiglich verlorenging?«
    »Nein, Dampfhieb«, sagte der König und deutete auf Oliver und Harry. »Du wirst diese beiden Freunde des Volkes begleiten und ihnen auf ihrer Reise helfen. Schütze ihr Leben, als sei es dein eigenes.«
    Dampfhieb wandte seinen Sichtstreifen Harry und dem jungen Mann zu, der bei den Raupenketten des Königs saß, und das Glas seines Visiers brannte rot. »Diese zwei – zwei -haarlosen Affen? Euer Majestät, bitte sagt, dass das nicht wahr ist. Bei allem, was heilig ist, sagt, dass Ihr scherzt.«
    »Wir haben dich nicht wieder aktiviert, um dir höfische Streiche zu spielen, Ritter«, grollte König Dampf. »Es ist deine Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere beiden Weichkörperfreunde keinen Schaden nehmen.«
    Dampfhieb starrte die beiden Besucher abfällig an. »Eilblüter – eher würde ich Adjasou-Rost trauen, dass er mir nicht in die Hand beißt, als mich darauf zu verlassen, dass mir noch einmal ein Jackalianer den Rücken deckt.«
    »Was meint er mit noch einmal?«, flüsterte Oliver der königlichen Drohne zu.
    Der Mu-Körper schüttelte traurig den Kopf. »Bei seiner letzten Mission in die Dunkelheit von Liongeli waren zwei Weichkörper-Führer mit dabei.«
    »Und was haben sie Dampfhieb angetan?«
    »Es war nicht so sehr das, was sie ihm antaten, junger Weichkörper«, sagte König Dampf. »Sondern vielmehr, was er tat. Dampfhieb zerschmetterte einem der Führer mit seinem Streitkolben den Kopf und durchbohrte den anderen mit einem Speer.«
    Die Gemächer von König Julius waren nur noch ein

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