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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Ich fühle, wie sich mein Blut verändert. Ich fühle den Herzschlag der Erde, die Gedanken der Welt.«
    ‹Die Erde ist lebendig, Molly. Ihre Wärme und Leidenschaft haben mich all die langen Jahrhunderte erhalten, mich bewahrt, während all meine Freunde und meine Familie fielen. Sie liebt uns noch immer, obwohl wir ihre Haut ritzen und ihre Energie verzehren, sie liebt uns, obwohl wir ihre Mächte stehlen und Zaubergesänge aus ihren Kraftlinien ziehen. Sie kümmerte sich um uns, selbst als sich die Chimecaner zu ihrer Mitte bohrten wie Würmer in einen Apfel, selbst als euer Verstand und eure Seelen böse Götter erschufen, die ihre Haut mit einem Eisgefängnis versiegelten.›
    Molly empfand Scham.
    ‹Du wirst stärker, je näher du mir kommst, Molly. Gemeinsam sind wir unbesiegbar, das Schwert des Vindex. Der Feind wird in seiner Verzweiflung alles tun, um dies zu verhindern. Die sechs, die dich jagen, haben sich in drei Paare aufgeteilt, und sie jagen das Echo deiner Seele, das ich in der Unterstadt verstreut habe.›
    »Sie kommen als Agenten des Xamku«, sagte Schleichrohr. »Sie kommen als Agenten der Uralten.«
    ‹Nicht Xam-ku. Noch nicht. Die großen Kräfte der Wildcaotyl sind noch immer hinter den Mauern der Welt gefangen, und sie warten auf meinen Tod und das Seelenfestmahl, das Tzlayloc ihnen bereiten will. Nur die Schatten der Wildcaotyl haben sich hindurchquetschen können, um in Middlesteel umzugehen. Diese Wesen, die dich jagen, sind geringe Kräfte, winzige Todeskäfer, die nur die Haut der alten Götter reinigen. ›
    »Mächtig genug«, sagte Molly.
    ‹Ja, Molly. Wahrlich mächtig genug. Es sind böse Geschöpfe, und sie reiten die Gemeinsten und Stärksten deiner Art.›
    »Wir sind dir in unseren Träumen gefolgt«, sagte der Dampfmann, »als wir noch Silber Einrohr waren, und wir werden dir auch jetzt folgen.«
    »Dann folgt meiner Spur, Heber, treuer Freund vom Metall. Molly, du musst LAUFEN, so schnell und so lange du kannst. Lauf, um dein Dasein zu retten – und die Hoffnungen der Welt.«
    Das taten sie. Als hätten sich hinter ihnen die Pforten der Hölle aufgetan.
    Ein neues Geräusch brach sich Bahn über dem Kreischen zerberstenden Holzes, das die Dampfmann-Waffe des Kommodore ausspuckte – wie das Donnern der Brandung von Ship Town, laut genug, um über dem Zyklon von Kugeln zu hören zu sein, die im Korridor abprallend wild von einer Seite zur anderen flogen. Black nahm den Finger vom Abzug, und eine einzige verbliebene Kugel rollte in die Trommel, die oben auf der Waffe angebracht war. Draußen wurden Rufe laut – die Offiziere aus Quatershift hatten es nur zu gern den gleichgemachten jackalianischen Revolutionären überlassen, den Flur des kleinen Ladens mit ihren Leichen zu verstopfen.
    »Hörst du das, mein Junge?«
    Oliver sprang über den zerstörten Tresen des Verkaufsraums von Loade & Locke. »Menschen, Kommodore. Ein Meer von Menschen.«
    Draußen rannte die Kompanie Shifter die Straße entlang. Die gleichgemachten Revolutionäre Middlesteels hielten ihre Piken erhoben, um die Welle von Angreifern aufzuspießen, die ihnen entgegenkam. Schließlich trafen beide Parteien aufeinander, und Debattierstöcke und Piken wirbelten so schnell gegeneinander, dass sie kaum klar zu erkennen waren. Die Fleischmetaller waren langsamer als ihre nicht gleichgemachten Gegner, aber die Bleche ihrer neuen Rüstungen hielten eine Reihe von Schlägen aus, bevor die verbliebenen Organe platzten und sie zu Boden stürzten und starben.
    Black sah dem wilden Angriff voller Bewunderung zu. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so freuen würde, eine Horde kreuzverdammter Parlamentarier zu sehen!«
    Es waren zwei verschiedene Arten von Debattierstöcken, die nun die Piken zur Seite schleuderten und die Schädel der Fleischmetaller zerschmetterten – die Straßenkämpfer der Brüller und die Bewegung der Jungen Puristen hatten sich zusammengetan! Es war ein Kampf um Leben und Tod, bei dem nicht um Gnade gebeten und auch keine gewährt wurde, und zahlenmäßig sah es für die Revolutionäre nicht gut aus. Schon bald lag die Straße voller zuckender eiserner Körper, und Berechnungswalzen drehten sich stockend weiter, während das Blut, das noch in ihren Gummischläuchen zirkulierte, allmählich in den Schnee sickerte.
    Die jackalianischen Straßenkämpfer bewegten sich wie eine gut geölte Maschine voran, schleppten die gleichgemachten Körper außer Sichtweite in die kleinen Gassen der

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