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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Herr Gawain. Alles, was mein ist, Herr, ist auch dein.« Er machte einem der Diener eine Handbewegung, und zu seiner Rechten und Linken am Hohen Tisch wurden zusätzliche Plätze freigemacht. »Alles, was meine Gastfreundschaft dir bieten kann, ist dein. Du wärst mir willkommen, Herr Gawain, um deine königliche Familie allein.«
    Jemand in der Halle lachte, schwieg aber abrupt. Wieder herrschte Schweigen in der Halle, außer dem Knistern des Feuers und dem Winseln eines Hundes.
    Gawain verbeugte sich leicht und sagte mit einer Glätte, die Maelgwyns Ausdrucksweise noch übertraf: »Und ich bin willkommen, so hoffe ich, um des Herrn willen, der mich hierhersandte, und durch dessen Dienst ich die Ehre errang, die ich jetzt besitze. In der Tat ist es mir eine Freude, entgegen meinen Erwartungen hier meine Familie zu treffen. Dich, meinen edlen Vater, grüße ich im eigenen Namen und nicht im Namen meines Herrn Artus, und in gleicherweise grüße ich auch meine Vettern und meinen Bruder.«
    Lot beugte sich nach vorn; sein heißer Blick lag auf seinem Sohn. Er leckte sich nervös über die Lippen, aber er sagte nichts. Der blonde junge Mann lächelte wieder. Gawain schaute ihn einen Augenblick direkt an, und das Lächeln verging. Der junge Mann wandte den Blick anderswohin. Mein Herr hob das Schwertheft und verbeugte sich noch einmal, ehe er die Waffe in die Scheide steckte und um den Tisch herumging, um seinen Platz neben seinem Vater einzunehmen, zu Maelgwyns rechter Hand. Rhuawn schlenderte zur Linken hinüber, und ich folgte ihm eilig, denn ich hatte nicht den Wunsch, noch einen Augenblick länger in der Mitte zu stehen.
    Ein paar Diener kamen und gingen am Tisch, und ich entriß einem eine Flasche Met und beeilte mich, Rhuawn und Gawain einzuschenken. Andernfalls hätte ich am unteren Ende der Halle bei Maelgwyns Dienern sitzen müssen. Nach dem Met brachte ich es fertig, auch eine Platte mit Fleisch zu erwischen und die anzubieten; Gawain allerdings aß nichts. Ich brachte die Platte zurück zu einer stillen Ecke an der rechten Seite und setzte mich mit der Platte und den Resten des Mets nieder. Das Fleisch war Lamm, mit viel Minze und Petersilie angemacht, und es schmeckte sehr gut. Ich saß da und aß und beobachtete meine beiden Krieger, die deutlich bereit waren, dem Essen zuzusprechen. Ich war nahe genug, um zu hören, über was sie sprachen, und ich war deutlich von uns dreien derjenige, der sich am wohlsten fühlte.
    Maelgwyn begann die Unterhaltung damit, daß er Gawain und Rhuawn über die Gesundheit und die Pläne jedes einzelnen in Camlann ausfragte. Er hörte aufmerksam zu und bot immer wieder ermutigende Kommentare an, als ob er ein großer Freund Artus’ sei. Lot sagte nichts. Der junge blonde Krieger, der jetzt neben Rhuawn saß, bediente Rhuawn höflich. Er bot ihm Wasser und Salz an und lauschte aufmerksam allem, was Rhuawn zu sagen hatte. Gawain schaute er überhaupt nicht an.
    Nach einer Weile gingen Maelgwyn die Fragen aus, und die Unterhaltung am Hohen Tisch versickerte langsam. Die anderen in der Halle waren noch immer laut genug. In der Stille am Hohen
    Tisch beugte sich Lot plötzlich nach vorn, schüttelte den Kopf, als ob er schwindelig wäre, und fragte Gawain: »Und was ist mit deinem Bruder Agravain?«
    Gawain hob sein Methorn und betrachtete es. »Auch der ist in Camlann, und es geht ihm gut.«
    »Ist er glücklich dort?«
    Mein Herr zuckte die Achseln. »So glücklich das geht, solange ihn das Wetter zum Stillsitzen zwingt. Du weißt, daß er nicht gern müßig herumsitzt. In einem Monat oder so wird mein Herr Artus ihn wahrscheinlich aussenden, um Räuber zu jagen, und dann wird er glücklich sein.«
    »Dein Herr Artus.« Lot legte das Kinn in die Hand und schaute Gawain an. Sein Gesicht war auch mir zugewandt, während er das tat, und ich konnte sehen, daß seine Augen schmal und wild schauten. »Dein Herr Artus. Ist es wahr, daß du diesem Bastard von einem Feldherrn den dreifachen Eid der Treue geschworen hast?«
    »Es ist wahr, ja.« Gawain setzte sein Horn in den Ständer und blickte zu Lot auf. »Für ihn und für das Ziel, dem wir dienen, werde ich leben und sterben.«
    Lots Mund zog sich zusammen. Seine Lippen zuckten, als ob er Schmerzen hätte, aber er sagte nur: »Und Agravain?«
    »Er hat nicht geschworen.« Gawain zögerte, dann fügte er hinzu: »Und dennoch würde auch er kämpfen und sogar sterben für meinen Herrn Artus.«
    Lots Hand ballte sich zur Faust, er

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