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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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so dass ein lautes Knacken durch den Raum hallte. Der Staatsdiener sank auf seinen Stuhl zurück, und der leblose Kopf kippte schlaff zur Seite. »Irgendwie hatte ich erwartet, dass Sie so etwas sagen würden.«
    Der Weltensänger machte ein paar Schritte rückwärts; seine Beine trugen unbewusst auf die Tür zu. Zu den beiden Sondergardisten, die dort standen. »Sie haben ihn umgebracht!«
    »Bedauerlich«, sagte Flare. »Aber ich bezweifle, dass man ihn vermissen wird. Im Gegensatz zu Ihnen, Blundy. Ihr Verschwinden würde innerhalb des Ordens viel zu viele Glöckchen klingeln lassen.«
    Der Weltensänger riss die Hand nach vorn und formulierte einen Fluch; er schwankte hin und her, als er seine Zauberkunst zu Flare hinüberschleuderte. Nichts passierte; der Hauptmann stand ruhig da, so hoch aufragend und unbeweglich wie ein Fels.
    »Sie sollt –«
    »Sollten brennen?«, fragte Flare und berührte seinen Bändigerkragen. »Weil doch all diese bösen Runen und Rituale in meinen Bändigerring eingeflossen sind, für den Fall, dass man sie eines Tages benötigen würde und man mich vom Innersten her zerreißen müsste? Ich habe schon einmal gesehen, wie Leute wie Sie den Bändigerring bei einer Irrneblerin aktiviert haben, Sie auch? Ich kann mich noch immer daran erinnern, wie die Augenhöhlen der jungen Sondergardistin im Schnee rauchten. Sie hätten gesagt, sie sei abtrünnig geworden – aber ich sah nur ein ängstliches Mädchen, das vor ihrem ersten Einsatz in der Schlacht zurückscheute, weil ihr die Leichen und das Morden Übelkeit verursachten. Es ist schrecklich, einem anderen Menschen so etwas zu wünschen.«
    »Nur ein Weltensänger kann den Fluch eines Bändigerringes aufschließen.«
    »So sagt man.« Flare nickte. »Nun ist es aber auch so, dass es in Jackals zwar die größte Zahl von Irrneblern gibt, wir aber nicht das einzige Land sind, in dem Menschen den Weltengesang singen.«
    Einer der Gardisten öffnete eine Tür, und ein deformiertes, greiferähnliches Wesen hüpfte hinaus, einer der unglücklichen Insassen der Anstalt Hawklam.
    »Sind Sie verrückt geworden, Hauptmann? Wo ist der Fluchanzug dieses Dings? Wo sind seine Betreuer vom Orden?«
    »Die fesselnden Überzüge? Tja, Blundy, vielleicht ist heute gerade Waschtag. Was seine Betreuer betrifft, ich zeige Ihnen gern, was mit ihnen passiert ist …«
    Der Kopf des Weltensängers schnellte hoch, und Blut strömte ihm aus der Nase, als der Verstand der wilden Kreatur sich seines Gehirns bemächtigte und ihn angriff. Die Gardisten packten den Zauberer an den Armen und schoben ihm eine Hand über den Mund, damit er nicht schrie.
    »Der gefällt mir«, sagte der Irrnebler und streichelte dem Zauberer über Brust und Arme. »Stark. Und auch jung.«
    »Nebelbruder, du weißt, was getan werden muss«, sagte Flare.
    »Du bist so gut zu mir, Bruder.«
    Mit einem Plopp löste sich der Unterkiefer des Wesens, und sein Kinn floss bis auf den Boden. Dann umklammerte der Irrnebler den bebenden Zauberer. Blundy kämpfte um sein Leben, schlug um sich und versuchte sich von dem Gardisten frei zu machen, der ihn gepackt hielt. Doch gegen die aus dem Irrnebel geborene Kraft seines Gegners hatte er keine Chance. Das Wesen hatte nun die Schulter des Weltensängers erreicht und stülpte seine Lippen über Blundys Kopf, der ganz darunter verschwand. Ganze Flüsse irrvernebelten Fleisches strömten hinab und bedeckten den Körper des Zauberers. Für einen kurzen Augenblick wurde die Haut beinahe durchsichtig, als die beiden Wesen zu einem verschmolzen. Der Weltensänger fiel vornüber, und seine Beine stolperten vorwärts wie ein neugeborenes Kalb, das seine ersten Schritte tut. Blundy stützte sich an der Wand ab und atmete schwer.
    »Bist du fertig?«, fragte Flare.
    Blundy strich sich über den Nacken und tastete mit der anderen Hand in die Leistengegend. »O ja. Dieser Körper wird Monate halten.«
    »Das ist lange genug«, sagte Flare. »Genug für unsere Zwecke.«
    Die Wendeltreppe führte Hoggstone in die Tiefen von Harn Yard hinunter, und seine Schritte hallten den Schacht hinauf. »Eine wichtige Angelegenheit, Inspektor Reason?«
    »Die Politischen scheinen davon auszugehen, Erster Hüter. Harn Yard hat ihre Auslieferungsanfragen abgelehnt, seit wir den Mann in Gewahrsam nahmen.«
    »Ich weiß«, sagte Hoggstone. »In welche Richtung gehen die Vermutungen der Politpolizei, was glauben Sie?«
    Inspektor Reason berührte einige Schalter, und unter ihnen

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