Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt

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Lenktrosse der Tauchglocke zu Eisenflanke hinüber, damit die beiden Fahrzeuge miteinander vertäut werden konnten.

    »Billy Snow«, rief Eisenflanke zurück, während seine Augen sich wie ein Teleskop in Richtung der Daggischten-Armada bewegten, die sich in der Mitte des Sees befand und nun mit voller Kraft auf sie zusteuerte.
    Veryann sprang an Bord, noch bevor beide Schiffe direkt nebeneinanderlagen, und landete auf dem Deck der Tauchkugel. Bull trat zurück, denn nachdem er die Meuterei gegen sie angeführt hatte, erwartete er offenbar einen Angriff, aber sie ignorierte den Sklavenjäger ebenso wie Amelia und verschwand im Inneren des Fahrzeugs. Zwar machte keiner der Expeditionsteilnehmer den Eindruck, als habe er damit gerechnet, die Catosierin auf Amelias Tauchkugel springen zu sehen, aber Kommodore Black waren nun andere Dinge wichtiger.
    »Bull«, brüllte der Kommodore und holte die Tauchkugel mit einem Ruck heran, so dass sie gegen den knochigen Bug des Saatschiffs schlug. »Bull, du verräterischer Schandfleck des Hauses Dark, wo ist meine Sprite? Wo ist mein herrliches Tauchboot?«
    Bull deutete mit dem Daumen auf die Flotte des Schwarms. »Da musst du dich mit ihren neuen Besitzern unterhalten, Alter.« Er klatschte auf die Oberseite der Tauchkugel. »Aber du kannst diesen Tauchball als Ersatz zurückbekommen.«
    Eisenflanke und T’ricola mussten den Kommodore zurückhalten, damit er angesichts dieser Nachrichten nicht zu Bull hinübersprang. Amelia machte einen Satz auf das Heck des Daggischtenschiffs. »Sie haben Tauchboot-Abwehrnetze über die Mündung des Shedarkshe
gespannt. Die werden wir durchbrechen müssen, um hier rauszukommen.« Sie sah zur Daggischtenflotte hinüber. »Süßer Zirkel, wie viele Schiffe haben die denn? Und woher wusstet ihr d –«
    »Billy Weichkörper sagte, dass Sie hier sein würden«, antwortete Eisenflanke. »Er sagte uns, er habe Ihre Präsenz gefühlt.«
    Amelia sah den Dampfmann an, als habe er seinen Verstand verloren – wenn er ihn denn überhaupt je ganz besessen hatte. Bull sprang ebenfalls zum Patrouillenboot hinüber, achtete aber vorsichtig darauf, außerhalb der Reichweite des Kommodore zu bleiben. »Und ich fühle die Präsenz des halben Daggischtenreichs, das über uns hereinbricht.«
    Zwei laute Explosionen drangen von der Tauchkugel, und Amelia fuhr zusammen. Der Grund war nicht etwa der Beschuss durch die Daggischten. Mit einem Platschen stieß die Tauchkugel eine Metallplatte ab, die aufs Wasser krachte, und dann folgte ein dumpfer Schlag, als etwas aus dem Rumpf ihres Tauchballs schoss.
    »Eine Rakete«, sagte Eisenflanke, der die Flugbahn des Geschosses über den Himmel verfolgte.
    »Man führt in einem Tauchboot keine Raketen mit«, sagte Bull verwirrt. »Sondern Torpedos.« Er sah hoch. »Und das Geschoss da hat die Flotte verfehlt.«
    Kommodore Black erwog offensichtlich, seinen Neffen zu erwürgen, überlegte es sich dann aber anders und eilte zur Reling des Patrouillenboots. »Veryann, kommen Sie aus dieser kreuzverdammten Kugel raus. Billy,
du brauchst das Tauchboot nicht weiter unter Beschuss zu nehmen, es ist erledigt. Kannst du –«
    Aber Billy Snow war bereits aus der Kajüte gekommen. Ohne die Zauberklinge, die es kontrollierte, und die nun in der Hand des blinden Horchers lag, war das Saatschiff treibendes Wrack ohne eigenen Verstand.
    Amelia sah hinter ihm in die Kajüte. »Billy, was im Namen des Zirkels geht hier vor sich?«
    »Das ist eine lange Geschichte, die besser in einem weniger kritischen Augenblick erzählt werden sollte«, erwiderte Billy. »Ich bin froh, dass Sie überlebt haben, Amelia – aber nicht darüber, Sie mit diesem Ding zu sehen.« Er deutete auf die Krone in Amelias Hand.
    »Das ist es doch, wofür wir die ganze Reise unternommen haben«, sagte Amelia. »Was wir alles in den Tiefen des Sees erblickt haben, das kann ich Ihnen auf die Schnelle gar nicht beschreiben. Die Krone enthält Hinweise auf die geheime Position von Camlantis am Himmel, das fühle ich.«
    »Sie enthält viele Dinge«, sagte Billy, »aber die Position von Camlantis zählt nicht dazu.«
    »Das können Sie doch gar nicht wissen.«
    »Geben Sie mir das Ding«, sagte Billy.
    »Warum?«
    Billy streckte seine Zauberklinge aus, und die teuflische Waffe summte in der Erwartung eines neuen Kampfes. »Sie wissen, was ich tun werde. Was Sie schon längst hätten tun sollten, anstatt dieses schreckliche Ding wieder in die Welt