Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt

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gefiltert, die von unseren Maschinen in nützliche Substanzen verwandelt werden konnten. >
    »Spare dir deine Kraft auf«, riet Amelia.
    < Ich muss reden. Jede Sekunde, die ohne einen aktiven Gedanken
von mir vergeht, gestattet es deinen Neuronenbahnen, wieder ihren Normalzustand anzunehmen und meine Gegenwart auszulöschen. Ich verblasse jetzt in exponentieller Geschwindigkeit. >
    Dort! An der Wand dort hinten. Die dunkle Maschine, die sie in Billys Erinnerungen gesehen hatte, ein großes Polygon aus rabenschwarzem Material, das jedes Fünkchen Energie aufsaugte, das über die Glimmröhren in der Decke zu erhaschen war. Die Maschine stand da und ragte mindestens ebenso hoch auf wie Amelia, und sie verzerrte den Raum an sich. Winzige Materieströme flossen um das Polygon. Wenn man dieses abscheuliche Ding ansah, war es, als würde man versuchen, durch fließendes Wasser zu sehen. Oben aus der dunklen Vorrichtung ragten zwei große Hörner, die nadelspitz ausliefen. Die Hörner eines Dämons.
    Hinter Amelia schienen die Filterbäume in Wellen zu erschauern, als sie sich näherte. Hatten die Bäume irgendwie den Zweck der dunklen Maschine erfasst? Führten sie ihre jahrtausendelange Verbannung und ihren Winterschlaf auf diese schreckliche Vorrichtung zurück?
    »Was muss ich tun?«
    < Lege deine Hand auf das zentrale Eingabefeld der Maschine. Ich werde versuchen, über deinen Körper eine Schnittstelle zu suchen. >
    Sie legte ihre gesunde Hand, die rechte Handfläche, auf das dunkle Ding, und es schien sie mit einem schwerkraftähnlichen Sog zu erfassen. Dann begann
ihre Haut zu kribbeln, und das Kribbeln verwandelte sich schnell in ein schmerzhaftes Brennen wie durch große Hitze. »Verdammt, du hättest mich warnen können …«
    < Verbunden. Blutmuster erkannt. >
    » … dann hätte ich meine linke Hand verwendet, den säureverätzten Stumpf, den du mir gelassen hast.«
    < Lebende Zellen eignen sich besser, um die Verbindung aufrechtzu – erhalten. Lass – Hand – an Ort und Stelle. Halte – Verbindung. >
    Lichter erschienen seitlich an dem Polygon. Rote Zeichen. Eine Informatikersprache, die dem Simpel glich, sich aber über Tausende von Jahren weiterentwickelt hatte. Was hätten die Maschinisten und Zinker von Jackals wohl dafür gegeben, das hier zu sehen. Was hätte sie dafür gegeben, mit ihnen den Platz zu tauschen.
    < Die Energieeinfallstelle ist zerstört >, sagte Billy. < Es ist nicht genug Energie für eine zweite stabile Übertragung vorhanden. >
    »Dann sind wir erledigt«, sagte Amelia.
    Die Welt war tot. Sie war tot.
    < Es gibt nicht genug Energie für eine stabile Übertragung von Camlantis in eine andere Ebene. Aber es gibt durchaus genug für ein etwas gröberes Manöver, für die Eigenrotation. >
    »Schmeiß einfach den Kessel von diesem verdammten Ding an.« Es kostete Amelia ihre ganze Willenskraft, die Handfläche weiter gegen die Maschine gedrückt zu halten. »Katapultiere uns so weit weg von Jackals, wie du kannst.«

    < Meine politische Splittergruppe war sich einig, dass Camlantis für jene, die nach uns kommen würden, erhalten bleiben sollte. >
    »Wie schön für deine Leute!«, schrie Amelia. »Wenn sie eine Kabine auf einem Luftschiff buchen und hier vorbeikommen wollen, dann können sie ja versuchen, uns umzustimmen. Schicke Camlantis wieder in den leeren Raum!«
    < Schicke uns wohin? >
    »Ins Exil! In die Verbannung!«
    < Ich kann mich nicht erinnern >, sagte Billy Snow. < Ich kann wieder sehen. Mit deinen Augen. Wer bist du? >
    »BILLY!«
    < Wer ist Billy? >

    Endlich zeigte sich eines der Geschöpfe, die den Jackalianern durch die Abwasserrohre gefolgt waren, denn offenbar erschien ihm der Augenblick günstig, um in dem Durcheinander seine Beute zu schlagen. Damson Beeton rollte sich zur Seite und schleuderte das geflügelte Insekt nach links. Es war schnell wie ein Moskito: Obwohl sie in Zauberzeit kämpfte, schnappte es mit seinen ausladenden Kiefern nach ihrem Gesicht, und die Agentin konnte den Kopf kaum schnell genug wegziehen, damit die rotierenden Zähne an ihrer Wange vorbeiglitten. Sie tanzte um das Wesen herum, wartete darauf, dass es versuchen würde, mit seinen Kiefern nach ihrer Kehle zu schnappen, und als es dann zustieß, schlug sie eine Faust auf das Facettenauge. Das Geschöpf zuckte,
um sie mit dem verbliebenen Auge ins Visier zu nehmen, und schlug genau die Richtung ein, die sie berechnet hatte. Sie blendete auch das zweite Auge mit einem Schlag ihrer