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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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gejagt, während wir versuchten, nicht in die Fänge der Rebellenarmee zu geraten. Ich brauche jetzt ein paar Jahre, um meine alten Knochen auszuruhen. Gutes, reichliches Essen und eine Flasche warmen Wein, bevor ich ins Bett gehe, das ist für mich Aufregung genug.«
    »Gib mir wenigstens einen Tag, um dich zu überreden, alter Seebär«, sagte Amelia. »Das zumindest bist du mir schuldig.«
    »Den Tag sollst du haben«, sagte Kommodore Black. »Aber du könntest auch ein Jahr nehmen, Mädel. Blacky lässt sich nicht mehr umstimmen, jedenfalls nicht, wenn es darum geht, den Hals bei irgendeinem neuen närrischen Abenteuer zu riskieren.«
    Amelia lächelte und zog zwei elegant wirkende Lochkarten aus ihrer Jackentasche.
    »Und wofür sind die jetzt, Professorchen?«
    »Das sind die Bordkarten für einen Aerostaten, der vom Maydon-Stratodom aus ablegt«, erklärte Amelia. »Wir machen einen kleinen Ausflug nach Spumehead.«
     
    Vor den Kais und Molen von Spumehead tummelten sich, wie es sich für den größten Seehafen der jackalianischen Westküste gehörte, alle Arten von Handelsschiffen. Der Anblick war beruhigend und vertraut. Kommodore Black sah, wie sich die Segel eines Clippers bei einer Wende blähten, um einem schwerfälligen Raddampfer auszuweichen, der zu den Kolonien ablegte. Einige der größeren Schiffe segelten im Verbund, begleitet
von den Schatten der KAM-Aerostaten auf den Wellen, da die Luftmarine ihre Kauffahrer durch die piratenverseuchte Meerenge von Adelphi lotste. Blacks kühnes Auge erkannte auch die weißen Flossen der Unterseeboote, die vor den steinernen Martello-Türmen vorbeizogen, die einen Teil der Befestigungsanlagen des Hafens darstellten. Er seufzte, als ein Tauchboot neben einer Reihe von Trampschiffen auftauchte, hässlichen Dingern mit drei Rümpfen, speziell dazu entworfen worden, die Garurischen Siedebecken und die gefährlichen Gebiete der Feuersee zu überwinden.
    Der Kommodore sah zu Amelia hinüber; diese schien derzeit mit einer Brieftasche gesegnet zu sein, die ungewöhnlich dick mit Banknoten gefüllt war. Amelia hatte für sie beide teure Plätze an Bord eines Luftschiffs zur Küste erstanden. Sein Misstrauen war geweckt. »Ich kenne in der Nähe eine nette Jinn-Kneipe, Mädel, falls du uns hierhergebracht hast, um den alten Blacky mit Speis und Trank für deine gefährliche Unternehmung zu gewinnen. Aber ich warne dich noch einmal, es wird mehr brauchen als nur eine Brise salziger Luft am Hafen, damit ich wieder Lust bekomme, an Bord zu gehen.«
    »Mittagessen gibt es später, Jared«, sagte Amelia. »Egal, ob du bereit bist, mein Skipper zu werden, oder nicht.«
    »Du scheinst dir deiner Sache ja kreuzverdammt sicher zu sein, Professorchen.«
    Sie führte ihn durch die Stadt, an Kais entlang, auf denen Fischernetze zum Trocknen ausgebreitet lagen, vorbei an Händlern, die mit Karren Nahrungsmittel aller
Art von den kleinen Skiffs bargen, die sonst durch den Hafen pflügten. Am anderen Ende des Hafens war ein großes Gebäude in die Klippe hineingebaut worden, und eine Gestalt in einem karmesingefütterten Samtmantel erwartete sie am Eisentor des Eingangs.
    »Amelia«, grüßte sie der Mann, »und Kommodore Black. Ich glaube, wir hatten zuvor noch niemals das Vergnügen.«
    Überrascht erkannte der alte Seebär, wen er da vor sich hatte, nachdem ihm das markante Profil so oft aus den Federzeichnungen in den Zeitungen der Hauptstadt entgegengeblickt hatte. »Abraham Quest! Jetzt verstehe ich, wieso die Taschen der Frau Professorin plötzlich prall gefüllt mit klingender Münze sind. Was ist das hier für ein Haus, Mann, und welche Rolle spielen Sie in Amelias idiotischer Unternehmung, ins unentdeckte Liongeli zu reisen?«
    »Das hier ist der Tauchboothafen von Spumehead«, sagte Quest. »Der Tauchboothafen des Hauses Quest, um genau zu sein. Amelia vermittelte mir den Eindruck, Sie seien mit ihm vertraut.«
    »Pah«, gab der Kommodore zurück. »Ein unabhängiger Skipper macht an der Oberfläche fest und bezahlt ein paar Tagelöhner dafür, dass sie die Muscheln vom Rumpf kratzen, leistet sich aber nicht Ihre sündteuren Schmierölaffen. Sind Sie hier, um mir eine Unsumme Geld anzubieten, Abraham Quest, damit ich den Shedarkshe hinauffahre? Das ist eine Reise ohne Rückfahrkarte, so viel kann ich Ihnen schon versichern.«

    »Ja«, sagte Quest. »Ich hatte bereits vermutet, dass noch eine große Summe aus Ihrem Anteil am Schatz der Peacock Herne in den Hauptbüchern

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