Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman
Befehle?«, fragte Veryann.
»Die Stellung halten, Erste.«
Veryann streckte die Hand aus, um ihre schwankende Offizierin zu stützen. »Wir sind Catosierinnen. Das ist es, was wir tun. Wir halten die Stellung.«
»Ein Luftschiffmatrose sagte mir, an Bord glaubte man, dich bei einem Duell mit dem dicken Tauchbootkapitän gesehen zu haben.«
»Ah ja.« Veryann nickte. »Der Kommodore. Dieser Pfau hat immer so gern damit angegeben, dass er beim Kitzeln mit dem Säbel so unglaublich talentiert sei.«
»Was er dann leider nicht unter Beweis stellen konnte, als es so weit war?«
»Für jemanden, der nie in einer Freien Gefolgschaft ausgebildet wurde, hat er sich beim Schwertkampf recht gut gehalten. Aber der Ausgang des Kampfes stand wohl niemals wirklich infrage.«
Die Zenturine deutete zum Ende der Arkade, während ihre Truppen sich um den Eingang gruppierten. »Vor ein paar Minuten überbrachte uns ein Läufer eine Nachricht. Abraham Quest möchte, dass du die letzte Verteidigung des Grabmals befehligst.«
»Nun ist es also doch so weit gekommen«, seufzte Veryann.
Die Offizierin salutierte. »Wir werden die Laschliten aufhalten, bis die Letzte von uns fällt.«
»Bringt den Sieg nach Hause«, sagte Veryann und verwendete dabei die traditionelle Grußformel der Catosierinnen, »oder bringt mich heim auf meinem Schild.«
Die Offizierin sah ihr nach, wie sie zum Grabmal hinüberschritt. Erst dann kam der Soldatin klar zu Bewusstsein, was ihr unbewusst aufgefallen war, als sie sich noch unterhielten. Veryann hielt den linken Arm gegen ihren Bauch gepresst, als sei sie verwundet. Oder als wolle sie nicht, dass jemand anders dieses Körperteil genauer in Augenschein nahm.
Zwar hatten die Kanäle von Camlantis den Vorteil, dass schon seit vielen Tausend Jahren keine Nachttöpfe mehr entleert worden waren, aber offenbar gab es dennoch Nachteile – beispielsweise ein unheimliches Zischen, das aus den Rohren über Amelia, Damson Beeton und
Eisenflanke drang und ihnen folgte, während sie durch die Tunnel liefen.
»Hier unten habt ihr eure dunkle Maschine versteckt?« , fragte Amelia. »Ihr hattet wohl gehofft, der Geruch würde eure Rivalen abschrecken?«
, antwortete Billy Snow, der wieder Amelias Stimme benutzte.
»Das ist in Middlesteel genauso«, sagte Damson Beeton. »Dort ist auch niemand scharf darauf, die unteren Ebenen der Stadt zu erkunden.«
, sagte Billy. Sickerenergie aus den Türmchen über uns setzt ihre Systeme wieder in Gang. Wir müssen uns beeilen. >
»Ich spüre etwas in den Tunneln hinter uns«, sagte Eisenflanke. »Viele kleine Geschöpfe, die sich bewegen.«
Sie fingen an zu laufen, und Amelia ließ sich von Billys lauernder Präsenz in ihrem Verstand leiten. »Es ist dir schon einmal gelungen, deine dunkle Maschine hier unten zusammenzusetzen.«
»Leider habe ich gesehen, dass deine Zauberklinge auf der Leviathan eingeschlossen wurde«, sagte Eisenflanke.
, erklärte Billy dem Dampfmann.
Das Zischen in den Rohren über ihnen wurde lauter.
»Ich mag das Primitive, Schätzchen«, sagte Damson Beeton und sah hoch, als wollte
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