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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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bekommen, eine Zauberklinge, die genau für das gemacht wurde, was dort als Weltensängerhexerei durchgeht. Dein Vater konnte die Klinge auch dazu bringen, sich zu verwandeln, ein Säbel oder eine Axt zu werden – ich habe jedoch nie herausgefunden, wie.«
    »Sieht so unauffällig aus wie das Messer eines Gerbers und ist doch so tödlich wie ein Schlitzhai«, verkündete Harry bewundernd. »Die perfekte Waffe eines Wolfschnappers.«
    »Ich habe überhaupt kein Geld, um dafür zu bezahlen«, sagte Oliver.
    »Es gibt andere Schulden als jene, die sich in Münzen beziffern lassen«, meinte Mutter Glück und reichte Harry einen Beutel Kristallpatronen. »Und die meisten davon scheine ich heute gerade begleichen zu können. Braucht ihr noch mehr Lebensmittel?«
    »Nur genug zu essen, um nach Shadowclock zu kommen«, sagte Harry.
    »Shadowclock! Natürlich.« Mutter Glück schürzte die Lippen. »Wenn man die Presser vor sich und die Wölfe des Wolkenrats hinter sich hat, wo ginge man dann am besten hin? In die am schwersten bewachte Stadt von ganz Jackals.«
    Harry steckte sich die Pistole unter den Mantel. »Wenn ich mich recht erinnere, dann warst du es, die mir einmal gesagt hat, das beste Versteck sei stets direkt im Schatten einer Polizeiwache.«
    »Mein lieber Harry, ich habe aber auch zehn Jahre meines Lebens damit verbracht, immer wieder dieselben Geschichten mit Deportierten auszutauschen, während ich für die Pächter in den Kolonien Bewässerungskanäle gegraben habe. Ab hier wirst du keine verdammten Pfeifer mehr finden, die blöd genug sind, sich wegen deiner Sünden auf die Verleugnungsliste setzen zu lassen.«
    »Du bist eine Heilige, Mutter.«
    »Hör zu, mein Junge, ich fände es schön, wenn zumindest einer der alten Truppe am Leben bleibt, damit mir jemand Blumen aufs Grab legt, wenn ich mal unter der Erde bin.«
    »Mutter, du wirst ewig leben.«
    Die alte Büchsenmacherin nahm einen großzügigen Schluck aus der Jinn-Flasche. »Nein. Aber seit mir mein Doktor meine Nuschelrauchpfeife verboten hat, fühlt es sich immerhin so an.«
    Der Schreiber des Kristallgitternetzwerks sah verärgert auf, als er feststellte, dass jemand vor dem Annahmetresen erschienen war, als die Station sich gerade auf den Nachtbetrieb vorbereitete. »Wir sind für die Öffentlichkeit geschlossen. Jetzt ist nur noch Staatsaustausch auf höchster Prioritätsstufe erlaubt. Wenn Sie keine Genehmigung haben, müssen Sie morgen früh wiederkommen.«
    »Oh, Sir, die habe ich, wissen Sie«, sagte der Kunde. Er zog eine Dienstmarke der Polizei aus der Innentasche seines Mantels, die ebenso hell poliert war wie falsch. »Sie werden doch jetzt noch nicht gehen, oder, Sir?«
    Resigniert zückte der Schreiber einen Bleistift und ein Nachrichtenformular. »Es ist spät, das wissen Sie ja wohl. Wir haben alle Meldungen für die Turnhouse-Station schon vor vier Stunden versandt.«
    »Ich wäre ja schon früher gekommen, Sir, aber ich musste warten, bis meine Mutter einschlief.«
    Während der späte Gast das Formular ausfüllte, warf der Schreiber einen Blick in die Übertragungshalle. Einige der blauhäutigen Verschicker von der Tagesschicht fielen vor ihren Tochterkristallen bereits in ihren Winterschlafzyklus.
    Als er die Nachricht las, sah der Schreiber noch einmal auf. »Sie wissen doch, dass staatliche Nachrichten umsonst übermittelt werden – Sie müssen keine zwei Pennys für jedes Wort zahlen. Sie können auch mehr schreiben, wenn Sie wollen …«
    »O nein, Sir. Die Länge spielt für mich überhaupt keine Rolle.«
    Der seltsame Kerl verschwand wieder, und der Annahmeschreiber drückte auf die Klingel, um eine Verschlüsselerin zu rufen. Sekunden später steckte eine Frau ihren Kopf durch die Tür.
    »Ein Nachzügler, Ada«, sagte der Mann. »Blitzübermittlung.«
    Die Verschlüsselerin las die Nachricht auf dem Formular. »Wolf 10-2. Shadowclock. Was im Namen des Lebenskreises soll ich damit anfangen?«
    »Ich vermute, es ist ein Tipp für ein Pferd beim morgigen Rennen«, sagte der Schreiber. »Der Kerl, der es abgegeben hat, war von der Polizei. Die dämlichen Presser amüsieren sich wohl richtig. Kodiere es einfach und gib es weiter.«
    »Hast du gesehen, was er bei Bestimmungsort geschrieben hat? Das ist keine Stadt, es ist ein Kristallknotenpunkt.« Sie schob das Formular zurück, das der Kunde ausgefüllt hatte.
    »Was?« Der Schreiber las die Zahlenabfolge noch einmal. »Tatsächlich. Kein Mutterkristall jedoch, den ich

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