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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Tüchern bedeckt, um sie vor den Ablagerungen des Smogs in der Stadt zu schützen. »Sieht es hier vielleicht so aus, als sei das Haus bewohnt? Überall liegt Staub, beim Zirkel, und ich armes Ding muss ihn wegwischen. Versuchen Sie es in der Straße auf der anderen Seite des Parks, ja? Die Straßen sehen alle gleich aus, vor allem nach einer unterhaltsamen Nacht.«
    Sie machte dem unangemeldeten Besucher die Tür vor der Nase zu und kehrte in die Küche zurück, um mit der Köchin noch eine schöne Tasse warmen Koffeel zu trinken. Es hätte keine fünf Minuten gedauert, und sie hätte Schwierigkeiten gehabt, das gesichtslose Gesicht des Besuchers zu beschreiben, falls sie jemand gefragt hätte. Und genau in dieser Absicht war das Gesicht auch gewählt worden.
    Der Besucher war derweil in eine überdachte Arkade um die Ecke eingebogen, in der Töpfereiwaren und Spazierstöcke verkauft wurden. Cornelius Fortune verließ die Passage am anderen Ende und mischte sich unter die
Besucher eines gut besuchten Marktes. Er tat so, als interessiere er sich für die langen, silbrig glänzenden Aale, die gerade auf den Holztresen eines der vielen Stände geschüttet wurden, und prüfte im Spiegelbild eines Ladenfensters, ob das Haus auch nicht bewacht worden war. Aber kein Verfolger trat aus der Arkade, niemand, der sich suchend nach dem verschwundenen Besucher umsah. Welches Unheil konnte also aus dem Verschwinden von Jules Robur, dem größten Mechomaniker des ganzen Kontinents, erwachsen? Damson Robur gab es nicht, und jetzt machte es beinahe den Anschein, als existierte ihr Vater genauso wenig. Die paranoiden Mitglieder des Ersten Komitees spielten jenseits der Grenze in Quatérshift ein komplexes Spiel voller List und Tücke in ihrem Streben nach Macht und Einfluss. Hatte jemand Feueratem-Nick in diesem Spiel als Bauern benutzt? Der Gedanke fraß wie ein Krebsgeschwür an ihm.
    »Die sind schön, was, Meister?«, fragte der Fischhändler, vor dessen Stand er sich noch immer aufhielt. »Sind heute im Sonderangebot. Wenn Sie einen dieser Leckerbissen mitnehmen, gebe ich Ihnen noch ein Schälchen süßen Gelee umsonst dazu.«
    »Dann bitte den großen da hinten«, sagte Cornelius.
    »Noch zwei Pennys mehr, und ich kann Ihnen ein schönes Stückchen Schlitzhaiherz mit einpacken. So fettig, das können Sie im eigenen Saft braten.«
    »Nur den Aal, bitte«, sagte Cornelius. »Ich vermute, es gibt noch ein paar andere Fischlein, die mir heute ins Netz gehen müssen.«

     
    An den Docks machte Amelia ein paar Trägern Platz, die einige reparierte Teile der Gasreiniger ins Innere des Tauchboots trugen, wo T’ricola sie im Maschinenraum wieder zusammensetzen würde. Der Horcher Billy Snow saß auf einem umgedrehten Fischerboot auf einem hübsch erhöhten Platz, von dem aus er alles hätte sehen können, was sich vor ihm abspielte, wenn er denn noch sein Augenlicht besessen hätte.
    Amelia ging zu ihm hinüber. »Sie finden sich in Rapalaw Junction besser zurecht als ich.«
    »So viel ist hier ja gar nicht los, oder?«, fragte Billy. »Aber ich kann mit meiner Nase immer noch die Suppe aufspüren, die innen in der Sprite als Luft durchgeht.«
    »Verdammt, ich hoffe, wir können das Schiff bald wieder instand setzen.«
    »Sind Sie so scharf auf das Grünnetz?«, erkundigte sich Billy. »Ich weiß, wieso ich hier bin, Professorin – genau wie die anderen Meersäufer. Wir fühlen uns nur dann lebendig, wenn man uns in eine Dose schubst und uns unter Wasser drückt. Aber Sie? Wieso sind Sie so wild auf irgendeine Stadt, die vor so vielen Zeitaltern vielleicht unter Liongeli begraben wurde oder vielleicht auch nicht, bevor ein Schwebbeben sie dann gen Himmel schleuderte?«
    »Wollen Sie die einfache Antwort? Sie lautet Wissen. Die Camlantiker hatten die perfekte Gesellschaft«, sagte Amelia. »Sie lebten in Frieden, kannten keinen Hunger oder Krieg oder Böses, und das tausend Mal so viele
Jahre, wie es Jackals nun schon gibt. Aber wir wissen so wenig über sie.«
    »Ihre Kollegen an den Universitäten bezweifeln, dass es sie überhaupt gegeben hat«, sagte Billy. »Ich werde Ihnen ein kleines Geheimnis verraten. Bevor wir Jackals verließen, überredete ich T’ricola, dieses Buch zu kaufen, das Sie geschrieben haben – Im Angesicht der Uralten. T’ricola und Gabriel waren so nett, mir jeden Abend ein Kapitel daraus vorzulesen.«
    »Nun, damit haben Sie wahrscheinlich die Jahresverkäufe dieser verdammten Schwarte um das Dreifache

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