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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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besser?«
    »Sehr viel besser. Weißt du, wie es Eivlin geht?«
    »Wem?«
    »Eivlin. Der Frau, die so krank war.«
    »Ach die! Die schläft noch.« Er dachte einen Augenblick nach und fügte dann hinzu: »Teleri hat meiner Mutter erzählt, sie hätte noch nie so was gesehen, und das Mädchen rührt sich überhaupt nicht. Aber es wäre eigentlich gar nicht schlimm bei ihr. Teleri sagt, sie hofft, daß deine Freundin bald aufwacht.«
    »Ich auch«, sagte ich mit Gefühl. »Ich auch.«
    Gwyn schaute mich an. »Ich will für sie beten«, sagte er endlich. »Pater Carnedyr hat mir aufgetragen zu beten, wenn ich meine Lektionen nicht lerne, und ich bete dann einfach für sie.«
    »Dank dir«, sagte ich. Gwyn trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich sollte meine Lektionen eigentlich bald machen«, sprudelte er heraus, »aber.«
    »Komm, setz dich«, sagte ich und mußte grinsen, trotz allem. Ich hätte ja genau das gleiche getan.
    Er setzte sich neben mich auf das Bett. »Erzähl mir von Camlann! Reiten dort alle mit ihren Schlachtrössern überall herum? Ist die Festhalle mit Gold gedeckt, wie Teged sagt?«
    »Die Halle hat ein Dach wie jede andere Halle, aus ordentlichem Stroh. Und keiner reitet die ganze Zeit ein Schlachtroß. Und mit Sicherheit reiten sie mit den Schlachtrössern nicht überall herum.
    Aber.«
    Gwyn lächelte. »Das wäre ein Durcheinander, wenn sie überall damit herumritten! Einmal bin ich auf Pater Gillas Stute ins Refektorium geritten, und ich hab’ so getan, als ob es eine Festhalle wäre. Das Pferd hat die Tische umgestoßen, und eine Menge Krüge sind dabei zu Bruch gegangen. Dafür hab’ ich dreimal Prügel gekriegt - oh. Tut mir leid. Pater Carnedyr sagt, ich falle anderen immer in die Rede, und dafür sollte ich auch Prügel kriegen. Aber -ist die Königin sehr schön?«
    Er wollte alles wissen; er konnte kaum stillsitzen, um mich anzuhören. Kaum hatte ich drei Sätze gesagt, da sprudelte er schon wieder mit neuen Fragen heraus. Nicht, daß er keine Manieren gehabt hätte, aber er war einfach intelligent und begeistert. Er wollte ein Krieger werden, das sagte er mir noch einmal ganz im Vertrauen, obwohl: »Meine Mutter sagt, ich soll Priester werden.« Aber Hywel hätte ihm den Speer gegeben, und er übte jeden Tag damit; und ob er mir auf der Straße wirklich angst gemacht hätte? Ich war froh, daß er da war. Ich hatte keine Möglichkeit, über Eivlin oder das Schlimme nachzudenken, das uns passiert war. Der Kleine gab mir fast das Gefühl, als ob ich zu Hause wäre. Ich erzählte ihm schöne, glänzende Geschichten von Camlann. Ich erzählte noch immer, als sich die Tür wieder öffnete und Teleris Helferin mit einem Tablett in der Hand dastand, auf dem Essen war.
    Gwyn, der sich eifrig nach vorn gebeugt und mich mit glänzenden Augen angeschaut hatte, stand abrupt auf. Sein Gesicht wurde wieder traurig. »Er war schon wach, Mama«, sagte er der Frau. »Wirklich, ich hab’ ihn nicht aufgeweckt.«
    Die Frau stellte das Tablett ab.
    »So. Aber er ist ein kranker Mann, mein Liebling, und du hättest nicht herkommen sollen, um ihn mit deinen Fragen zu belästigen. Warum bist du nicht in der Schulstube?«
    Gwyn rutschte hin und her.
    »Er ist gekommen, um sich nach mir zu erkundigen«, warf ich eilig ein. »Weil er ja derjenige gewesen ist, der mich gefunden hat, fühlte er sich verantwortlich. Und ich hab’ mich gefreut, daß er mir Gesellschaft geleistet hat.« Gwyn warf mir einen dankbaren Blick zu.
    Die Frau begann zu lächeln, aber sie unterdrückte das Lächeln, obwohl ihre Augen glitzerten. »Es ist gut, daß du dich um diesen armen Mann kümmerst, mein Herz. Aber du mußt dran denken, daß er Ruhe braucht - und du brauchst Lektionen. Jetzt raus mit dir. Pater Carnedyr wartet sicher schon.«
    Gwyn war anscheinend nicht erfreut über den Gedanken, daß sein Schulmeister auf ihn wartete, aber er strahlte wieder, als ich sagte: »Danke, daß du gekommen bist. Wenn es deiner Mutter nichts ausmacht, dann komm später wieder.« Er schaute die Frau an, und sie nickte zustimmend, also rannte er fröhlich los. Die Frau lachte, als er weg war, und machte sorgfältig die Tür zu.
    »Gwyn ist dein Sohn?« fragte ich sie.
    »Ja, mein Sohn«, sagte sie. »Möchtest du etwas essen?«
    »Ich danke dir. Er ist ein sehr netter Junge.«
    Sie seufzte und schob sich eine Strähne ihres gelben Haares aus den blauen Augen. Ihre Geste war so graziös wie das Wehen eines Weidenbaums. »Er ist ein

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