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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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hinzugezogen wurden.«
    »Ist er so verwegen, wie er in den Illustrationen dargestellt wird?«
    »Die Wirklichkeit enttäuscht oft.« Mehr wollte Nickleby dazu nicht sagen. Stattdessen wandte er sich mit neu erwachter Energie wieder in den Namen auf der Liste zu.
    Kupferspurs Schädel beleuchtete die beinahe fertiggestellte Maschine während der letzten Handgriffe. Goldkugeln drehten schließlich auf der Oberseite, als die Mu-Körper das Dampfrohr auf den Abzug an einer Seite des Kessels schoben. Was die weiter entfernten Nachbarn des Reporters denken mochten, wenn sie aus dem Fenster blickten und plötzlich Dampf aus dem Uhrenturm dringen sahen, mochte nur der Zirkel wissen. Molly nahm an, dass sie bei Kupferspurs exzentrischen Interessen schon schlimmere und seltsamere Dinge gesehen haben mochten.
    Der Holzboden vibrierte, als sich die Walzen der Berechnungsmaschine im Gerät zu drehen begannen und draußen nun Dampf in die Abendluft strömte. Eine Gruppe aufgescheuchter Reiher flog aus dem Obstgarten auf und machte sich auf die Suche nach einem ruhigen Rastplatz für die Nacht.
    »Molly Weichkörper«, sagte Kupferspur. »Jetzt brauche ich deine Mitarbeit bei meinen Untersuchungen.«
    Molly betrachtete das Gerät skeptisch. »Sind Sie sicher, dass es nicht gefährlich ist?«
    »Ganz sicher. Lord Hartisburgh ist ein Experte auf seinem Gebiet, und das hier ist seine neueste Errungenschaft.«
    »Er ist aber doch kein Arzt, Kupferspur.«
    »Liebes Säugetier, nur wenige Ärzte könnten sich etwas so Teures wie diese Maschine leisten. Wenn du mir nun bitte etwas von deinen Systemsäften geben würdest, dann könnte ich mit der Analyse beginnen.«
    Molly rollte ihren Ärmel auf, während eine der kleinen Drohnen auf eine Bank kletterte und mit der zangenartigen Eisenhand eine Spritze zückte. »Meine Systemsäfte sind mir sehr lieb und teuer, Aliquot Kupferspur. Sie sind kein Öl, das ich in ein Schälchen ablassen kann, um daraus die Gang-gi-ju-Rädchen über den Boden rollen zu lassen. Die Maschine Ihres reichen Kaufmannsfreunds sieht mir etwas instabil aus.«
    »Keine Sorge«, sagte Kupferspur, der zusah, wie sein Mu-Körper Blut aus Mollys Arm abzapfte. »Sein Grundentwurf entspricht den Blutmaschinen, wie sie von der Polizei zur Feststellung der Identität von Bürgern genutzt werden, wenn ein Bezirk bei einer Razzia abgeriegelt wird. Deine Systemsäfte enthalten ein einzigartiges biologisches Muster, das Greenhall in deiner Geburtsakte registriert hat. Dieses Muster erlaubt es ihnen auch abzuschätzen, wie wahrscheinlich es sein könnte, dass du eine kriminelle Laufbahn einschlägst, oder wie anfällig du für Seuchen bist – man kann sogar ablesen, ob du schlafende Talente besitzt, die eine Karriere als Weltensänger nahelegten.« Kupferspur füllte das Blut in einen Glasbehälter, in dem es zunächst zu blubbern begann, bis es dann in die Maschine sickerte.
    »Nun gut«, brummte der Kommodore und warf dem Analysegerät einen schiefen Blick zu, das nun laut auf den Boden schlug und klopfte. »Zumindest hast du so viel Verstand besessen, dass du dir diese Maschine aus deinem Klub geliehen hast. Es wäre mir arg, wenn unsere Gelder dafür verschwendet worden wären, so ein kreuzverdammtes Ding für deine Studien zu kaufen.«
    »Die Königliche Akademie ist kein Klub«, widersprach der Dampf-Querdenker. »Es ist eine Organisation zur Förderung philosophischer Untersuchungen besonders tiefgründiger und nützlicher Art. Niemand verschwendet dort seine Zeit damit, in Ledersesseln zu sitzen und seine Nuschelrauchpfeifen zu qualmen, das kann ich dir versichern.«
    Molly drückte sich ein Stück Mullbinde gegen die kleine Einstichstelle, die die Spritze hinterlassen hatte, und ein kleiner Blutstropfen drang bis zur Oberseite durch. »Ein Ort ernsthafter Studien also.«
    »In der Tatjunger Weichkörper, in der Tat.«
    Hinter Kupferspur spuckte der Banddrucker mit dem leisen Klopfen der Typenhämmer einen Streifen mit den Ergebnissen aus. Im Inneren des durchsichtigen Dampfmann-Schädels sprühten vor Aufregung Funken, als er das Band überflog, dann fuhren in einem Aufwallen von Energie zornige, gegabelte Blitze hindurch, als ihm die Bedeutung des Gelesenen bewusst wurde.
    »Aliquot?«, raunte Nickleby.
    »Was steht denn da, Kupferspur?«, fragte Molly.
    »Meine arme junge Weichkörper-Freundin. Beim Barte Zakas von den Zylindern, es ist kein Wunder, dass man dir den Tod wünscht.«
    »Jetzt raus damit«, sagte

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