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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Ende dreißig; einige der Opfer waren aber auch erst in den Zwanzigern gewesen. Die meisten, jedoch nicht alle, wohnten in Middlesteel. Molly war bei weitem die Jüngste. Beide Geschlechter waren ungefähr gleich häufig vertreten, aber bei den Opfern handelte es sich durchweg um Menschen. Keine Craynarbier, Dampfmänner oder Greifer waren unter den Opfern des Pitt-Hill-Mörders.
    Molly setzte sich dem Reporter gegenüber. »Was also verbindet diese Leute mit mir?«
    »Nichts, das mir auffiele, Molly. Du könntest mich genauso gut fragen, was euch nicht verbindet. Wenn man Ausschlusskriterien aufstellte, dann würden sie stets am ehesten auf dich zutreffen, verglichen mit den anderen hier auf der Liste. Ich muss noch einmal ein paar andere Opfer überprüfen, die ursprünglich nicht mit der Pitt-Hill-Serie in Zusammenhang gebracht wurden. Über sie weiß ich noch keine Einzelheiten – vielleicht bietet einer von ihnen eine Verbindung zu dir. Es gibt da beispielsweise einen Metzger aus der Ventry Lane. Harn Yard hat seinen Tod als verdächtig eingestuft, aber keine offizielle Erklärung zur Todesursache abgegeben. Wieso man dort zu der Annahme kommen konnte, er könnte rein zufällig sein ganzes Blut in seinem eigenen Schlachthaus verloren haben, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Für die Presser muss der Mörder wohl in Großbuchstaben an die Wand schreiben: ›Der Pitt-Hill-Mörder hat wieder zugeschlagene«
    »Schlussfolgerung ist eine Wissenschaft«, sagte Kupferspur. »Noch dazu eine, die uns in dieser Angelegenheit gute Dienste leisten wird.«
    »Deine Wissenschaft ist grundverdammt schwer«, schnaufte Kommodore Black, der gerade die letzte Kiste absetzte.
    »Wenn ich hier nicht eine Tonne alter Zeitungen reinschleppen muss, damit du sie verschlingen kannst, dann diese komischen Maschinen, voller dicker Röhren und dem Summen dunkler Energien.«
    Kupferspur schob sich durch den Schwärm von Drohnen, während seine Mu-Körper über die halb zusammengebaute Maschine kletterten, die in der Mitte des Uhrenzimmers stand. »Die wissenschaftliche Methode wird in diesem Fall ihre Qualitäten unter Beweis stellen, liebes Säugetier. Lord Hartisburgh war so freundlich, uns sein neuestes Analysegerät für organische Verbindungen auszuleihen. Ich würde es ihm ungern beschädigt zurückgeben.«
    »Nun, ich möchte ja auch nicht, dass du bei deinen wilden Freunden von der Königlichen Akademie in Misskredit gerätst. Aber könntest du nicht eher mit leichten Gasen herumspielen? Vielleicht könnten wir auch das ganze Stockwerk zu einem Teleskop für dich umbauen, damit du die Bewegungen der Himmelskörper beobachten kannst – wenn du versprichst, es des Nächtens zu tun und die wohlverdiente Ruhe eines alten Unterseekapitäns nicht zu stören.«
    »Mitglieder der Akademie dürfen die optischen Gerätschaften oben am Prighty Hill benutzen«, sagte Kupferspur. »Und eine solche Vorrichtung hier würde kaum weniger Platz wegnehmen als dieses Gerät. Blut, Molly Weichkörper. Das ist es, worum diese dunkle Angelegenheit nun kreist -denn jemand hat deins und das aller anderen auf der Liste gesucht. Von den Millionen Jackalianern, deren Namen in der Berechnungsmaschine in Greenhall steckten, warst du die Einzige, deren Blut zu den Kriterien passte, die deine Peiniger offenbar aufgestellt haben. Diese Maschine wird das helle Licht der Wissenschaft auf jene Dinge werfen, die in den Schatten verborgen bleiben wollen.«
    »Ich zweifle nicht an dir, Kupferspur«, sagte Molly. »Ich weiß alles über die wissenschaftlichen Aufdeckungsmethoden. Im Armenhaus hatten wir alle Groschenheftchen von Barclay und dem Spielhuhn gesammelt.«
    Nickleby schnaubte verächtlich. »Eure Schundromane haben wahrscheinlich nur eine blasse Andeutung der unerträglichen Eitelkeit dieses Mannes vermitteln können.«
    »Sie haben Barclay kennengelernt?« Molly war voller Ehrfurcht.
    »Unsere Wege kreuzten sich«, sagte der Reporter. »Barclay und sein dämlicher Assistent. Molly, du würdest sicherlich feststellen, dass es Barclay mit seinem großen Geltungstrieb und seinen hervorragenden Verbindungen zur Dock-Street-Presse gelang, den Beitrag, den Kupferspur und ich zur Lösung des Falls um den verschwundenen Abt leisteten, größtenteils unter den Tisch zu kehren. Bei dieser jetzigen scheußlichen Mordserie gibt es einen einzigen Trost -die Tatsache, dass Barclay und sein komischer Vogel weder von Harn Yard noch von den Familien der Opfer

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