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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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der Rechenkontore Middlesteels steht und daher jegliche finanzielle Verlockung, die ich Ihnen bieten könnte, von eher geringer Anziehungskraft wäre.«
    Der Kommodore und Amelia folgten Quest durch die in den Berg geschlagenen Gänge des Tauchboothafens in eine von Gaslicht erleuchtete Kammer. Das Flimmern der dreiköpfigen Lampen erhellte Trockendocks und Flutkammern. Ganze Reihen von Unterseebooten wurden von robust wirkenden Maaten mit Hämmern bearbeitet und repariert.
    »Sie haben sich über mich schlaugemacht«, sagte der Kommodore. »Aber es gehört vermutlich auch ein fürchterlich kluger Kopf dazu, um diese ganzen Unternehmungen hier am Laufen zu halten.«
    Quest schien über die Schmeichelei erfreut, obwohl der Fabrikbesitzer angesichts seines Reichtums daran hätte gewöhnt sein müssen. »Klug genug, als dass mir die Unstimmigkeiten in Ihrer Bürgerakte aufgefallen sind, Kommodore. Aber die Professorin hält Sie für den besten Skipper, was unsere Expedition betrifft, und ich habe beschlossen, ihrer Urteilskraft zu vertrauen, was diese Dinge betrifft.«
    Quest führte sie nun in einen Nebenraum, der von den anderen Becken abgetrennt war, und zog an einer Kette. Die Lampen an der behauenen Felswand begannen zischend zu glühen.

    »Gütiger Himmel!« Kommodore Black verschluckte sich beinahe. »Sie haben sie gefunden!«
    Quests Hand fuhr über den schwarzen Rumpf des Unterseeboots, das die Kammer beinahe ausfüllte. Eine Brücke mit zwei Geschütztürmen erhob sich am Heck des langen Schiffes. »Sie ist schön, nicht wahr? Jetzt. Als ich sie entdeckte, war sie keine solche Augenweide, wie sie gestrandet und verwüstet am Ufer der Isla Umsonna im Herzen der Feuersee lag. Ich bezweifle, dass es je eine so schwierige oder gefährliche Bergung gegeben hat, aber Amelia hat so sehr darauf bestanden. Ich weiß immer noch nicht, weshalb. Sie hätte sich jedes Tauchboot aussuchen können, das in meinen Werften je gebaut wurde … moderne Schiffe.«
    »Die Sprite Of The Lake«, sagte der Kommodore und wischte sich die Tränen von den Wangen. »Oh, meine Schöne, mein wundervolles Mädchen. Ich dachte, du seist am anderen Ende der Welt zugrunde gegangen.«
    »Laut den Bergungsgesetzen werden Sie wohl zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie gegenwärtig meine Schöne ist«, sagte Quest. »Und glauben Sie mir, sie war zugrunde gegangen. Mit dem Geld, das ich für die Reparatur und die Neuausrüstung dieses verdammten Boots bezahlt habe, hätte ich neue Schiffe für die Hälfte aller Freihändler besorgen können, die zwischen Spumehead und Hundred Locks unterwegs sind.«
    »Neu ausgestattet!« Kommodore Black war erzürnt. »Die Sprite Of The Lake ist ein klassischer Typ! Wenn Sie ihr die Seele herausgerissen haben, dann werden Sie
mehr als Amelias starke Arme benötigen, um mich von Ihrem zirkelverdammten Leichnam zu ziehen!«
    Quest wehrte den Protest des Tauchbootkapitäns mit einer Handbewegung ab. »Ich engagiere nur die Besten, Sir. Der Ingenieur, dem ich dieses Projekt anvertraute, war Robert Fulton – ich vermute, dass Sie mit seiner Arbeit vertraut sind?«
    »Fulton? O ja, ich erkenne es an der Silhouette ihres Rumpfes, an der Stelle, an der die Bresche repariert wurde. Das sind Fultons Formen. Der alte Bob höchstselbst; nun ja, wenn es jemanden gibt, der meinem Mädchen gerecht werden würde …«
    »Fulton schien ebenso zu denken wie Sie, was dieses Fahrzeug betrifft, Kommodore«, sagte Quest. »Er vermutete, es sei beinahe sechshundert Jahre alt. Das letzte der Königs-Kriegsschiffe, glaubte er, ein Meersäufer des Königin-Belinda-Typs. Ausgelegt auf dreißig Knoten und sechzig Torpedos. Ich persönlich fände es eigentlich am besten, wenn sie als Nächstes in der Seekriegsabteilung des Middlesteel-Museums festmachen würde.«
    Kommodore Black deutete auf einen großen, birnenförmigen Apparat, der vor den beiden Geschütztürmen angebracht war. »Was im Namen des Dreizackfürsten ist das für eine Geschwulst?«
    »Eine Tauchkugel. Wir haben sie zusammen mit einem neuen Andockring angebracht.« Quest sah Amelia an. »Haben Sie ihm nicht gesagt, wofür wir das Unterseeboot benötigen?«
    »Ich habe Jared nur über die Expedition nach Liongeli
informiert«, sagte Amelia. »Es erschien etwas überflüssig, auch noch auf die Unterwasserarchäologie am Ende der Reise einzugehen.«
    »Da schlag es mich doch lang hin«, keuchte Black. »Amelia, du willst mit meiner Schönen doch nicht diesen Höllenfluss

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