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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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zurückzuholen.«

    Bull stürmte auf Billy Snow los, und der Horcher trat beinahe sanft zu, wobei er Bulls linkes Bein oberhalb des Knies traf. Der Sklavenjäger brach zusammen und heulte, als habe Billy ihm das Bein abgetrennt, doch dann verfiel er in stille Bewusstlosigkeit, als der alte Horcher sich zu ihm hinunterbeugte und ihn im Nacken berührte.
    »Hast du den Verstand verloren, Billy?«, brüllte der Kommodore. »Wenn dieses Juwel ein Kristallbuch ist, dann ist es doch genau das, wofür wir diesen verdammten Teufelsfluss heraufgeschwommen sind.«
    Billy richtete nun sein Schwert gegen Black, der auf ihn zukam. »Du bist deswegen hier heraufgeschwommen. Ich kam nur mit, um dafür zu sorgen, dass ihr es nicht in die Hände bekommt.«
    »Billy«, flehte T’ricola. »Ich weiß nicht, worum es hier geht, und das ist mir auch egal, aber während wir hier streiten, kommen die Daggischten immer näher!«
    Amelia machte einen Schritt zurück. »Das Wissen in diesem Kristal –«
    »Sie sind noch nicht bereit dafür. Jackals ist dafür nicht bereit«, sagte Billy. Er nickte zu der heranrückenden Daggischtenflotte hinüber. »Und die da sind ganz bestimmt nicht dafür bereit. Geben Sie es mir jetzt. Ich möchte Sie nicht verletzen, Professor, aber ich werde Ihren Arm mit der Krone abschlagen, um dieses verdammte Ding zu vernichten.«
    »Sie können doch nicht ein Kristallbuch zerstören, Sie können doch kein Wissen zerstören! Es war mir vorherbestimmt, das hier zu finden!«

    »Prophezeiungen sind ein schlechter Ersatz für Intellekt«, sagte Billy, der drohend näher kam. »Und das Ding ist mehr als ein Kristallbuch.«
    Eisenflanke hatte versucht, sich langsam hinter Billy zu drängen, aber der Horcher drohte ihm warnend mit dem Zeigefinger. »Ich bin vielleicht blind, alter Dampfer, aber ich kenne alle Fechtfiguren Ihres Militärordens. Ihre Sprechvorrichtung hat auf mich keine Wirkung, denn mein Körper ist geschützt gegen die Frequenz, die die Dampfritter einsetzen, um andere zu lähmen.«
    »Sie also waren der Verräter auf dem Tauchboot«, sagte Eisenflanke anklagend. »Ich dachte, es sei der Neffe des Kommodore, der versuchte, uns zur Umkehr zu bewegen, aber in Wahrheit waren es Sie, der die Sabotage auf der Sprite verübt hat. Der die Gasreiniger verklebte und die Donnerechsen herbeirief, als wir Wasser nahmen …«
    »Billy«, flehte T’ricola. »Das ist doch nicht wahr?«
    »Wenn Sie nur wüssten, was auf dem Spiel steht, dann würden Sie begreifen.« Billy Snow machte einen Satz auf Amelia zu, schneller, als mit den Augen wahrzunehmen war, ließ die Finger gegen ihr Handgelenk prallen und packte die zu Boden fallende Krone. Amelia schlug mit ihrem riesigen, gorillagroßen Arm zu – dem noch unverletzten, den er ihr gelassen hatte – aber der Horcher stand nicht mehr an derselben Stelle. Sein Stiefel trat zu, und sie erfuhr am eigenen Leib, was Bull erduldet hatte. Reines Nervenfeuer fuhr durch ihr linkes Bein, und es fühlte sich an, als hätte die untere Hälfte
aufgehört zu existieren. Sie fiel zurück und gab sich alle Mühe, nicht zu schreien.
    »Mein Dampf wallt auf«, brüllte Eisenflanke und griff Billy an, während der Horcher damit beschäftigt war, Amelia vollends außer Gefecht zu setzen.
    Billys Zauberklinge wurde so dünn, dass sie nur noch den Durchmesser einer Nähnadel zu besitzen schien, und ohne sich umzudrehen, machte er einen Schritt zurück, und die Spitze des unglaublich dünnen Degens drang aus dem Rücken des Dampfmanns. Billy trat wieder vor, und Eisenflanke stürzte auf die Seite, klammerte sich am Schiffsrand fest und war so schwach wie ein Kätzchen.
    »Ich habe Ihre Leitungen für die räumliche Balance zerstört«, sagte Billy und vollführte eine winzige Verbeugung vor dem gestürzten Dampfmann. »Sie sollten in der Lage sein, den Schaden mittels Ihrer Selbstreparaturmöglichkeiten wieder zu richten. Allerdings nicht …« Er legte die Krone aufs Deck und verwandelte seine Zauberklinge in ein Werkzeug aus Klauen und Klingen, das durchaus geeignet schien, einen beinahe unzerstörbaren Kristall zu zerschlagen. »Nicht, bevor ich die Gelegenheit hatte, dieses dreckige Ding zu erledigen …«
    »Mein Körper«, flehte Eisenflanke. »Bitte, ich brauche die Krone, um dafür zu bezahlen, dass jemand meinen Körper von den Korruptionen der Siltempter reinigt.«
    »Nicht damit«, sagte Billy und holte zum Schlag aus. Er zögerte, als etwas, das an einen Meteor erinnerte,

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